Die in elf Einzeln sieglose Kristin Nissen opfert sich für die Tischtennis-Regionalliga-Damenmannschaft der KT auf

Kaltenkirchen. Drei Siege, ein Unentschieden, zweiter Tabellenplatz hinter der noch verlustpunktfreien Mannschaft von Torpedo Göttingen – das Tischtennis-Damenteam der Kaltenkirchener TS ist auch ohne die langjährige Leistungsträgerin Aida Astani-Matthies (Babypause) mit 7:1 Punkten und 31:21 Spielen vielversprechend in die Regionalliga-Saison 2014/2015 gestartet.

Dies liegt vor allem am überragenden oberen Paarkreuz mit Katalin Jedtke und Jin-Sook Cords. Die gebürtige Ungarin und die gebürtige Südkoreanerin verbreiten in der vierthöchsten deutschen Klasse unter ihren Gegnerinnen Angst und Schrecken, haben es bisher zusammen auf 22 Einzel- sowie vier Doppelerfolge gebracht.

Von einer derartigen Statistik kann die Nummer vier der KT, Kristin Nissen, nur träumen. Ihre persönliche Bilanz: elf Matches, elf Pleiten. Doch die Norddeutsche Meisterin der A-Schülerinnen aus dem Jahr 2005 ist eine Teamplayerin par excellence. Nissen, die allen Grund hätte, frustriert zu sein, opfert sich für ihre Mannschaft auf, geht nach wie vor mit einer positiven Einstellung an den Tisch und kämpft unverdrossen um jeden Ball.

Da die Niederlagenflut nicht ganz überraschend kommt, hat sie sich mit der schwierigen Situation arrangiert. „Ich habe in den letzten Jahren sehr wenig trainiert und mich aufgrund der Personalnot bei der KT ein wenig in das Team hineindrängen lassen. Also muss ich mich über die Ergebnisse nicht wundern“, so die 22-Jährige, die sich in Neumünster an einer Schule für Fachpädagogik zur Erzieherin ausbilden lässt, „aber ich bleibe optimistisch und glaube daran, dass ich bald mein erstes Erfolgserlebnis haben werde.“

Aida Astani-Matthies, die sich bei den Heimauftritten der KaltenkirchenerTS zwar nicht als Spielerin, dafür aber als Waffelbäckerin betätigt, macht ihrer Teamkollegin Mut. „Es ist bewundernswert, dass Kristin immer so gut drauf ist. Sie hat auf jeden Fall das Niveau für die Regionalliga, ihr fehlt lediglich die Sicherheit beim Abschluss der Ballwechsel. Aber das wird besser, wenn sie ein wenig häufiger trainiert.“

Und genau das hat sich Kristin Nissen, die das Tischtennisspielen beim Bargfelder SV erlernte, vorgenommen. Sie will künftig ein- bis zweimal pro Woche zu den Übungseinheiten in der neuen Sporthalle des Gymnasiums Flottkamp erscheinen. Und sollte sich die Erhöhung des Pensums wie erhofft positiv auswirken, dürfte die Kaltenkirchener Turnerschaft auch weiterhin im oberen Tabellendrittel mitmischen.

Wie wichtig Einzelpunkte an den Positionen drei und vier sind, wurde während der letzten beiden Auftritten der KT in eigener Halle deutlich. Gegen den Niendorfer TSV legte Stefanie Meyer-Goer mit einem 3:2-Erfolg gegen Stefanie Nimz den Grundstein zum 8:5-Sieg. Und gegen den TSB Flensburg (7:7) verhinderte Anja Dallmeier-Tießen mit dem glatten 3:0 gegen Sofie Egeholt Bang Schlimmeres; zuvor hatte Jin-Sook Cords erstmals in dieser Saison gepatzt. Die 51-Jährige verspielte einen 2:1-Satz- und 9:3-Vorsprung gegen Pernille Søndergaard.

Mannschaftsbetreuerin Kirsten Krüger-Trupkovic blieb gelassen: „Das passiert halt mal. Man darf ja nicht vergessen, das Jin und Katalin momentan in jedem Einzel unter einem enormen Erfolgsdruck stehen. Insgesamt können wir mit unserem Auftakt aber sehr zufrieden sein.“

Die zweite Damenmannschaft der KaltenkirchenerTS ist mit einem glatten 8:2-Erfolg gegen das zweite Team des TSB Flensburg II in die Punktrunde der Verbandsoberliga Nord gestartet. Aufsteiger TuRa Harksheide feierte eine Woche nach dem 2:8 beim SC Urania Hamburg einen überraschend deutlichen 8:1-Auswärtssieg beim VfL Kellinghusen II.