Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg stehen bei der 24:32-Heimpleite gegen den ASV Hamm-Westfalen schon zur Pause als Verlierer fest

Henstedt-Ulzburg. Sie hatten sich viel vorgenommen, die Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg. Gegen den ASV Hamm-Westfalen sollte endlich der zweite Sieg vor eigenem Publikum eingefahren und zudem der Vorsprung auf die Abstiegszone vergrößert werden. Doch was die rund 500 Zuschauer in der Halle an der Maurepasstraße zu sehen bekamen, war getrost unter der Rubik „gebrauchter Tag“ abzuhaken. Bei der 24:32 (10:19)-Heimpleite standen die „Frogs“ bereits zur Pause als Verlierer fest.

„Deswegen waren wir auch mit der moderaten Zielsetzung aus der Kabine gekommen, wenigstens die zweite Halbzeit zu gewinnen, und das ist uns ja auch gelungen“, sagte SVHU-Trainer Matthias Karbowski, „darin sehe ich auch den einen positiven Aspekt des Abends: Wir sind als Team nicht auseinandergefallen und haben uns in der zweiten Hälfte steigern können.“

Dass die Henstedt-Ulzburger überhaupt in diese frustrierende Situation geraten sind, haben sich die Männer, die in fremder Halle immerhin schon acht Punkte eingefahren haben, zum Großteil selber zuzuschreiben. So gelang es den „Frogs“ nie, die bekannt guten Individualisten des ASV Hamm-Westfalen, der dem Aufsteiger im August während der Saisonvorbereitung auch schon eine deftige 30:37-Klatsche verpasst hatte, in den Griff zu bekommen.

So setzten sich der bemerkenswert wendige und wurfstarke Ondrej Zdrahala (sechs Feldtore, fünf Siebenmeter) sowie sein Rückraum-Kollege Marian Orlowski (fünf Feldtore) immer wieder gegen eine SVHU-Abwehr durch, die an diesem Tag nur schwer einen Zugriff auf den Gegner bekam. „Als wir dann in der zweiten Halbzeit mit einer 3:3-Formation über 20 Minuten sehr offensiv agierten, haben wir den Angriff des ASV aus dem Tritt gebracht“, sagte Karbowski, „aber so gut, dass es dann das ganze Spiel hätte kippen können, lief es dann doch nicht.“

Vielleicht wäre ja auch die ungewohnte, eigene Abwehrschwäche zu kompensieren gewesen, wenn die Henstedt-Ulzburger wenigstens im Angriff ihren besten Stoff zur Verfügung gehabt hätten. Aber 19 Fehlwürfe sowie zehn Fang- und Technikfehler, die zum Ballverlust führten, waren einfach viel zu viel gegen einen Gegner, der sich im ersten Durchgang nur acht erfolglose Angriffe erlaubte – eine bemerkenswerte Quote, von der die Hausherren an diesem Abend meilenweit entfernt waren.

Da half es wenig, dass Kreisläufer Martin Laursen mit drei Positionstreffern und zwei Gegenstößen einen erfreulichen Tag hatte und von seinen Mitspielern gut eingesetzt wurde. Dafür mussten alle Rückraumschützen des SVHU mit einer negativen Wurfbilanz leben.

So klebte in der ersten Halbzeit Daniel Eggert und Tim Völzke und in Halbzeit zwei Kevin Wendlandt mehrfach das Pech an den Fingern. Das Trio schoss zwölf Fahrkarten, die zum Ballverlust führten. Wobei ein Blick auf den zugeschwollenen Daumen der Wurfhand bei Eggert zumindest eine kleine Erklärung lieferte. „Das war mir gleich beim zweiten Wurf passiert, jetzt kann ich den Daumen nur noch schwer bewegen“, sagte der dänische Vize-Kapitän der „Frogs“ nach dem Spiel. „Aber das allein wäre jetzt zu einfach als Erklärung. Wir waren wirklich nicht gut heute Abend.“

Jetzt ist schnelle Aufarbeitung seitens des Trainerduos Karbowski und Amen Gafsi gefragt, denn schon am kommenden Sonnabend, 19 Uhr, steht das nächste Heimspiel an. Dann erwarten die Henstedt-Ulzburger mit dem Traditionsteam und Tabellen-17. TUSEM Essen einen Gegner in der Maurepashalle (die ursprünglich als Spielstätte vorgesehene Moorbekhalle ist durch die 1. Internationale Deutsche Kata-Meisterschaft im Judo blockiert), den es unbedingt zu schlagen gilt, soll die Abstiegszone nicht wieder bedrohlich nah rücken.

Matthias Karbowski: „Das ist eine schwere Aufgabe, die wir aber meistern werden, wenn wir in der Abwehr nur wieder diesen bewussten einen Schritt zulegen und dabei im Angriff unsere guten Chancen auch verwerten.“