Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg testen an zwei Sonnabenden gegen Topteams aus dem Nachbarland

Henstedt-Ulzburg. Der Winterschlaf ist vorüber. Am Montag sind die Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg aus ihrer zweieinhalbwöchigen Ligapause zurückgekehrt. Seitdem versammelt das Trainerduo Matthias Karbowski und Amen Gafsi die Akteure des Tabellen-14. (15:27 Punkte/542:593 Tore) mindestens einmal täglich um sich. Schließlich gilt es, einiges aus den bisherigen 21 Ligapartien nachzuarbeiten, ehe es – erstmals am 8. Februar, 16 Uhr, beim Verfolger TSV Bayer Dormagen (17./13:29/549:614) – wieder in den Kampf um Punkte und den Klassenerhalt geht.

Auch nach den vergleichsweise erholsamen Feiertagen mussten die beiden Übungsleiter bei ihren Aktiven keine überzähligen Pfunde registrieren. „Wir haben schließlich eine charakterlich einwandfreie Mannschaft. Da hat keiner über die Stränge geschlagen“, sagte Matthias Karbowski, der sich gemeinsam mit Partner Amen Gafsi einige Trainingselemente überlegt hat. „Wir haben die erste Saisonhälfte sorgfältig analysiert und daraus unsere Schlüsse gezogen.“

Ob diese im Training auch erfolgversprechend umgesetzt werden, das wollen die „Frogs“ möglichst schnell gegen hochkarätige Testspielgegner überprüfen. Da sind an diesem Sonnabend, 16 Uhr, in Ribe der dänische Erstligist Ribe-Esbjerg HH und am kommenden Sonnabend (24. Januar, 16 Uhr, Maurepasstraße) das ebenfalls dänische Topteam Sønderjysk Elitesports die Idealbesetzung für diesen Zweck.

Das wissen besonders zwei Akteure im Kader nur zu gut. Schließlich haben Kreisläufer Martin Laursen, 19, und sein sieben Jahre älterer Rückraumkollege Daniel Eggert in ihrer Heimat Dänemark diese Vorzeigemannschaften oft genug in Aktion erlebt und können diese Testspielgegner gut einschätzen.

„Esbjerg ist eine Mannschaft, die für dänische Verhältnisse eher untypisch spielt und gerne auch einmal mit einer offensiveren 3:2:1-Abwehr arbeitet“, sagt Daniel Eggert. „Sønderjysk hingegen ist eine typisch dänische Mannschaft, die sehr auf Teamplay fixiert ist und in der Defensive mit einer kompakten, konsequenten 6:0-Abwehr arbeitet. Da die auch sehr groß gewachsen sind, wird das ein sehr harter Test.“

Der 26 Jahre alte Vater einer achtmonatigen Tochter (Lilly) war mit Landsmann Laursen zum Saisonauftakt zum SVHU gekommen und lebt mit Ehefrau Jennifer in Norderstedt. Doch bis dahin hatte der Selbstständige im Bereich Network-Marketing die dänische Affinität zum Handballsport von Kind auf an aus nächster Nähe mitbekommen. Ohne Übertreibung ließe sich sogar sagen, dass Daniel Eggert das Handballfieber mit der Muttermilch in sich aufgenommen hat.

„Ich bin in Ulkebøl, einem kleinen Vorort von Sønderborg in Jütland groß geworden. Dort ist Handball die Sportart Nummer eins, und auch meine Mutter war aktive Handballerin“, sagte Eggert, „nachdem ich Ende Juli 1988 zur Welt gekommen bin, hat meine Mutter gleich einen Monat später wieder für ihr Team gespielt – und in der Matchpause hat sie mich dann gestillt.“

Kunststück, dass auch Sohnemann Daniel zum Vollblut-Handballer geworden ist. „Was aber auch daran liegt, dass in einer so kleinen Gemeinde der Verein Treffpunkt für alle Sportler ist“, sagt Eggert. „Hier beim SV Henstedt-Ulzburg geht es auch sehr familiär zu; Martin und ich fühlen uns richtig wohl. Aber im Vergleich ist das Vereinsleben schon ein anderes. In Dänemark besuchen sich die Sportler der verschiedenen Vereinssparten untereinander und feuern sich gegenseitig an.“

Insofern erfüllen Eggert und Kompagnon Laursen vielleicht auch die Funktion von Handball-Botschaftern, doch zuerst steht nun der Kampf um den Klassenerhalt an – mit ein wenig Hilfe vom „Danish Dynamite“.