Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg überzeugen bei der 19:20-Niederlage in Dormagen nur in der Abwehr

Henstedt-Ulzburg. Ärgerlicher und bitterer kann die Ausbeute aus einer Auswärtspartie kaum ausfallen. Ohne Frage: Die Zweitliga-Handballmänner des SV Henstedt-Ulzburg haben in ihrem Rückspiel beim Tabellennachbarn TSV Bayer Dormagen bravourös gekämpft. Das Team des Trainerduos Matthias Karbowski und Amen Gafsi hatte gezeigt, dass in der Vorbereitungsphase nach der WM-Pause nicht nur Angriffskombinationen einstudiert worden waren; auch der für die Defensive zuständige Gafsi hat den „Frogs“ wieder gehörig Biss in der Abwehrarbeit eingetrichtert.

Die giftig und bissig agierende Verteidigung der Gäste hielt die als Tabellenviertletzter stark abstiegsgefährdeten Hausherren bei nur 20 Treffern. Eine bemerkenswerte Leistung. Es war also alles für den so dringend benötigten wie auch erhofften Auswärtssieg bereitet. Doch anstatt mit zwei wertvollen Punkten im Gepäck traten die Henstedt-Ulzburger nach hart umkämpften 60 Minuten die lange Busheimreise aus Nordrhein-Westfalen mit der Bürde an, nun auch selber ganz tief im Abstiegskampf zu stecken. Denn die eigenen mageren 19 Treffer bei der 19:20 (9:11)-Niederlage im TSV Bayer Sport Center waren schlichtweg zu wenig, um in dieser Klasse zu bestehen.

„Dabei waren es unterm Strich ein, zwei überhastete Abschlüsse und auch nicht viel mehr vergebene Würfe frei vor dem Tor, die wir uns anlasten müssen“, sagte ein zerknirschter Matthias Karbowski, „aber in einem so engen Match sind es eben solche Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen.“

Oder Schlüsselszenen wie zu Beginn der 58. Minute, in der alles gegen die Gäste lief. Dabei hatte es bis dahin vielversprechend ausgesehen. Der SVHU hatte in der 52. Minute einen 16:18-Rückstand ausgeglichen und sich danach in fünf Angriffen die Chance zum Führungstreffer erarbeitet.

Doch mit der letzten dieser Einwurfgelegenheiten wendet sich das Blatt. Julian Lauenroth läuft einen Gegenstoß und wird unsanft von den Beinen geholt. Obwohl sich der schnelle Rechtsaußen dabei verletzt, sehen die Unparteiischen in der Aktion keinen Regelverstoß. Dormagen nutzt sofort die Überzahl und bringt SVHU-Routinier Florian Bitterlich in die Situation, seinerseits nur Foul spielen zu können. Dieses Mal gab es den Pfiff, und der trifft die „Frogs“ gleich doppelt. Neben dem Strafwurf für Bayer sprechen die Referees gegen Florian Bitterlich eine Zeitstrafe aus. Ein übermächtiges Handicap für die restlichen 173 Sekunden.

Während der hart kämpfende Martin Laursen per Lattentreffer den erneuten Ausgleich vergibt, bauen die Hausherren zum 20:18 aus, das vierte Tor von Tim Völzke bleibt Ergebniskorrektur. Einziger Lichtblick: Rückraumakteur Daniel Eggert meldet sich nach dreimonatiger Verletzungspause in alter Form zurück. „Gut, dass wir Daniel wieder als Option haben, gleich Mittwoch brauchen wir unsere volle Leistung“, sagte Karbowski mit Blick auf das um 20 Uhr beginnende Derby gegen den VfL Bad Schwartau. „Und dann steht auch das Publikum hinter uns.“