An diesem Donnerstag spielt Eintracht Norderstedt im Oddset-Pokal beim Landesligisten TuS Osdorf. Den Favoriten erwartet ein hitziges Match

Norderstedt. Wer den Fußballern von Eintracht Norderstedt in dieser Woche beim Training zuschauen wollte, konnte sich den Weg an die Ochsenzoller Straße sparen. Dort rollte – zumindest was die Regionalliga-Herren betrifft – kein Ball. Und das aus gutem Grund, denn die Arbeit wurde geprägt von einer minutiösen Vorbereitung auf die Viertrundenpartie im Oddset-Pokal beim TuS Osdorf an diesem Donnerstag (19 Uhr, Blomkamp 32).

Der Respekt vor dem dortigen, in der Hamburger Amateurszene berüchtigten Grandplatz ist enorm, die eigene Fallhöhe groß. Intern gibt es die Ansicht, dass der Club als einziger Viertligist im Wettbewerb ins Finale einziehen müsse. Ein Gegner aus der Landesliga Hammonia darf deswegen nicht Endstation sein, ganz gleich, wie unangenehm die Szenerie werden könnte.

Also verließ die Eintracht ihre Komfortzone in Garstedt und quartierte sich beim Nachbarn SV Friedrichsgabe ein. Dort gibt es einen Grandplatz, wo die Bälle weniger elegant rollen, eher unkonventionell springen. Genau das sollte simuliert werden. „Wir wollten die Bedingungen schon vorher kennenlernen“, sagt Norderstedts Trainer Thomas Seeliger.

Der Eintracht-Coach hat den Kontrahenten am vergangenen Freitag bei dessen 3:2-Heimsieg gegen den SC Alstertal-Langenhorn beobachtet. „Ein typisches Spiel“ sei dies gewesen, geprägt von Standardsituationen. Zudem seien die Osdorfer clever: „Man konnte beobachten, wie sie immer hinfallen und der Schiedsrichter und seine Assistenten ihnen auf den Leim gehen.“

Die Referee-Frage hatte vor ein paar Wochen noch für Erstaunen gesorgt, da mit Michael Ehrenfort (TuRa Harksheide) ausgerechnet ein Norderstedter Unparteiischer angesetzt worden war. Dieses Thema hat sich allerdings erledigt: Ehrenfort ist erkrankt, er wird ersetzt von Regionalliga-Schiedsrichter Murat Yilmaz (FC Türkiye).

Wichtiger für die Eintracht ist eh, ob einer der Offensivspieler seine Flaute beendet. Sinisa Veselinovic wartet seit fast zehn Wochen auf ein Tor, Marco Schultz hat in der Punktunde noch gar nicht, im Pokal wenigstens einmal getroffen, Björn Nadler und Yayar Kunath waren zuletzt Ende August erfolgreich. Auch Jan Lüneburg steht bei nur zwei (Joker-)Treffern in der Regionalliga, hat im Oddset-Pokal allerdings bereits elf Tore auf seinem Konto.

Die Osdorfer freuen sich über die Herausforderung. Allen voran Trainer Piet Wiehle, 45, der als Spieler 2013 mit Eintracht Norderstedt Hamburger Ü32-Meister wurde und in diesem Jahr mit dem Team zum deutschen Altherrencup fuhr. „Mittlerweile habe ich aber nicht mehr die Zeit, weil wir mit Osdorf fast immer zeitgleich trainieren und spielen“, sagt Wiehle. Er setzt auf die Zuschauer; in den vergangenen Jahren hatte die Mannschaft durchaus schon einmal über 1000 Fans bei einem Pokalspiel – und verspricht einen heißen Kampf. „Wer uns nicht ernst nimmt, macht grundsätzlich einen Fehler. Wir haben einen kleinen Grandplatz, da kommt man schnell in die Zweikämpfe.“