Der WM-Teilnehmer hat 2007 beim TriBühne-Triathlon seine Leidenschaft für den sportlichen Dreikampf entdeckt. Jetzt zieht es ihn nach Australien
Norderstedt. Als Lasse Nygaard Priester beim 8. TriBühne-Triathlon nach exakt 58 Minuten die Ziellinie im Norderstedter Stadtpark überquerte, war von Erschöpfung nichts zu sehen. Im Gegenteil: Der 19 Jahre alte Triathlet der Startgemeinschaft Wasserratten, der gerade nacheinander 500 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und einen 5000-Meter-Lauf absolvierte hatte, nahm seine Siegermedaille lächelnd in Empfang und stand jedem, der ihn ansprach, Rede und Antwort.
Es war sein vorerst letzter Auftritt in heimischen Gefilden. Am Freitag fliegt Lasse Nygaard Priester nach Noosa in Australien, um dort die nächsten vier Monate zu verbringen. „Ich werde erst ein einmal bisschen reisen“, sagt der junge Quickborner. Am 1. Februar 2015 wird das Mitglied des deutschen B-Kaders dann in Saarbrücken ein Studium der Betriebswirtschaftslehre aufnehmen und parallel dazu an seiner Laufbahn als Triathlet arbeiten.
„Das Uni-Gelände befindet sich direkt neben dem Olympiastützpunkt, wo ich trainieren und wohnen werde. Ich möchte möglichst viele Europa- oder Weltcuppunkte zu sammeln, um in der nationalen Rangliste nach oben zu klettern. Aber das dauert sicher seine Zeit“, so Lasse Nygaard Priester. Das Kapitel „Triathlon bei der SG Wasserratten“ unter der Regie von Trainer Stefan Schröter hat Priester nun dort abgeschlossen, wo es anfing.
2007 begann die Karriere von Lasse Nygaard Priester. Der damals Zwölfjährige entschloss sich, beim TriBühne-Triathlon in der Schüler-Konkurrenz zu starten und fand offensichtlich Gefallen am sportlichen Dreikampf. Mittlerweile ist er Mitglied der Junioren-Nationalmannschaft und wurde in der vergangenen Woche im Einzel- und im Teamwettbewerb Vierter bei den Weltmeisterschaften in Edmonton/Kanada.
In Norderstedt wurde Lasse Nygaard Priester von seinen Trainings- und Vereinskameraden sowie von Coach Stefan Schröter gebührend verabschiedet. „Das war cool, damit habe ich überhaupt nicht gerechnet“, sagte er bescheiden. Veranstaltungsleiterin und Organisatorin Dagmar Buschbeck huschte während der fröhlichen Abschiedszeremonie schnell in den Zielbereich und überreichte ihm einen Reiseführer für seine Zeit in Australien.
Die 51-Jährige eilte anschließend wieder zu ihrem Moderationswagen, wo schon die nächsten Siegerehrungen anstanden. Um 18 Uhr waren endlich die letzten Gewinner mit Urkunden, Pokalen und Sachpreisen ausgezeichnet; zu diesem Zeitpunkt war die achte Auflage des von der SG Wasserratten ausgerichteten TriBühne-Triathlons Geschichte.
Die Topplatzierten freuten sich unter anderem über Gutscheine für die TriBühne und das Kulturwerk sowie die Firmen Trionik und Lex Laufexpertin Gyde Temme. Gewinner eines nagelneuen Sportrades der Marke Specialized im Wert von 2000 Euro war Gunnar Gallbrecht, der in Norderstedt seinen ersten Jedermann-Triathlon überhaupt absolvierte.
Beim TriBühne-Triathlon stimmt der Mix aus Leistungs- und Breitensport
1400 Aktive und ein Vielfaches an Zuschauern genossen von 8 Uhr bis 18 Uhr die gelungene Mischung aus Sport, Spaß und Spannung. „Unter den Teilnehmern sind traditionell viele Norderstedter, die nur diesen einen Triathlon im Jahr absolvieren, entweder alleine oder in einer Staffel“, so Dagmar Buschbeck, „hier stimmt der Mix aus Leistungs- und Breitensport.“ Ernsthafte Zwischenfälle gab es nicht, die DLRG Norderstedt sorgte auf dem Wasser und an Land für Sicherheit und kümmerte sich um gestürzte oder erschöpfte Sportler.
Während den Hobbytriathleten ihre Zeit und der Spaß am Wettkampf oft gleich wichtig war, hatten die Leistungssportler andere Ziele. In Norderstedt fand der letzte Landesliga-Wettkampf der Saison statt. Die beiden Teams der Startgemeinschaft Wasserratten kämpften bravourös, mussten aber der Doppelbelastung Tribut zollen.
„Viele Ligasportler haben beim Aufbauen mitgeholfen und merken das in den Knochen“, sagte Coach Stefan Schröter. Die Männermannschaft landete auf Platz drei, die Damen wurden Fünfte. Weitere Informationen, Ergebnisse und Fotos gibt’s im Internet.