Die AK-100-Staffel der DLRG Norderstedt belegt bei den Deutschen Seniorenmeisterschaften den dritten Platz

Norderstedt. Alte Freunde lässt man nicht im Stich. Das dachte sich auch Rettungsschwimmerin Cornelia Veelken, 27. „Ich bin dabei“, sagte sie ihren vier Mitstreiterinnen von der DLRG Norderstedt und versprach so ihre Teilnahme an den Deutschen Seniorenmeisterschaften in Georgsmarienhütte.

Das Ungewöhnliche daran: Sie wohnt nicht einmal mehr in Norderstedt oder überhaupt in Deutschland – schon vor einigen Jahren zog Veelken für ihr Biologiestudium in die Niederlande, wo sie auch heute noch in ’s-Hertogenbosch lebt und am Nijmweger Universitätsklinikum an ihrer Promotion im Bereich der Krebsforschung arbeitet. Viel Zeit für intensive Schwimmeinheiten bleibt da kaum. „Zum Training schaffe ich es meistens nur einmal in der Woche. Also nicht so oft wie meine Teamkolleginnen.“

Während die in Norderstedt und Umgebung wohnenden Aktiven von Nordosten aus in den Landkreis Osnabrück anreisten, kam Cornelia Veelken aus entgegengesetzter Richtung, wobei die Fahrtzeit mit jeweils ungefähr zweieinhalb Stunden sogar gleich war. Der Aufwand war trotzdem nicht unerheblich, zumal die Wahl-Niederländerin ein Wochenende vorher sogar extra zum Training in ihre Heimatstadt gekommen war. Denn insbesondere die Wechsel beim Mannschaftswettkampf müssen einstudiert sein – wenn die nicht klappen, können wertvolle Sekunden verloren gehen.

Das Ziel für die DM wurde eindeutig formuliert: Eine Medaille sollte es sein. So wie 2014 in Berlin, als Silvia Lindermann, Sonja Lindermann, Simona Mey und Jasmin Schlegel Silber gewannen. Bei den Wettkämpfen 2013 in Stuttgart hatte das Quartett in der Altersklasse100 sogar die deutsche Meisterschaft gewonnen.

Grundsätzlich darf ein Team aus vier oder fünf Startern bestehen. Wichtig ist allerdings , dass die vier jüngsten von ihnen zusammengerechnet mindestens 100 Jahre – in den weiteren Altersklassen von 120 bis sogar über 280 – alt sind. Die personelle Besetzung in den vier Staffel-Disziplinen Puppe(25 Meter), Rettung (50 Meter), Gurtretter (50 Meter) und Hindernis (50 Meter) kann wiederum je nach Tagesform und individuellen Stärken variieren. „Senioren“ sind Rettungssportler übrigens nicht erst als Rentner, sondern schon vom 25. Lebensjahr an.

Das Niveau des DM-Wettkampfs war deutlich höher als 2014. Die Norderstedterinnen lieferten starke Zeiten ab, noch schneller schwamm jedoch die übermächtige Konkurrenz aus Schwerte und Harsewinkel, die sogar Athletinnen aus dem Nationalkadersnominiert hatte. Gold – und das mit deutschen Rekorden in zwei von vier Disziplinen – ging nach Schwerte (4100,90 Punkte), Silber an die DLRG Harsewinkel (3797,09). Doch das AK-100-Team der DLRG Norderstedt war mit Bronze für 3716,25 Zähler unter dem Strich sehr zufrieden.

Die gleiche Platzierung verfehlte das AK-170-Team (Hauke Stapel, Stephan Eder, Andreas Eder, Philipp Krause) nur um eine halbe Sekunde. Vielleicht hätte im Nachhinein eine schnellere Wende bei einem der Läufe genügt, so aber wurden die Norderstedter mit minimalem Abstand Fünfter. Die Männer der AK120 (Jannik Hein, Nils Schütte, Stefan Trinker, Enno Stapel) belegten Rang sieben. In den Einzelwettkämpfen mit den Disziplinen 50 Meter Retten, 50 Meter Retten mit Flossen sowie 100 Meter Hindernis schrammten Sonja Lindermann (AK30) und Stephan Eder (AK40) als Vierte jeweils nur knapp am Podium vorbei.

In der AK40 gingen auch Hauke Stapel und Philipp Krause ins Wasser, sie schlugen als 13. und 14. an. Andreas Eder wurde in der Altersklasse 45 Neunter, Jannik Hein (AK25) kam auf den 17. Platz.