Regionalliga-Fußballer setzen sich im Hamburger Oddset-Pokal mit 4:1 beim Landesliga-Club TuS Osdorf durch

Hamburg. Thomas Seeliger nickte. Ob das eine professionelle Vorstellung gewesen sei, dieses 4:1 (1:0) in der vierten Runde des Hamburger Oddset-Pokals beim TuS Osdorf, wurde der Trainer von Eintracht Norderstedt gefragt. Ja, das Attribut passte. Viele Gedanken hatte sich der Fußball-Regionalligist im Vorfeld der kniffligen Partie gegen den Tabellenzweiten der Landesliga Hammonia gemacht, es wurden Platzbedingungen simuliert und insbesondere die Stärken des Kontrahenten ausführlich analysiert.

Dass die Garstedter das Match mit drei Toren Differenz gewinnen würden, hatte niemand prognostiziert – viele Tipps gingen von einer knappen Partie aus, vielleicht sogar mit Verlängerung und Elfmeterschießen. Doch Osdorf verzockte sich. Coach Piet Wiehle ließ seine beiden für derartige Anlässe eigentlich prädestinierten Angreifer Sascha Blume und Antonio Ude auf der Bank, setzte auf eine Kontertaktik. „Aber wir hatten nicht gedacht, dass wir so viele Bälle in die Spitze bekommen würden.“

Dass es durchaus anders hätte laufen können, verdeutlichte die starke Leistung insbesondere von Ude nach seiner Einwechslung (62.) – zunächst mussten zwei seiner Schüsse auf der Linie geklärt werden, ehe der bullige Stürmer Eintracht-Verteidiger Linus Büchler zu einem Eigentor zwang (66.).

Das Positive für Norderstedt: Zu diesem Zeitpunkt führte der Favorit bereits mit 2:0. So nutzte zunächst Sinisa Veselinovic in der 11. Minute einen Abpraller des unsicheren Heimkeepers Dennis Wolf, um seine persönliche Flaute nach zehn Wochen zu beenden. Direkt nach Beginn der zweiten Halbzeit verwertete Büchler eine Freistoßflanke von Philipp Koch per Kopf.

Wiederum Veselinovic (51.) sowie zweimal Björn Nadler (61./62.) hätten in dieser Phase die Begegnung bereits entscheiden können, doch stattdessen musste die Eintracht infolge des Anschlusstreffers noch einige kritische Momente überstehen. Erst ein von Linus Meyer erfolgreich abgeschlossener Konter der Norderstedter in der 79. Minute beruhigte das Match und die zuvor lautstarken 600 Zuschauer; Björn Nadler nutzte einen weiteren Gegenangriff zum 1:4 (85.). Ein Endstand, der sich deutlicher liest, als das Duell tatsächlich war.

Thomas Seeliger verzieh seinem Team, nicht durchweg souverän verteidigt zu haben. „Man kann es nicht immer verhindern, dass Osdorf mit seinen Ecken und Einwürfen gefährlich wird. Und es war klar, dass der Gegner nach dem Anschlusstreffer wieder an sich glauben würde. Es war aber eine konzentrierte Leistung der gesamten Mannschaft. Ich möchte niemanden herausheben, wir haben uns als Einheit präsentiert.“

Nicht verhehlen wollte der 48 Jahre alte Übungsleiter, dass die vorsichtige Osdorfer Startaufstellung hilfreich gewesen sei. „Wir waren ganz froh, dass Blume und Ude nicht dabei waren.“

Bis zum Pokal-Achtelfinale – gespielt wird entweder Mitte Dezember oder erst 2015 – steht nun wieder ausschließlich die Regionalliga Nord im Fokus. Am Sonntag fährt Eintracht Norderstedt zum Aufsteiger Lüneburger SK Hansa (Anstoß: 15 Uhr, Brietlinger Weg 1, Bardowick). Der LSK hat zu Hause zwar noch nicht gewonnen, dafür aber die letzten zwei Spiele jeweils auswärts beim TSV Havelse (2:1) und beim Goslarer SC (3:2) für sich entschieden. Vermutlich muss Thomas Seeliger auch dann wieder seinen Abwehrchef Marin Mandic ersetzen, der mit einem Magen-Darm-Infekt schon in Osdorf fehlte.

Tore: 0:1 Sinisa Veselinovic (11.), 0:2 Linus Büchler (46.), 1:2 Linus Büchler (66./Eigentor), 1:3 Linus Meyer (79.), 1:4 Björn Nadler (85.).

Zuschauer: 600.

Eintracht Norderstedt: Höcker – Güner, Aniteye, Büchler, Lindener – Koch – Meyer, Browarczyk, Toksöz (73. Rose), Nadler (89. Kunath) – Veselinovic (86. Lüneburg).