Die Zweitliga-Spielerin des SK Norderstedt wird Deutsche Blitzschach-Meisterin in Altenkirchen

Norderstedt. Dass die 36 Jahre alte Marta Michna vom SK Norderstedt eine ausgezeichnete Schachspielerin ist, demonstriert sie regelmäßig in den Punktspielen an der Seite ihrer männlichen Vereinskollegen und bei Turnieren auf internationaler Ebene.

Dass die Großmeisterin, die im Zweitliga-Team des SKN an Position fünf gemeldet ist und in der Frauen-Bundesliga für den Hamburger SK zieht, aber auch außergewöhnlich schnell denken und kombinieren kann, wurde im beschaulichen Altenkirchen/Westerwald bei den Deutschen Meisterschaften im Blitzschach deutlich. Mit 14,5 Punkten aus 15 Duellen sicherte sich die gebürtige Polin mit komfortablem Vorsprung vor Zoya Schleining (SV Lethmate/12,5) und Alina Rath (Tegel Berlin/11) den Titel; pro Spielerin und Partie standen gerade einmal fünf Minuten Bedenkzeit zur Verfügung.

Anschließend versilberte Marta Michna ihren Triumph durch Platz zwei bei der Schnellschach-DM (25 Minuten je Spielerin und Partie plus zehn Sekunden Zusatzbedenkzeit pro Zug). Die U18-Weltmeisterin des Jahres 1996 holte in neun Partien sieben Zähler und musste gegen die punktgleiche Zoya Schleining in den Stichkampf, den sie mit 0:2 verlor. Zunächst wurde ihr mit einer Figur mehr die Zeitnot zum Verhängnis, im zweiten Match riskierte sie mit den schwarzen Steinen zu viel und wurde prompt bestraft. „Schade, da war mehr möglich. Aber insgesamt habe ich in meinen Partien vorher zu viele Fehler gemacht“, sagte Michna.

Wenn es im Schach ganz schnell gehen muss, kommen die nationalen Champions bei den Herren regelmäßig aus Berlin. Deutscher Blitzschachmeister wurde im stärksten Teilnehmerfeld der letzten zehn Jahre zum vierten Mal Robert Rabiega (Tegel Berlin/25,5 Punkte aus 32 Partien) mit knappem Vorsprung vor Ilja Schneider (Schachfreunde Berlin/25) und Andreas Heimann (OSC Baden-Baden/24,5).

Eine starke Vorstellung lieferte Falko Meyer vom SK Norderstedt. Der an Position 30 gesetzte Zweitliga-Akteur stellte mehreren höher bewerteten Spielern ein Bein und landete mit 16,5 Punkten aus 32 Partien auf Rang 15. Herausragend war dabei der Sieg gegen den 13-maligen Deutschen Meister Klaus Bischoff (FC Bayern München), der auch aufgrund dieser Niederlage nur Fünfter im Endklassement wurde.

Im Schnellschach der Herren vertrat Michael Kopylov den SKN mit einem geteilten zweiten bis siebten Platz; zur Medaille reichte es indes nicht, er musste sich wegen der Zweitwertung mit Rang sechs begnügen. Deutscher Meister wurde Martin Krämer (Schachfreunde Berlin/6,5 Punkte aus 9 Partien) vor Hagen Poetsch (Schöneck) und Thomas Reich (FC Bayern München), die wie Kopylov sechs Zähler auf dem Konto hatten.