Eintracht Norderstedt verliert Regionalliga-Partie mit 0:2 und zwei Spieler durch Platzverweise

Lüneburg. Knapp eine Stunde war gespielt, als die Mannschaft von Fußball-Regionalligist Eintracht Norderstedt in ihre Einzelteile zerfiel. Schon zu diesem Zeitpunkt hatte sich angesichts des 0:2-Rückstandes in der Partie beim Lüneburger SK Hansa der Eindruck verfestigt, dass das Team fast ausnahmslos schlapp und in vielen Szenen nicht auf der Höhe war. Zu der sportlichen Unterlegenheit am elften Spieltag kamen allerdings noch einige Undiszipliniertheiten, die für die Eintracht eigentlich uncharakteristisch sind, diesmal aber ins negative Gesamtbild passten.

Trainer Thomas Seeliger hatte zunächst darauf verzichtet, trotz des kräftezehrenden Oddset-Pokalmatches beim TuS Osdorf 66 Stunden zuvor (4:1) seine Startaufstellung massiv umzubauen. „Wir haben am Donnerstag und am Sonntag gespielt, das muss die Mannschaft verkraften können“, erklärte er.

Zu sehen war davon jedoch nichts – die Norderstedter liefen oftmals hinterher, kamen zu selten in die Zweikämpfe und konnten sich offensiv nicht durchsetzen. Zwangsläufig fielen beide Gegentreffer jeweils nach schnellen Konterangriffen der bis zum Eintracht-Gastspiel zu Hause sieglosen Lüneburger. Seeliger: „Wir waren kollektiv schlecht und haben nichts davon abgerufen, wozu wir imstande sind. Das war zu wenig Geschlossenheit und zu wenig Umschaltspiel.“

Zusammengefasst war es also eine Minusleistung, wie sie seit langem nicht mehr zu sehen war von den Garstedtern. Einzig der schuldlose Torhüter Johannes Höcker mit einigen Paraden – er verhinderte eine höhere Niederlage als das 0:2 – sowie der wenigstens kämpferisch überzeugende junge Innenverteidiger Clifford Aniteye verdienten sich eine ordentliche Bewertung.

Was Thomas Seeliger nicht weiter kommentieren wollte, stand zudem für sich. Erst holte sich Kapitän Philipp Koch für zwei Fouls binnen drei Minuten (58./61.) eine berechtigte Gelb-Rote Karte ab. Die Binde übernahm Marius Browarczyk, nur um wiederum drei Minuten später für einen Tritt gegen den Lüneburger Tezcan Karabulut ebenso vom Platz zu fliegen.

Deran Toksöz wurde wohl nur durch seine Auswechslung vor einer ähnlichen Dummheit bewahrt. Er hatte sich aber sowieso bereits für ein Frustfoul seine fünfte Gelbe Karte der Saison abgeholt. Das komplette Mittelfeldzentrum wird somit in der ohnehin schon schwierigen Heimbegegnung gegen die U23-Mannschaft des SV Werder Bremen am kommenden Sonntag gesperrt sein.

In der Tabelle ist Eintracht Norderstedt nach nunmehr vier sieglosen Partien in Folge Neunter. Noch sind es sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge, doch der Puffer droht bald aufgebraucht zu sein.

Tore: 1:0 Muhamed Alawie (35.), 2:0 Ali Moslehe (48.).Gelb-Rote Karten: Philipp Koch (61.), Marius Browarczyk (64./beide Eintracht Norderstedt/beide wiederholtes Foulspiel).Zuschauer: 837.Eintracht Norderstedt: Höcker – Güner, Aniteye, Büchler, Rose – Koch – Meyer (41. Kunath), Browarczyk, Toksöz (73. Schultz), Nadler – Veselinovic (46. Lüneburg).