Schleswig-Holstein-Ligist SV Todesfelde spielt nur 0:0 gegen den Heider SV – auch, weil Jubilar Oliver Zebold gleich zwei Strafstöße verschießt

Todesfelde. Diese Szenen werden den Fans des SV Todesfelde in Erinnerung bleiben. Und erst recht dem tragischen Helden des Spiels in der Schleswig-Holstein-Liga gegen den Heider SV. Denn dass von allen Fußballern auf dem Feld nun gerade Oliver Zebold und dazu ausgerechnet bei seinem 100. Ligaeinsatz für den Club einen derartig deprimierenden Nachmittag erlebte, war außergewöhnlich und nicht zu erwarten gewesen.

Dabei hatte es seine Freundin Carina gut gemeint mit ihrem anlässlich des Jubiläums an der Mittellinie aufgehängten Banner. „100 Spiele, 60 Tore“ war dort voller Optimismus zu lesen. Dafür hätte der 28 Jahre alte Rechtsaußen doppelt treffen müssen. Ausreichend Gelegenheit hierfür hatte Zebold, wobei diese Formulierung eigentlich noch eine Untertreibung ist.

Das emotionale Auf und Ab nahm seinen Anfang in der vierten Minute, als die Todesfelder nach einem Foul an – na klar – Oliver Zebold einen Foulelfmeter zugesprochen bekamen. Der Torjäger trat selbst an, wollte seinen 19. Saisontreffer erzielen, zumal er ein sicherer Schütze ist. Nicht aber Auge in Auge mit Heide-Keeper Robin Carstens, wie sich ab diesem Moment bis zum Schlusspfiff erweisen würde.

Carstens parierte den Penalty nämlich, lenkte den keinesfalls unplatzierten Versuch mit den Fingerspitzen an den Innenpfosten. Das kann passieren, dachten viele Todesfelder, zumal im Duell mit dem Tabellenvorletzten noch ausreichend Zeit war für den fest eingeplanten Heimsieg.

Nur: Der SVT, die Mannschaft, die Fans und Trainer Sascha Sievers, sie alle warteten vergeblich auf das Führungstor. „Es war ein Tag der Torhüter, aber damit ist mir jetzt wenig geholfen“, konstatierte ein bedienter Sievers. „Wir wollten den nächsten Schritt machen. Letzte Woche sind wir beim 7:2 gegen Hartenholm wie ein ICE durch die Gegend gefahren, diesmal war es anders.“

Das lag immer wieder an Robin Carstens, der keine Lust hatte auf einen feiernden Zebold. Und so in der 52. Minute ein weiteres Mal zum Spielverderber wurde. Referee Yannick Meyer (VfL Bad Schwartau) pfiff einen Handelfmeter für Todesfelde, woraufhin sich Zebold – ausdrücklich ermuntert von seinen Teamgefährten – erneut den Ball schnappte. „Ich habe gedacht, dass er sich wieder für eine Ecke entscheidet und wollte in die Mitte schießen. Und dann hält er den Elfer trotzdem...“

Das Privatduell ging sogar weiter, denn Teufelskerl Carstens vereitelte noch zwei nicht minder gute Chancen (73./77.) des am Ende fassungslosen Oliver Zebold. „Man kann nicht immer schöne Momente haben, so ist das im Fußball. Auf beiden Seiten waren die Torhüter überragend. Das 0:0 ist leider gerecht.“

Die Todesfelder mussten sich sogar noch bei ihrem Schlussmann Joshua du Preez bedanken, der insbesondere im ersten Durchgang eine Reihe von gefährlichen Szenen entschärft hatte. „Unter dem Strich müssen wir froh sein, dass Josh so gut zugepackt hat“, sagte Sascha Sievers. „Ich bin enttäuscht, denn wir hatten uns viel vorgenommen und die Möglichkeiten, das Spiel zu entscheiden.“

So aber endete auch das zweite Match gegen Heide mit einem torlosen Unentschieden. Einmal ist der SVT in diesem Jahr noch gefordert – am Sonntag (14 Uhr) ist der Preetzer TSV zu Gast an der Dorfstraße. Wobei schon jetzt eine Absage angesichts des ramponierten Rasens nicht auszuschließen ist.

TuS Hartenholm verspielt beim TuRa Meldorf eine 2:0-Führung

Der TuS Hartenholm zeigte sich mit dem 2:2 (2:1)-Remis beim TuRa Meldorf gut erholt vom 2:7-Debakel gegen Todesfelde. „Ich muss den Hut ziehen vor meiner Mannschaft, das war eine gute Reaktion. Meldorf ist ja kein Team, wo man einfach mal so vorbeikommt und die Punkte mitnimmt“, sagte Trainer Jörg Schwarzer.

Wobei ein Auswärtssieg möglich gewesen wäre. So profitierte Hartenholm von einer mehrminütigen Behandlung des Meldorfers Topstürmers Ian Prescott Claus und erzielte während der kurzzeitigen Überzahlphase flugs zwei Tore durch Kjell Brumshagen (25.) und Silvan Gensmer (27.). Direkt nach dem 0:2 betrat Claus wieder den Rasen und bewies sofort seine Klasse, als er der TuS-Defensive nach einem Ballgewinn davonlief und mit seinem bereits 19. Saisontreffer verkürzte (29.).

Zwei Aspekte verhinderten schließlich einen Erfolg der Gäste. Zum einen war dies die Nachlässigkeit bei den zahlreichen eigenen Konterangriffen – Aaron Meyerfeldt, Christian Jaacks, Lennart Holfert und Jannik Holz vergaben jeweils das 1:3. „Und wir haben zu viele einfache Freistöße zugelassen“, so Jörg Schwarzer. Eine dieser Standardsituationen führte fast schon zwangsläufig zum Ausgleich durch Lennart Dora (86.). Das späte 2:2 war ärgerlich, wurde aber akzeptiert – im Vergleich hierzu haben etwa bereits der SV Eichede, Eutin 08 und auch Todesfelde in Meldorf verloren. Am Sonnabend fährt der TuS Hartenholm für die letzte Partie 2014 zu Dornbreite Lübeck.