Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg laden für diesen Sonnabend vor dem Punktspiel zur Podiumsdiskussion

Henstedt-Ulzburg. Anhänger der Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg oder Interessierte, denen nicht nur dieses dynamische Mannschaftsspiel, sondern auch der Leistungssport per se am Herzen liegen, sollten an diesem Sonnabend vielleicht schon deutlich früher als gewohnt zum Heimspiel der „Frogs“ in Richtung des Alstergymnasiums an der Maurepasstraße aufbrechen. Denn ehe das Team des Trainerduos Amen Gafsi und Matthias Karbowski um 19 Uhr den Traditionsclub Tusem Essen empfängt, um durch den zweiten Heimerfolg der Punktrunde einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf auf Distanz zu halten, geht es zuvor im Forum des Alster-Gymnasiums zur Sache.

Für 16.30 Uhr haben der Wirtschaftsrat der SV Henstedt-Ulzburg Spielbetriebsgesellschaft mbH, das ist der wirtschaftliche Träger der Zweitliga-Profimannschaft, deren Geschäftsführer Olaf Knüppel und der Vorstand des SV Henstedt-Ulzburg e. V. zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion eingeladen. In dieser „Elefantenrunde“, zu der Knüppel & Co. Vertreter der politischen Parteien, der regionalen Wirtschaft sowie Bürgermeister Stefan Bauer eingeladen haben, soll eine Frage von großer Tragweite diskutiert oder gar geklärt werden: Welche Zukunft hat der Handball-Leistungssport in Henstedt-Ulzburg?

In der Einladung stellen die Wirtschaftsratsmitglieder Fragen, die nach deren Ansicht einer baldigen Antwort bedürfen, um den Profihandball nachhaltig in der Gemeinde zu sichern. „Will die Region Südholstein einen Handball-Zweitligisten?“. „Wird Spitzensport als bundesweiter Botschafter sowie für die Vorbildfunktion des Leistungssports für die Jugend und den sozialen Auftrag des Sportvereins in Henstedt-Ulzburg benötigt?“. Es gehe letztlich – so das Schlusswort in der Einladung – für die Gemeinde um eine gesellschaftspolitische Standortdiskussion: Für welche Werte will man stehen und wie will man diese erreichen?

Dass damit besonders ein wirtschaftliches wie soziales Umfeld gemeint ist, das hinter den Profis steht und diese unterstützt, ist klar. Dennoch ist es Geschäftsführer Olaf Knüppel wichtig, einen möglichen Beweggrund für diese Diskussion gleich auszuräumen. „Ziel der Veranstaltung ist nicht, dass wir Handballer hier und jetzt die Hand aufhalten und um Geld bitten wollen“, sagt Knüppel, „es geht um viel nachhaltigere Dinge.“

So würden in anderen deutschen Regionen mit viel längerer Leistungssport-Tradition die Städte und Gemeinden nicht selten als Rückgrat „ihres“ Vereins auftreten und zum Beispiel durch Bürgschaften oder den Bau entsprechender Arenen helfen.

Die Frage dürfte also lauten: Was kann/was soll in Henstedt-Ulzburg geschehen, um den Leistungssport zum Aushängeschild für alle zu machen. Besucher der Podiumsdiskussion werden nach rund 90 Minuten vielleicht schon ein wenig schlauer sein.

Eine Vorahnung darüber, in welche Richtung sie der weitere Saisonverlauf führt – ob tiefer in den Abstiegskampf oder in Schlagdistanz zum gesicherten Mittelfeld –, das werden die „Frogs“ als zurzeit Tabellen-14. (10:18 Punkte) nach den 60 Minuten gegen Tusem Essen (17./8:20) haben.

Nach dem 24:32-Heimdebakel in der Vorwoche gegen den ASV Hamm-Westfalen sollte den Henstedt-Ulzburgern der Wille zur Wiedergutmachung eigentlich schon genug Antrieb sein. Zudem will das Team aber auch „Geburtstagskind“ Florian Bitterlich, der am Spieltag 30 Jahre alt wird, zwei Punkte als Geschenk präsentieren.