Regionalliga-Fußballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg belohnen sich für den 3:0-Sieg beim TSV Havelse. Nachbar HSV fährt in Meldorf drei Punkte ein

Henstedt-Ulzburg. Ihr letzter Auftritt in der Hinrunde der Regionalliga Nord war für die Frauen des SV Henstedt-Ulzburg kein fußballerisches Glanzstück. Dennoch hatte die Mannschaft von Trainer Claus Rath nach dem 3:0 (0:0)-Sieg beim TSV Havelse Grund zum Feiern. Der achte Sieg in Folge bescherte den SVHU-Frauen den – zumindest prestigesträchtigen – Titel des Herbstmeisters.

Als Belohnung für das Erreichen dieses kleinen Zwischenerfolgs gab es am Montag trainingsfrei. Allerdings nicht ganz ohne Hintergedanken. „Wir sind ins Norderstedter Spectrum-Kino gegangen und haben uns gemeinsam ‚Die Mannschaft’ angesehen, die Dokumentation des deutschen WM-Sieges in diesem Sommer“, sagte Claus Rath, „das war für alle eine tolle Lektion in Sachen Teamgeist. Da wird gezeigt, dass jedes Mannschaftsmitglied, sei es Stamm- oder regelmäßiger Wechselspieler, seine große Bedeutung hat.“

Eine Lektion, die Rath auch seiner erfolgshungrigen Mannschaft gelegentlich in Erinnerung rufen muss. Denn der Übungsleiter hat zurzeit ein Luxusproblem, das sich so mancher Trainerkollege wünschen würde.

„Wenn nicht noch jemand kurzfristig ausfällt, gehen 18 Spielerinnen in die Vorbereitung für unsere erste Rückrundenpartie am Sonntag bei der TSG Burg Gretesch“, sagte Rath, „und nur 15 davon werden in den Kader kommen; da gibt es verständlicherweise etwas Enttäuschung, bei denen, die dann nicht dabei sind.“ Für diese Spielerinnen sei es wichtig zu wissen, dass auch ihr Moment kommt, in dem sie ihre große Bedeutung für das Team auch zeigen dürfen. Rath: „Das ist immer so, es gibt keine Saison ohne Ausfälle.“

Was der Trainer aus eigener Erfahrung nur zu gut weiß. So stecken Christine Schoknecht und Svenja Winter noch mitten in ihrer Reha-Phase, Stürmerin Vera Homp hat sich gerade erst in diesem Monat von einer einjährigen Verletzungspause (Kreuzbandriss) zurückgemeldet und Torjägerin Alina Witt hatte mit einer Schulterblessur größte Teile der Vorsaison aussetzen müssen.

Letzterer blieb es in Havelse vorbehalten, nach einer „wirklich schlechten ersten Halbzeit“, so Rath, im zweiten Durchgang per Hatttrick den achten „Dreier" des SVHU einzutüten. „Vorher hatten wir uns von Havelse deren Stil auf dem viel zu kleinen Trainingsacker aufdrängen lassen“, sagte der SVHU-Trainer, „da musste ich leider in der Kabine laut werden, Das konnte nicht angehen, dass wir da im Mittelfeld nur so ‚rumditschen’, statt Fußball zu spielen.“ Die zweite Halbzeit brachte deutliche Besserung, Spiel über die Flügel und folgerichtig den verdienten Sieg des Herbstmeister.

Entspannt blicken die Henstedt-Ulzburger der Zeit nach der vom 1. Dezember bis 8. März währenden Winterpause entgegen. „Wir können mit der Rolle des Gejagten umgehen, schließlich haben wir nicht wie andere Titelgewinn und Aufstieg als Ziel ausgegeben“, sagte Rath, „dennoch haben wir uns natürlich Gedanken gemacht, was im Fall der Meisterschaft wird. Finanziell und strukturell haben der Verein und unser Teammanager Sven Hege die Grundlagen geschaffen, dass wir den Sprung in die 2. Liga wagen könnten und wohl auch würden. Aber das gehen wir ganz entspannt an.“

Verletzungsgebeutelter Hamburger SV siegt in Meldorf trotz Unterzahl mit 3:1

Nicht ganz so locker, aber dennoch erleichtert können die Spielerinnen von Ligakonkurrent Hamburger SV am Sonntag in ihr letztes Match vor der Winterpause beim Bramfelder SV gehen. Beim Vorletzten TuRa Meldorf erkämpfte das Team von Coach Ralf Schehr trotz eines 0:1-Pausenrückstands und 34-minütiger Unterzahl (Rote Karte für Angreiferin Fjolla Gara/56.) doch noch einen 3:1-Sieg. Damit beträgt der Abstand auf die Abstiegszone nunmehr sechs Punkte.