Torjäger Oliver Zebold spielt am Sonntag zum 100. Mal in der Schleswig-Holstein-Liga für den SV Todesfelde

Todesfelde. Am vergangenen Wochenende, beim 7:2 des SV Todesfelde im Derby gegen den TuS Hartenholm, hat es wieder „zwosch“ gemacht. „Zwosch“, so hat einst der frühere niederländische Weltklassestürmer Ruud van Nistelrooy sein Lieblingsgeräusch beschrieben, wenn ein Fußball mit Wucht im Tornetz einschlägt.

Oliver Zebold weiß genau, was damit gemeint ist. Nur wenige Spieler in der Schleswig-Holstein-Liga haben schließlich seit Sommer 2011 so oft zugeschlagen – sozusagen „gezwoscht“ – wie Todesfeldes Rechtsaußen. „Wie viele waren es? 57? 58?“, fragt Zebold, als er auf seine persönliche Bilanz angesprochen wird. Gut getippt: 58 Tore sind es, dazu kommen noch 14 Assists. Und das in lediglich 99 Einsätzen. Das heißt wiederum umgerechnet, dass der 28-Jährige im Schnitt alle 106 Minuten an einem Treffer beteiligt ist.

Gar nicht dazu passt die Geschichte, die Zebold erzählt, als er sich an die erste Kontaktaufnahme mit dem SVT während der Spielzeit 2010/2011 erinnert. „Sascha Sievers hat mich angerufen, und ich habe ihn gefragt: Für die zweite Mannschaft?“ Keinesfalls, denn Sievers – zu dieser Zeit noch Assistent – und Cheftrainer Thomas Möller sahen im damaligen Verbandsliga-Mittelstürmer des SV Schackendorf ausdrücklich das Potenzial für die höchste Landesklasse und nicht nur für die Kreisliga.

„Zwei Tage später habe ich zugesagt. Ich wollte es unbedingt ausprobieren. Thomas Möller und Sascha Sievers haben mich auf die richtige Bahn gebracht“, sagt Oliver Zebold. Das darf durchaus wörtlich verstanden werden, denn in Todesfelde war keinesfalls das Angriffszentrum, sondern vielmehr die rechte Außenseite vorgesehen für den Neuzugang. Von dort aus sollte Zebold mit Dynamik den Raum vor sich nutzen – und schnörkellos zum Abschluss kommen.

„Wenn das Selbstbewusstsein da ist, ziehe ich einfach ab. Wie zuletzt gegen Flensburg aus 25 Metern – und dann sieht man den Ball im Netz zappeln.“ Hier spricht allerdings kein Solist, das muss dazu gesagt werden. „Wir verstehen uns als Mannschaft überragend auf dem Platz“, sagt Oliver Zebold. Seine guten Leistungen sind dementsprechend eine logische Folge des sich stetig verbessernden Zusammenspiels mit den Angreifern Dennis Studt und Morten Liebert sowie Luca Sixtus auf dem linken Flügel.

Das funktioniert aktuell so gut wie nie zuvor. Und davon profitiert Zebold in großem Maße. Mit 18 Treffern in 17 Einsätzen führt er das Ranking in der Schleswig-Holstein-Liga an, wobei Ian Prescott Claus (TuRa Meldorf) gleichauf ist. Nur mit einem Unterschied: Claus ist waschechter Angreifer, Zebold ein offensiver Mittelfeldakteur.

Nur noch ein Tor fehlt, dann hat Todesfeldes bester Schütze vielleicht schon im Dezember eine neue persönliche Bestmarke aufgestellt. Eine gute Gelegenheit wäre da beispielsweise sein 100. Match für den SV Todesfelde am Sonntag (14 Uhr, Dorfstraße) gegen den Heider SV. Die heimischen Fans werden darauf sehnlichst warten.

„Ich werde schon an den Toren gemessen, da gibt es eine Erwartungshaltung. Und wenn man einmal nicht trifft, wird man gleich darauf angesprochen.“ Ein Problem hat Zebold damit nicht. „Das erste Ziel sind immer die drei Punkte für den SV Todesfelde. Und dann mit einem eigenen Tor.“