Fußballer des SV Henstedt-Ulzburg überzeugen beim 3:1 gegen die Kaltenkirchener TS aber nur in der zweiten Halbzeit

Henstedt-Ulzburg. Dieses ungeschriebene Gesetz gilt im Fußball für Pflichtspiele wie für Testmatches: Jede Partie muss mit voller Konzentration angegangen werden, das Ausruhen auf vorangegangenen starken Leistungen hat negative Folgen. Also musste Jens Martens, der Trainer von Schleswig-Holstein-Ligist SV Henstedt-Ulzburg, in der Pause der Testpartie gegen das eine Klasse tiefer aktive Verbandsligateam der Kaltenkirchener TS deutliche Worte an seine Mannschaft richten.

Nur eine Woche nach dem 2:2 (0:1)-Unentschieden gegen den Hamburger Oberligazweiten VfL Pinneberg, das sich die SVHU-Männer nach einem 0:2-Rückstand durch Tore von Jannick Martens (53./Handelfmeter, 68.) erkämpft hatten, taten sich die Rhener nun – erneut auf dem Kunstrasenplatz an der Theodor-Storm-Straße – merklich schwerer.

Nach der 1:0-Führung der Hausherren, wiederum durch Jannick Martens, der ein Geschenk von Tobias Kruse dankend ausnutzte (20.), lief wenig zusammen. Die KT erhöhte den Druck, forcierte Ballverluste und kam folgerichtig durch Lukas Freitag zum 1:1-Ausgleich (33.). Beispielhaft für den Auftritt der Henstedt-Ulzburger war die Szene zuvor, als Miché Makomé im linken Mittelfeld den Ball vertändelte und nicht nachsetzte. „Mir hat die erste Halbzeit überhaupt nicht gefallen, wir haben sehr schlecht nach hinten gearbeitet“, sagte Jens Martens.

Nach dem Wiederanpfiff hatte der Coach dann aber doch noch Grund zur Freude. Der SVHU, bei dem Cesar M’boma, 35, der in der vergangenen Woche verpflichtete Neuzugang vom SV Rugenbergen, für Makomé in die Angriffsreihe kam, wurde aktiver. Mariusz Szmijak, auch erst seit Jahresanfang ein Henstedt-Ulzburger, stellte mit einem Volleykracher aus 20 Metern und als Abstauber nach einem Martens-Schuss den 3:1-Endstand her. Dieses Ergebnis entsprach auch den Spielanteilen in der zweiten Halbzeit.

„Allerdings muss man unseren Vorbereitungsstand sehen. Das war der erste Test, und wir sind nicht einmal ansatzweise in Bestbesetzung angetreten“, sagte KT-Trainer Dominik Fseisi, der zufrieden mit dem Auftritt seines Teams war. „Ich glaube, dass wir mit einigen Stammspielern mehr dem SVHU gehörig Probleme bereitet hätten.“

Diese haben die Henstedt-Ulzburger ohnehin. Zwar harmonieren die Innenverteidiger Helge Schröter und Florian Geertz immer besser, aber mit Nils Großmann (Muskelfaserriss) und Ben Kuate Nzuakue (Auslandsreise bis Ende Februar) fehlen im Abwehrzentrum bewährte Alternativen.

Und der Defensive droht weiteres Ungemach. „Für Maciej Kwiatkowski, der bei uns auf der Sechserposition gesetzt und eigentlich unverzichtbar ist, liegt ein Angebot aus Angola vor“, sagte Jens Martens zerknirscht, „er muss sich bis Ende Februar entscheiden, ob er bleibt oder geht. Sein Fortgang wäre ein herber Schlag für uns.“ Bis zum nächsten Testkick am Dienstag (20 Uhr, Theodor-Storm-Straße) gegen Kreisligist Fetihspor Kaltenkirchen dürfte es in dieser Angelegenheit wohl noch keine Klarheit geben.

Tore: 1:0 Jannick Martens (20.), 1:1 Lukas Freitag (33.), 2:1, 3:1 Marius Zmijak (73./79.).

SV Henstedt-Ulzburg: Zick (46. Fin Drews) – Höche, Geertz, Schröter, Friedrich – Kabashi (46. Alioua), Kwiatkowski – Pajewski (72. Bürger), Martens, Zmijak, Makomé (46. M’boma).

Kaltenkirchener TS: Wiermann – Bröcker (46. Reichow), Ebeling (46. Willen), Lippke, Mike – Kruse (46. Trozki), Issahk – Freitag, Wellnitz, Niemeyer (46. Laczkowski) – Boehm.