Der immer noch ungeschlagene Hamburg-Liga-Spitzenreiter HT Norderstedt fertigt SG Hamburg-Nord mit 35:17 ab

Norderstedt. Großen Respekt hatte Steffen Liepold, Trainer der Hamburg-Liga-Handballfrauen des HT Norderstedt, vor der Partie bei der SG Hamburg-Nord gehabt; hängen doch die Trauben in der Halle am Tegelsbarg traditionell hoch. Auch hatten die Gastgeberinnen bislang nur gegen die Halstenbeker TS (2.) und die SG Altona (3.) verloren. Also bereitete Liepold sein Team, das etwas überraschend die Tabelle anführt, auf eine „ganz harte Nuss“ vor, die es zu knacken galt.

Hart war diese aber nur 15 Minuten lang, dann hatten die kompromisslos das Tempo hochhaltenden Norderstedterinnen ihren Gegner, der nur einmal beim 4:3 (11.) in Führung ging, weichgeklopft. Aufbauend auf der engagierten 6:0-Abwehr sowie den Torfrauen Giulia Foelsche-Schiedat (23 Paraden) und Saskia Paschen (wehrte zwei Siebenmeter ab) glänzte das HTN im Angriff – und zwar nicht nur mit 14 Gegenstoßtoren. Schon zur Pause war die Partie beim Zwischenstand von 17:5 für die Gäste entschieden.

Zwar bäumte sich die SG Hamburg-Nord nochmal auf, gestaltete die zweite Halbzeit bis zum Zwischenstand von 15:25 (51. Minute) für sich positiv, doch dann gewannen Abwehr und Spielfreude der Norderstedterinnen wieder die Oberhand. Die letzten zehn Minuten gewann der Spitzenreiter mit 10:2 – aus der befürchteten Zitterpartie wurde ein lockerer Kantersieg.

„Wir dürfen uns von dem tollen Erfolg aber nicht blenden lassen, wir müssen konsequent weiterarbeiten“, sagte ein zwar sichtlich erfreuter, aber doch gewohnt sachlicher Steffen Liepold, „schließlich stehen uns jetzt bis zum Hinrunden-Ende am 7. Dezember die vier Wochen der Wahrheit ins Haus.“

Als nächstes empfangen die HTN-Frauen das für seine robuste Spielweise bekannte Elmshorner HT. Danach warten Halstenbek, Schlusslicht TV Fischbek und Altona. „Nach diesen Spielen wissen wir, was für uns möglich ist“, sagte Liepold, „aber jetzt schon vom Aufstieg zu reden, was im Vereinsumfeld bereits gemunkelt wird, das wäre viel zu früh.“

Warum auch? Freude haben die Spielerinnen auch so. Zum Beispiel Kreisläuferin Christine Köhn, mit ihren 26 Jahren schon einer der „Oldies“ im Kader und seit 2009 im Frauenteam aktiv. „Wir haben einen unglaublichen Spaß. Steffen hat eine gute Balance zwischen hartem Training und Spiel gefunden“, sagte sie, „er hat für bekannte Spielsituationen neue Lösungen parat. Das macht es spannend, es wird nie langweilig.“

Und auch der Mix aus „Alt“ und Jung ist gelungen. „Marleen Kadenbach, Janine Mielsch und Nele Radzuweit als A-Jugendliche fügen sich toll ein“, so Köhn, „dazu kommen Josefine Palm mit ihren Rückraumtoren, Kim Borchers mit ihren Wacklern, Saskia Mielsch mit ihrem guten Auge oder Britta Böckmann als Joker – man darf eigentlich keine Spielerin hervorheben, wir ergänzen uns super.“

Spielverlauf: 2:2 (6.), 4:5 (15.), 5:10 (22.), 5:17 – 8:20 (35.), 10:20, 14:24 (49.), 16:27, 17:31 (57.), 17:35. Tore des HT Norderstedt: Josefine Palm (9/davon 1 Siebenmeter), Anika Hoffmann (5/3), Laura Glaß (4), Christine Köhn, Britta Böckmann und Marleen Kadenbach (je 3), Saskia Mielsch und Janine Mielsch (je 2), Madlin Rieboldt, Kim Borchers, Vanessa Meiburg und Nele Radzuweit (je 1). Tabelle: 1. HT Norderstedt (13:1 Punkte/178:118 Tore), 2. Halstenbeker TS (12:2/178:126), 3. SG Altona (12:2/150:119), 4. SG Wilhelmsburg (11:3/159:125), 5. SG Niendorf/Wandsetal (8:6/156:138), 6. SG Hamburg-Nord (8:6/183:166), 7. Elmshorner HT (6:8/141:148), 8. Ahrensburger TSV (5:9/128:147), 9. Eimsbütteler TV (4:10/145:169), 10. SG Bergedorf/VM (3:11/138:163), 11. TH Eilbeck (2:12/129/172), 12. TV Fischbek (0:14/114:208).