Der Regionalliga-Fußballer von Eintracht Norderstedt ist ein Workaholic. Am Sonntag lädt sein Sportstudio North Gym zur CrossFit-Eröffnungsparty

Norderstedt. Der menschliche Körper ist ein Gesamtkunstwerk. Doch was jeder Einzelne daraus macht, ist dann doch sehr unterschiedlich. Wenige wissen das so gut wie Marius Browarczyk. Denn der 26 Jahre alte Fußballer von Eintracht Norderstedt ist nicht nur ein waschechter Workaholic, sondern betreibt mehr oder weniger parallel mit CrossFit eine zweite Leistungssportart, die ihm ebenso physisch vieles abverlangt. Und das, während er noch einer weiteren, hauptberuflichen Tätigkeit im Projektmanagement bei einem Medienunternehmen nachgeht und Mitinhaber des im Frühjahr 2013 gegründeten Sportstudios North Gym in Garstedt ist.

„6 bis 22 Uhr“, antwortet der Fitnesskaufmann und -ökonom Browarczyk auf die Frage, wie lang denn ein normaler Werktag sei. Doch auch die Wochenenden sind in der Regel bestens ausgefüllt. So wie dieses: Am Sonnabend testet die Eintracht um 15 Uhr gegen den SC Condor. Die Teamkollegen haben anschließend frei und können die Füße hochlegen, doch für Marius Browarczyk geht der Stress in der Folge erst so richtig los. Denn das North Gym (Kösliner Weg 19) veranstaltet am Sonntag ab 10 Uhr seine CrossFit-Eröffnungsparty.

Den Begriff „CrossFit“ dürften viele Menschen bereits einmal gehört oder gelesen haben. Aber was sich hinter dieser 1980 in den USA entwickelten Sportart verbirgt, sollte der Experte am besten selbst erklären. „Alles ist auf Vielfalt ausgelegt. Man muss nicht fünfmal in der Woche Schultertraining machen, sondern systematisch an Schwächen arbeiten. Beim CrossFit eignet sich der Sportler schnell und effizient verschiedene Techniken an.“

Möglichst in kleinen Gruppen wird geschwitzt. Gerne wird CrossFit sogar als „härtestes Workout der Welt“ beworben. Die Palette an Disziplinen ist zumindest groß: Gewichtheben, Gymnastikringe, Kurz- und Langhanteln, Klimmzüge, Kettlebells und insbesondere die wichtigen Eigengewichtsübungen gehören dazu. Damit dieses Ganzkörpertraining funktioniert, sind die lizenzierten Coaches wie eben Marius Browarczyk gefragt. Über das sogenannte „Programming“ entwerfen sie ausgeklügelte, individuelle Pläne.

„Sinnvoll ist es immer, erst einmal ein bestimmtes Level zu fördern“, sagt Browarczyk. Er muss also erkennen, wo zunächst das Limit eines Teilnehmers liegt, sodass sich dieser nicht übernimmt. Auch mit geringen Gewichten könne effizient trainiert werden. „Man kann jedes Workout herunterskalieren.“ Viele Übungen werden unter Zeitdruck durchgeführt als gegenseitiger Ansporn. „So kommt ein bisschen Feuer rein mit dem Leistungsgedanken, den alle miteinander teilen.“

Dass seine Freizeit – eine Freundin hat Browarczyk auch – angesichts dieser Fülle an Aufgaben spärlich ist, hat er akzeptiert. „Da will ich nicht auf die Tränendrüse drücken, das ist ja selbst gewählt. Ich habe den richtigen Weg gefunden, mit der doppelten, eigentlich ja dreifachen Belastung umzugehen. Das geht auch um die Ernährung. Ich habe zum Beispiel festgestellt, dass mein Körper sehr gut auf Kohlenhydrate anspricht.“ Aber eiserne Disziplin ist alles. „Sonst schafft man das nicht.“

Bei der Eintracht, wo der Vertrag im Sommer ausläuft, möchte er unbedingt bleiben, wenn es zeitlich zu vereinbaren ist. „So lange das irgendwie tragbar ist, will ich auch spielen. Gerade, weil wir jetzt die Chance haben, uns zum ersten Mal für den DFB-Pokal zu qualifizieren.“