Handballer des SV Henstedt-Ulzburg sind beim Tabellenführer chancenlos. Am Sonnabend kommt der EHV Aue

Henstedt-Ulzburg. Schon fünfmal in dieser Saison haben die Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg ihre Heimfahrt von einem Auswärtsspiel in bester Laune verbracht und ihr Gefährt nach dem Gewinn von zwei Punkten in einen Party-Bus verwandelt. Nun aber, nach dem 18. Spieltag, konnte von Feierstimmung im Team des Trainerduos Matthias Karbowski und Amen Gafsi auf dem Trip zurück nach Henstedt-Ulzburg keine Rede sein. Zu deutlich war die 23:38 (12:18)-Packung bei Tabellenführer SC DHfK Leipzig ausgefallen.

„Man kann in Leipzig beim Spitzenreiter durchaus mit zehn Toren Differenz den Kürzeren ziehen und dabei dennoch ein gutes Gefühl haben“, sagte Matthias Karbowski, „jetzt aber hatten wir einen 15-Tore-Rückstand im Gepäck und demzufolge ein schlechtes Gefühl. Die Art, wie wir verloren haben, ärgert mich sehr.“

Von Beginn an fanden die „Frogs“, die ohne den mit Oberschenkelproblemen aussetzenden Rückraumshooter Tim Völzke, Kreisläufer Martin Laursen (Fußprellung) und Linkshänder Daniel Eggert (Daumenbruch) auskommen mussten, keinen Zugriff auf das Match. Nach rekordverdächtigen 4:02 Minuten nahm Karbowski die erste Auszeit; Leipzig führte bereits mit 5:1.

„Das war unsere einzige am Ergebnis orientierte Auszeit“, sagte Karbowski, „alle weiteren Unterbrechungen haben Amen und ich vom Spielgeschehen abhängig gemacht. Es gab viel zu justieren.“ Beide SVHU-Trainer waren der Ansicht, dass ihr – zugegebenermaßen stark geschwächt angetretenes Team – nicht alles getan habe, um sich bestmöglich aus der Affäre zu ziehen.

Zwar konnten die Henstedt-Ulzburger nach der ersten Denkpause ihre Abwehr stabilisieren, kamen auch zu eigenen guten Offensivaktionen – aber gegen die überlegenen Sachsen war das deutlich zu wenig. „Wir haben uns gegen die bärenstarke Leipziger Abwehr zu viele Konter eingehandelt. Die haben ihre erste Welle sehr effizient abgeschlossen“, sagte Karbowski.

Der Coach war zwar nicht zufrieden mit dem, was seine Mannschaft abgerufen hatte, im Hinblick auf die kommenden Aufgaben aber froh, dass sich der SVHU bis zum Schluss zumindest als Team präsentierte. „Die Jungs haben gekämpft, da wurde nicht gepöbelt“, so Karbowski, „wir sind trotz der Klatsche nicht auseinandergebrochen.“

So ackerte Linksaußen Robert Schulze über 60 Minuten als Ersatz-Kreisläufer, traf viermal und war auch in der Abwehr über die volle Distanz aktiv. Dort kämpfte auch Florian Bitterlich unermüdlich eine Stunde lang und nutzte dazu seine 40 Minuten in der Offensive optimal.

„Mit sieben Toren hat Flo eine gute Leistung gezeigt“, sagte Matthias Karbowski, der auch lobende Worte für die Youngster Pavle Karacic und Felix Mehrkens (jeweils ein Treffer) sowie Keeper Timo Schmidt (hielt zwei Siebenmeter) fand.

Am gestrigen Montag stand zur Regeneration ein Bummel über den Hamburger Weihnachtsmarkt auf dem Programm. „Von diesem Dienstag an bereiten wir uns auf das wichtige Heimspiel am Sonnabend gegen den EHV Aue vor. Wir wollen unbedingt zwei Punkte.“