Die Elf von Trainer Jens Martens gewinnt in der SH-Liga 4:2 gegen den FC Dornbreite Lübeck. Der SV Todesfelde unterliegt dem SV Eichede mit 2:3

Henstedt-Ulzburg. Tobias Höche sah, wie sich der Raum auf dem Spielfeld vor ihm öffnete und verschwendete keine Sekunde. Mit langen Schritten wetzte der Rechtsverteidiger des SV Henstedt-Ulzburg die Außenbahn entlang und sah sich nach einem Doppelpass mit Pierre Hallé nur noch einem Mann gegenüber: Jan Pekrun, Keeper des FC Dornbreite Lübeck. Doch der Schlussmann kam zu spät und legte Höche elfmeterwürdig. Hallé verwandelte sicher vom Punkt zum 3:2 in der 60. Minute; es war die Schlüsselszene, die das Match endgültig zu Gunsten der SVHU-Fußballer kippen ließ.

Mit dem 4:2 (2:1)-Endstand hat der Aufsteiger als Tabellenzwölfter wieder mehr Punkte (15) auf dem Konto als insgesamt absolvierte Partien (13), was immer ein wichtiger Richtwert im Abstiegskampf ist.

Auch wenn gerade im Abwehrverhalten so manche Schwäche weiterhin unverkennbar ist, so findet sich das Team vom Rhen in der höchsten Klasse des nördlichsten Bundeslandes mittlerweile besser zurecht, was auch die acht Zähler aus den letzten vier Begegnungen unterstreichen.

„Gegen Dornbreite haben wir über 90 Minuten mehr getan, deswegen verdient gewonnen. Und dass, obwohl ich schon wieder umstellen musste“, sagte Trainer Jens Martens. Denn weil Alexander Gretsov erneut aus privaten Gründen nach Moskau gereist war, rückte Blerim Bara in die Abwehrkette zurück. Dies hinderte den Neuzugang aus Itzehoe aber nicht daran, es seinem Pendant auf der anderen Außenposition, Tobias Höche, nachzumachen und einen Konter mit dem entscheidenden vierten Treffer (77.) abzuschließen.

In den nun folgenden Partien gegen die Mitaufsteiger TSV Bordesholm (16.) und FC Angeln 02 (18.) bietet sich dem SV Henstedt-Ulzburg die Chance, den Abstand nach unten weiter zu vergrößern. Jens Martens: „Am Anfang der Saison waren wir nicht reif für die Schleswig-Holstein-Liga. Aber mittlerweile haben wir uns sowohl taktisch als auch unser gesamtes Verhalten auf dem Platz verbessert.“

Im Lager des SV Todesfelde überwog nach der heißblütigen Partie gegen den SV Eichede ein Gefühl der Unzufriedenheit. „Dieses Spiel dürfen wir nicht verlieren“, sagte Mittelfeldantreiber Daniel Schumacher nach der 2:3 (0:1)-Niederlage. Etwa, weil die Anfangsphase dem SVT gehört hatte. Morten Liebert fuhr vor dem leeren Tor das lange Bein zu spät aus und verpasste eine Hereingabe von Dennis Studt (10.), auch Schumacher (18.) scheiterte freistehend. Zudem ließ das Heimteam eine Reihe von Freistößen in Strafraumnähe ungenutzt. Eichede ging hingegen mit dem ersten gelungenen Angriff durch Vincent Janelt in Führung (26.).

Spektakulär wurde das Duell erst in der letzten halben Stunde. Als Todesfeldes Kapitän Dominik Lembke per Kopf einen Eckstoß von Luca Sixtus zum Ausgleich verlängert hatte (62.), ließ sich zunächst Eichedes Keeper Julian Barkmann – selbst einige Jahre beim SVT aktiv – zu einer Dummheit hinreißen. Barkmann drosch den Ball unkontrolliert in Richtung Mittelkreis, schoss dabei aber ausgerechnet Referee Jan Kohlmann (Rot-Schwarz Kiel) ab, der ihm sofort die Rote Karte zeigte.

Kurz darauf hatte sich die Überzahl aber schon wieder erledigt, da auf Todesfelder Seite Tahir Yavuz nach einem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz flog (66.). Dabei hatte Trainer Sievers bereits die Auswechslung des platzverweisgefährdeten 31-Jährigen vorbereitet. „Das muss ich mir ankreiden, ich hätte schneller reagieren müssen.“

Von der Hektik ließ sich auch Joshua Du Preez anstecken. Mit fatalen Folgen: Der Todesfelder Schlussmann stürmte in der 86. Minute wagemutig aus seinem Kasten, um einen Steilpass zu klären, kam im Duell mit Petrik Krajinovic jedoch einen Schritt zu spät – Eichedes aufgerücktem Verteidiger gelang somit ein seltenes Kopfballtor von außerhalb des Strafraums.

Janelt legte wenig später sogar das 1:3 nach (90.+1), was Luca Sixtus allerdings sofort im Gegenzug mit dem 2:3 beantwortete. Bis in die achte Minute der Nachspielzeit drängte der SV Todesfelde noch auf den Ausgleich, die besten Gelegenheiten vergab Felix Hamann, der jeweils freistehend Kopfbälle neben das Tor setzte (90.+4; 90.+7). Damit bleibt das Team Siebter, die Qualifikation für das Hallenmasters ist durch die zweite Niederlage in Folge nicht wahrscheinlicher geworden.