Die Hamburger Fußball-Ligen gehen in die zweite Saisonhälfte. TuRa Harksheide trifft am Freitag auf SV Blankenese

Norderstedt. In Gedanken hat Marcus Fürstenberg seine Wunschformation gefunden. Allerdings wird der Trainer von Fußball-Landesligist TuRa Harksheide längst nicht alle Vorstellungen realisieren können, wenn sein Team am Freitag im ersten Spiel des Jahres die SV Blankenese empfängt (19.30 Uhr, Kunstrasen Am Exerzierplatz). „Es wird wohl eine Anfangself sein, die in zwei Wochen nicht mehr so spielen würde“, sagt der Coach und spricht von „fünf, sechs“ Positionen.

So wackelt der Einsatz des erkrankten Angreifers Benedikt Neumann-Schirmbeck; dessen kongenialer Partner Hannes Steckel hat zuletzt berufsbedingt einige Einheiten verpasst. Im Mittelfeld hat der im Prinzip unersetzliche Timo Trefzger mit Knieproblemen die Vorbereitung quasi komplett aussetzen müssen, dazu sind Simon-Riza Yücel (ausgekugelte Schulter) und Robert Pietruschka (Handbruch) noch ein wenig von ihrer Matchfitness entfernt. Der für die Innenverteidigung eingeplante Lukas Schmitz muss ferner eine zweiwöchige Rotsperre aus seiner Zeit beim SC Poppenbüttel absitzen.

Wer dabei ist? Etwa der vielversprechende Frederic Sarpong, der vom FC Elmshorn zu den TuRanern gekommen ist. „Zuletzt im Test gegen Hartenholm hat er im Angriff gespielt, das hat mir gefallen. Aber Freddy kann fast auf allen Positionen eingesetzt werden“, so Marcus Fürstenberg.

Zunächst einmal hofft er darauf, dass der Tabellenfünfte aus dem letzten Jahr gelernt hat. „Auch da hatten wir eine gute Vorbereitung, aber dann die ersten drei Spiele nach der Winterpause verloren.“

In der Bezirksliga West empfängt TuRa Harksheide II in einem wegweisenden Derby am Sonntag (15 Uhr, Kunstrasen) den Nachbarn SC Ellerau. „Wenn das kein Sechs-Punkte-Spiel ist, dann weiß ich auch nicht“, sagt TuRas Trainer Stephan Basmer. Auf Rang 14 belegt seine Mannschaft zwar derzeit einen Abstiegsplatz, würde mit einem Heimsieg jedoch am SCE vorbeiziehen. Zwei Akteure könnten wichtige Faktoren werden – so steht mit Daniel Blank (Holstein Quickborn) ein neuer Schlussmann im Tor, während Rückkehrer André Root (pausierte zuletzt) den Angriff verstärken soll.

Elleraus Coach Uwe Sals geht mit gemischten Gefühlen in die zweite Hälfte der Saison. Im letzten Vorbereitungsmatch gegen den Kreisligisten SSC Phönix Kisdorf ging Ellerau sang- und klanglos mit 0:8 (0:3) unter. „Das war ein kollektiver Blackout“, sagte Sals, der hinzufügte: „Die Vorbereitung lief nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Es waren nie dieselben Leute zweimal hintereinander beim Training. Ich konnte mein Programm nicht so durchziehen, wie ich wollte.“

Auch bei Denis Wucherpfennig, dem Trainer des Glashütter SV (Bezirksliga Nord), ist von Euphorie weit und breit nichts zu spüren. „Von einer richtigen Vorbereitung kann man eigentlich nicht sprechen. Wir hatten ständig krankheitsbedingte Ausfälle, sodass wir eher eine Bewegungstherapie angeboten haben.“ Wucherpfennig geht zu „99 Prozent“ davon aus, dass das Heimspiel des Tabellenzehnten am Sonnabend gegen den neuntplatzierten TuS Berne (15 Uhr) stattfinden wird. Der Naturrasen an der Poppenbütteler Straße ist in guter Verfassung.

Beim Staffelnachbarn Hamburger SV III ist die Stimmung gut. Trainer Felix Karch verzeichnete in der Punktspielpause eine hohe Trainingsbeteiligung. „Alle haben hervorragend mitgezogen. Wir wollen in der Tabelle oben dran bleiben“, so Karch, der sich gerade zum C-Trainer weiterbildet. Gespielt wird am Sonntag (14 Uhr) auf der Paul-Hauenschild-Anlage gegen UH-Adler. Karch: „Unsere Heimspiele finden weiterhin freitags statt. Dieser Termin ist eine Ausnahme.“