Unter Trainer Jörg Schwarzer haben sich die Schleswig-Holstein-Liga-Fußballer binnen eines Jahres enorm entwickelt

Hartenholm. Die Fußballer des TuS Hartenholm sind einen weiten Weg gegangen. „Man muss bedenken, wo der Verein stand, als mein Assistent Frank Sommerfeld und ich vor einem Jahr angefangen haben“, sagte Coach Jörg Schwarzer unter dem Eindruck eines weiteren außergewöhnlichen Tages auf dem Sportplatz des Dorfclubs.

Begonnen hatte alles mit einem gemeinsamen Frühstück, das das Trainergespann am Vormittag spendierte. Wenige Stunden später triumphierte Hartenholm am 13. Spieltag der Schleswig-Holstein-Liga mit 6:3 (2:2) gegen Flensburg 08 – auf den Tag genau vor zwölf Monaten, am 12. Oktober 2013, hatte Schwarzer mit einem 2:1 bei Dornbreite Lübeck seinen Einstand gegeben.

Damals belegte die Mannschaft einen Abstiegsplatz. Heute ist sie als Fünfter von dieser Zone derartig weit entfernt, dass es den Protagonisten zunehmend schwer fällt, weiterhin nur vom Klassenerhalt zu sprechen. „Die fünf Teams am unteren Ende haben verloren, sodass wir jetzt 15 Punkte Vorsprung auf den Viertletzten haben“, rechnete Jörg Schwarzer vor.

Im Flensburg-Match hatten seine Spieler zuvor ihre Anpassungsfähigkeit bewiesen. „Wir wussten, dass Flensburg mit Macht über die Außenbahnen kommen würde. Deswegen habe ich den robusten Bente Bruhn als Rechtsverteidiger aufgeboten“, so Schwarzer.

Als die Gäste vor der Pause einen 0:2-Rückstand aufholten, entschied er sich für eine weitere Umstellung und stärkte sein Mittelfeld, indem Innenverteidiger Arved Käselau vorgezogen wurde. „Das war ein gelungener Schachzug“, sagte der Trainer.

Mit flinkem Umschaltspiel nach Balleroberungen – die große Hartenholmer Stärke – wurde Flensburg nun quasi überrannt. Mit vier Toren binnen 25 Minuten entschieden die Hausherren die Begegnung, wobei sich insbesondere die Doppeltorschützen Christian Jaacks und Tim Ollenschläger hervortaten.

Der TuS Hartenholm ist damit seit neun Spielen ungeschlagen. Die Erfolgsserie des SV Todesfelde ist hingegen nach sechs Partien durch die 2:4 (2:1)-Niederlage beim TuRa Meldorf gerissen. Unter anderem deshalb, weil das Team nicht das Niveau der letzten Wochen abrufen konnte.

„Im Vergleich zu anderen Spielen waren nicht alle Akteure am Leistungslimit“, sagte Trainer Sascha Sievers. „Dabei hatten wir auch Phasen, in denen es gut aussah. Etwa, als wir den Rückstand aufgeholt haben. Aber wir haben zweimal zu Beginn einer Halbzeit ein Gegentor kassiert. Daran sieht man, dass wir nicht die Einstellung gefunden haben.“

Nach einer umstrittenen Gelb-Roten Karte für Torjäger Oliver Zebold (66.) agierte der SVT in Unterzahl, vergab jedoch kurz darauf (68.) durch Morten Liebert eine große Chance zur 3:2-Führung. „Das war aber auch ein sensationeller Reflex von Meldorfs Torhüter Markus Pycha“, so Sievers. Das Unglück nahm seinen Lauf, als eine Parade des Todesfelder Keepers Joshua Du Preez vom Knie seines Mitspielers Sven Haldau über die eigene Torlinie prallte (80.). Vor dem Heimspiel am Sonntag (14 Uhr) gegen Titelfavorit SV Eichede musste Todesfelde somit einen Rückschlag hinnehmen.