Bei den europäischen Special Olympics in Antwerpen kämpfen die Leichtathleten Alexander Knaub und Leencke Rehfeld um Medaillen

Norderstedt. Zurzeit ist für Leencke Rehfeld und Alexander Knaub ein eher lockeres und interessantes Leben in Belgien angesagt. Die beiden Leichtathleten von den Norderstedter Werkstätten für Menschen mit geistiger Behinderung, die bei den europäischen Special Olympics Sommerspielen starten, sind mit der deutschen Delegation im Freizeitpark von Worriken einquartiert und bekommen von ihren belgischen Gastgebern in mehreren Ausflugsfahrten Land und Leute vorgestellt.

Diese schöne Phase der Eingewöhnung nach der Anreise, die das Duo mit Trainerin Maike Rotermund sowie zwei weiteren Hamburger Startern und deren Betreuern im Kleinbus unternommen hatte, endet am Sonnabend mit der Fahrt nach Mol ins Olympische Dorf. Dort kommen alle 2000 Sportler aus 58 Nationen zusammen, um am Abend im Brüsseler Heysel-Stadion gemeinsam die Eröffnung der Spiele zu feiern. „Zu der Zeremonie werden mit Betreuern, Offiziellen, Angehörigen und interessierten Bürgern rund 40.000 Menschen erwartet“, sagte Maike Rotermund, „das wird sehr beeindruckend.“

Der sportliche Ernst beginnt für die 25 Jahre alte Leencke Rehfeld, die im Standweitsprung und im 50-Meter-Lauf antritt, sowie den wettkampferfahreneren Alexander Knaub, 37, der mit der 4-Kilogramm-Kugel, dem Minispeer und in der deutschen 4x100-Meter-Staffel sein Glück versucht, nach einigen Trainingseinheiten im Sportzentrum „Den Uyt“ von Mol aber erst am Donnerstag, 18. September. Während Knaub seine Medaillenhoffnungen mit dem 400 Gramm leichten Mini-Speer, der bei internationalen Special Olympics obligatorisch ist, erfüllen möchte, versucht sich seine Mitstreiterin im Standweitsprung. Tags darauf, am letzten Wettkampftag der Spiele vor der Schlussfeier am Sonnabend im Sportpalaeis Antwerpen, stehen die weiteren Disziplinen für die Werkstätten-Athleten an.

„Ich glaube, ich bin besser im Weitsprung. Etwas aufgeregt bin ich ja“, sagte Leencke Rehfeld, für die es der erste internationale Auftritt als Werkstättensportlerin ist. „Ich habe mich schnell an den Mini-Speer gewöhnt und hoffe, dass ich in Belgien so gut wie im Training bin“, sagte Alexander Knaub, der nichts unversucht lässt, um sich in Topform zu bringen. Schon vor dem Frühstück geht er mit Maike Rotermund laufen, um in Schwung zu kommen.

Dass er und Leencke Rehfeld die Möglichkeit haben, so wichtige Erfahrungen zu sammeln, ist auch ein Verdienst von großzügigen Spendern. So unterstützt die Henstedt-Ulzburger Grundstücksgesellschaft Manke GmbH den Start bei den Special Olympics mit 2000 Euro. „Wir sind von der Wichtigkeit der sozialen Arbeit der Werkstätten überzeugt und möchten diese fördern“, sagte Jörg Rusch, der für die Firma die Spende übergab.

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