Laura Neu wirft Handball-Drittligist SV Henstedt-Ulzburg per Siebenmeter zum 22:21-Erfolg gegen den TSV Owschlag

Henstedt-Ulzburg. „Wir müssen cooler werden.“ Sebastian Schräbler, der Trainer der Drittliga-Handballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg, hatte während der Saisonvorbereitung und insbesondere nach der 31:35-Niederlage des SVHU beim Buxtehuder SV II zum Auftakt der Punktrunde 2014/2015 von seinen Spielerinnen immer wieder mehr Geduld und Cleverness im Angriff angemahnt. Und die bewiesen vor eigenem Publikum in der Auseinandersetzung mit Angstgegner TSV Owschlag, dass sie lernfähig sind.

Nach genau 59 Minuten eroberten die Gastgeberinnen beim Zwischenstand von 21:21 den Ball und gaben ihn nicht mehr her. Damit nicht genug: Laura Neu machte mit der letzten Aktion der Partie, einem von Kreisläuferin Ann-Kathrin Skubich herausgeholten Siebenmeter, den 22:21 (12:12)-Heimerfolg perfekt.

Die 23 Jahre alte Rückraumspielerin bewies dabei Nerven wie Drahtseile. Denn sie musste gleich zweimal zum Duell mit der Owschlager Keeperin Sophie Fasold antreten. Nachdem Neu nach 59:57 Minuten zur Ausführung geschritten war, drei Sekunden später die Schlusssirene ertönte und sie kurz darauf den ersten Versuch rechts unten eingenetzt hatte, ließ das insgesamt sehr kleinlich pfeifende Schiedsrichtergespann Jacques Roux/Jan Schweier (Osnabrück/Bremen) den Strafwurf wiederholen.

Kein Problem für die Henstedt-Ulzburgerin: Sie wählte, wie vom Coach gewünscht cool bis in die Fingerspitzen, diesmal die aus ihrer Sicht linke untere Ecke – und löste mit dem Treffer einen zweiten Jubelsturm in der Halle 2 des Schulzentrums Maurepasstraße aus.

„Da hat es offenbar ein Missverständnis zwischen Laura und den Unparteiischen gegeben“, sagte Sebastian Schräbler, „es wäre extrem ärgerlich gewesen, wenn wir das Match deshalb nicht gewonnen hätten.“ Der Übungsleiter, dem Janicke Bielfeldt (Prüfungen) sowie die verletzten Sabrina Wrage, Inga Schlegel (beide Bänderriss im Sprunggelenk) und Rebecca Allmenröder (Platzwunde am Kopf) nicht zur Verfügung standen, war mit dem Endresultat zufrieden. „Wir wollten zwei Punkte, dieses Ziel haben wir erreicht.“

Die Leistung seiner Mannschaft ließ beim Coach indes nur verhaltene Freude aufkommen. „Das war deutlich disziplinierter als in Buxtehude, und das komplette Team hat vorbildlich gekämpft. Allerdings ist spielerisch noch mega-viel Luft nach oben.“

Einen guten Eindruck hinterließen vier hoffungsvolle Nachwuchstalente, die für ihre Stammvereine in der A-Jugend-Bundesliga auflaufen, im Erwachsenenbereich aber für den SVHU spielberechtigt sind. Kreisläuferin Stefanie Schoeneberg (VfL Bad Schwartau) erzielte in der ersten Halbzeit drei Treffer, ihre Vereinskolleginnen Hanna Belgardt und Celina Meißner wechselten sich im zweiten Durchgang zwischen den Pfosten des vor der Pause von Merline Wünsche gehüteten Tores ab. Und Rückraumschützin Sabrina Langmann (JSG Alstertal/Norderstedt) hatte in der 26. und 28. Minute persönliche Erfolgserlebnisse. Die Schwartauerin Katharina Rahn stand wegen einer Gehirnerschütterung diesmal noch nicht zur Verfügung.

In der zweiten Runde des DHB-Pokals empfängt der SV Henstedt-Ulzburg am Sonnabend, 4. Oktober, um 19 Uhr den Bundesligisten Füchse Berlin Reinickendorf – einen Tag nach dem Drittliga-Heimspiel gegen den SV Werder Bremen.

Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Tina Pejic (6), Laura Neu (5/davon 3 Siebenmeter), Stefanie Schoeneberg (3), Sabrina Langmann, Sabrina Langmann, Annika Fimmen, Marleen Völzke (alle 2), Janne Hübner, Mirlinda Hani (beide 1).

Tabelle der 3. Liga Nord: 1. HSG Kropp-Tetenhusen (5:1 Punkte/83:77 Tore), 2. VfL Oldenburg II (4:0/60:49), 3. Berliner TSC (4:0/50:42), ..., 10. SV Henstedt-Ulzburg (2:2/53:56), ..., 13. Frankfurter HC (0:4/38:42) , 14. MTV 1860 Altlandsberg (0:6/74:77).