Finn Drümmer, Leichtathletik-Mehrkämpfer und Feuerwehrmann, fuhr direkt vom Einsatz zur Landesmeisterschaft

Hamburg. Kugelstoßen gehört nicht unbedingt zu Finn Drümmers Lieblingsdisziplinen. Der 18-Jährige liebt die Sprung- und Sprintdisziplinen, mit dem 6000 Gramm schweren Wurfgerät aus Metall- oder Kunststoff steht er manchmal ein wenig auf Kriegsfuß. Bei den Landesmeisterschaften der Mehrkämpfer in Hamburg gelang dem jungen Athleten von der Kaltenkirchener TS jedoch fast alles. Auch die Kugel flog weiter als sonst. 12,60 Meter standen nach drei Versuchen zu Buche – persönlicher Rekord.

„Ich hatte heute Morgen schon einen Feuerwehreinsatz in Kaltenkirchen. Ein Haus ist abgebrannt. Zuständig war ich für die Atemschutzüberwachung“, sagte Finn Drümmer, der seit seinem elften Lebensjahr Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in Kaltenkirchen ist. Mit dem Rad fuhr Finn Drümmer morgens zur Unglücksstelle und half dort seinen Kameraden so lange es ging. „Ich musste aber gegen halb zehn weg, weil ich ja Landesmeisterschaften in Hamburg hatte“, sagte der vielseitige Sportler lachend.

Der eher unfreiwillige Frühsport schien dem Athleten nicht zu schaden, im Gegenteil: Finn Drümmer war von Anfang an hellwach und lieferte in der Alsterdorfer Leichtathletikhalle einen richtig guten Wettkampf ab. In der gemeinsamen U20-Wertung von Hamburg und Schleswig-Holstein sicherte sich Finn Drümmer mit 4748 Punkten die Bronzemedaille. Mit dieser Leistung war der Gymnasiast fast 200 Punkte besser als noch vor einem Jahr bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Frankfurt-Kalbach, wo er auf 4577 Zähler kam.

Sieger wurde in Hamburg Lennart Biere (Wellingdorfer TV, 5283 Punkte) vor Björn Adden (LAV Hamburg-Nord, 4992). Lasse Prüß (SC Rönnau 74) gab nach dem Kugelstoßen auf. „Ich bin beim Schulsport mit dem rechten Fuß umgeknickt. Heute bin ich dann noch im Weitsprung unglücklich auf dem anderen Fuß gelandet“, sagte der 17-Jährige frustriert.

Ohne Probleme kam Matthias Prey (SC Rönnau 74) durch den Wettkampf. In Hamburg unterstrich der 26-Jährige aus Bad Bramstedt erneut, dass er in dieser Disziplin zu den besten Zehnkämpfern Deutschlands gehört. Mit 7,44 Metern blieb Prey zwar unter seiner persönlichen Rekordmarke (7,88 Meter) und war deswegen nicht besonders zufrieden mit sich. Die Konkurrenz deklassierte der Sportsoldat mit dieser Leistung trotzdem.

Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften, die am 21. und 22. Februar in Karlsruhe stattfinden, wird sich Matthias Prey wieder einmal unter die Spezialisten mischen. Eine Platzierung unter den besten sechs ist immer möglich. Treffen wird er dann im Weitsprungwettbewerb unter anderem auf seine beiden Mehrkampfkollegen Artur Abele und Kai Kazmirek.

In der Frauenkonkurrenz landete Vivien Warweg (TSV Lentföhrden) mit 3032 Punkten auf dem fünften Platz. Daniela Schumann (Kaltenkirchener TS) erreichte in der weiblichen Jugend U20 den neunten Rang. Der ehemalige KT-Trainer und heutige Siebenkampf-Landestrainer Dirk Schulz war zufrieden mit dem Abschneiden der Athletinnen aus dem nördlichsten Bundesland.

Dass aus dem Kreis Segeberg in diesem Jahr nur wenige weibliche Starter in den Meldelisten zu finden waren, beunruhigt ihn nicht. „Das hängt stark von der Arbeit in den Vereinen ab. Wenn die Trainer Mehrkampf fördern, dann machen das auch meistens viele Sportlerinnen. Es gibt immer mal Schwankungen“, so Dirk Schulz, der in Hamburg als Sprecher fungierte und in der Funktion unter anderem auch beim Kaltenkirchener Stadtlauf am 1. Mai wieder zu sehen und hören sein wird.