Über die Stationen Niendorfer TSV, Härnösands FF und Chalkanoras Idaliou kehrt Angreifer Nick Scharkowski nach knapp drei Jahren zu Regionalligist Eintracht Norderstedt zurück

Norderstedt. Die Laufbahn von Nick Scharkowski hätte nicht verheißungsvoller beginnen können. Als 19 Jahre junger, kurzfristig vom damaligen Coach Andreas Prohn berufener A-Jugendlicher debütierte der Angreifer am 22. April 2011 für die Fußballer von Eintracht Norderstedt in der Oberliga Hamburg. In der 70. Minute wurde Scharkowski seinerzeit eingewechselt, acht Minuten später hatte der Youngster die zuvor torlose Partie beim USC Paloma mit einem Treffer und einer Vorlage zum 2:0-Endstand entschieden.

Inklusive der folgenden Saison 2011/2012 kam der Deutsch-Ghanaer 30-mal zum Einsatz für die Garstedter. Doch mit dem Abschied von der Eintracht begann eine Odyssee. Ein Jahr versuchte sich Scharkowski beim Niendorfer TSV durchzusetzen, wurde aber nicht glücklich. „Das hat nicht gepasst“, sagt er rückblickend. Und verließ die Hansestadt. Wer im Internet etwas recherchiert, stößt schnell auf die Spuren seiner anschließenden Wanderschaft.

Zunächst bei Härnösands FF, einem Club aus der schwedischen Division 2, sportlich vermutlich etwas unterhalb der Regionalliga Nord einzuordnen. Dort wird analog zum Kalenderjahr gespielt, Ende 2013 landete der kleine Verein aus dem Landesteil Norrland auch dank der fünf Treffer von Scharkowski auf Platz drei. Trotzdem zog es ihn im Spätsommer 2014 weiter, und das mehr oder weniger an das andere Ende von Europa nach Zypern zum dortigen Zweitligisten Chalkanoras Idaliou.

Ein paar Monate darauf hat allerdings das Heimweh gewonnen. „Ich wollte wieder zurück. Auch, weil ich hier in Hamburg einen dreijährigen Sohn habe“, sagt Nick Scharkowski. „Deswegen habe ich Norderstedt angesprochen.“ Weil dort aufgrund des unerwarteten Abgangs von Sinisa Veselinovic zum SV Rödinghausen (Regionalliga West) sowieso eine Planstelle offen war und weil Trainer Thomas Seeliger nach einer Probewoche den Daumen hob, machten beide Seiten die Rückkehr perfekt. Die Vereinbarung zwischen der Eintracht und dem 22-Jährigen läuft vorerst bis Saisonende. „Körperlich hat Nick ein gutes Durchsetzungsvermögen“, sagt Thomas Seeliger. „Aber inwieweit er uns helfen kann, wird er natürlich noch unter Beweis stellen müssen.“

Linus Büchler verlässt die Eintracht, Lennart Müller kommt nicht als Ersatz

Ein Innenverteidiger hat dafür ausgespielt, denn der Vertrag mit Linus Büchler wurde mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Eine Reihe von Verletzungen und schwachen Vorstellungen führten zu der Trennung, letztlich muss die Verpflichtung des 20-Jährigen als Missverständnis eingeordnet werden. Als Ersatz für diese Position hätte Lennart Müller gut in die Planungen gepasst, doch der Probespieler (zuletzt Hamburger SV II) hat sich gegen Norderstedt entschieden und versucht sein Glück nun bei der U23 von Hannover 96. Somit rückt Hamajak Bojadgian aus der U19 immer weiter in den Fokus und ist aktuell sogar Backup für das gesetzte Duo Clifford Aniteye/Marin Mandic.

Gegen einen etwas mut- und daher weitestgehend harmlosen Oberliga-Spitzenreiter SV Halstenbek-Rellingen gewann Eintracht Norderstedt unterdessen einen weiteren Test mit 5:1 (3:1), die Tore erzielten Jan Lüneburg (2), Yayar Kunath, Dane Kummerfeld und Steffen Heinemann bei einem Gegentreffer von Jan-Marc Schneider. Neun von elf Akteuren in der Gäste-Startelf trugen dabei einst das Trikot der Eintracht in der Jugend oder im Herrenbereich. Die Norderstedter Verantwortlichen halten sich jedoch bedeckt, ob der eine oder andere Youngster im Sommer wieder zurückkehren könnte. „Das wird kein Vorspielen“, hatte der Vereinsvorsitzende Reenald Koch entsprechend schon im Vorfeld betont.