Die Schleswig-Holstein-Liga-Fußballer hoffen für Sonntag auf neuen Schwung durch das „Miniwunder“ von Eichede

Henstedt-Ulzburg. Dieses Match hat das Potenzial für einen – nicht nur mentalen – Befreiungsschlag. Wenn die Fußballer des SV Henstedt-Ulzburg (16./4 Punkte/9:30 Tore) an diesem Sonntag, 15 Uhr, den TSV Kropp (11./7/14:18) am Schäferkampsweg empfangen, haben sie die große Möglichkeit, erstmals seit dem zweiten Spieltag und dem 3:1-Sieg über TuRa Meldorf die Abstiegsränge zu verlassen.

Nach dem „Miniwunder“ von Eichede am vergangenen Sonntag, als die Männer von Coach Jens Martens binnen 22 Minuten einen 1:5-Rückstand in einen 5:5-Remis drehten, herrscht beim Aufsteiger ein neues Selbstbewusstsein. Allerdings möchte Martens noch nicht von einer Aufbruchstimmung in seinem Kader reden.

„Wichtig ist für die Jungs einfach die Erkenntnis, was so ein einzelnes Tor wie der Treffer zum 2:5 in einem ganzen Team auslösen kann“, sagt Martens, „die Mannschaft hat nun am eigenen Leib erfahren, was im Fußball möglich ist, dass man aber auch etwas dafür tun, also hart arbeiten muss.“

Eine Aufgabe, die die Henstedt-Ulzburger gegen Kropp in der Abwehr voraussichtlich ohne ihre neueste Verstärkung erfüllen müssen. Maciej Kwiatkowski, der mit Ende der Transferperiode von Eintracht Norderstedt an den Rhen gewechselt ist, muss sich wohl mit der Zuschauerrolle begnügen. „Maciej ist noch angeschlagen, er schleppt ein muskuläres Problem mit sich rum und hat nur ein vorsichtiges Lauftraining absolviert“, sagt Martens, „er wird aber im Aufgebot stehen.“

Ein Status und damit kleiner Fortschritt, den Martens auch für Abwehrmann Tobias Höche (Adduktorenprobleme) und seinen „Sechser“ Tobias Wittke sieht. „Beide machen wieder vorsichtiges Bewegungstraining. Mit etwas Glück war der Syndesmoseriss bei Tobias Wittke eine Fehldiagnose.“

Irgendwo zwischen Verletzungen und Formschwächen verbirgt sich beim SV Todesfelde (14./5/9:13) eine Stammformation, die gehobenes Liga-Niveau darstellen müsste. Das weiß auch Trainer Sascha Sievers, weswegen er umso genervter davon ist, dass seine Vorstellungen in schöner Regelmäßigkeit von Unwägbarkeiten torpediert werden.

„Immer, wenn ein Spieler zurückkommt, fällt ein anderer aus. Das ist keine glückliche Situation, weil wir uns nicht einspielen können. Grundsätzlich wissen die Jungs zwar, was zu tun ist. Aber wir können eben nicht einmal drei, vier Wochen mit der gleichen Formation spielen“, sagt der Coach.

Der neueste Patient: Tahir Yavuz, den ein noch nicht näher diagnostiziertes Fußproblem plagt. Dazu macht ein grippaler Infekt die Runde in der Kabine, der nun auch Luca Sixtus, Oliver Zebold und Felix Hamann erwischt hat. Wer von diesen Akteuren am Sonntag (14 Uhr, Dorfstraße) im Heimspiel gegen den TSV Altenholz (7./12/22:13) – einen speziell im Offensivbereich stark besetzten Kontrahenten – dabei sein kann, ist unklar.

„Es ist ein hochwertiger Gegner, aber wir treten zu Hause an. Wir müssen uns jetzt endlich mal die Belohnung für die Arbeit abholen“, sagt Sascha Sievers. Die Ungeduld wächst, schließlich warten die Todesfelder auf einen Sieg, seitdem sie zum Saisonstart den SV Henstedt-Ulzburg mit 4:0 bezwingen konnten.

Dass ausgerechnet der Nachbar und Rivale TuS Hartenholm (5./13/16:13)bereits vier Erfolge vorweisen kann, dürfte den einen oder anderen SVT-Fan mächtig wurmen. Übermütig wird der Dorfclub zwar nicht, auch wenn Tabellenplatz fünf nach sieben Partien außergewöhnlich ist. Aber die Zuversicht ist greifbar. Selbst vor einer vermeintlich unlösbaren Aufgabe wie am Sonnabend (14 Uhr, Sportplatz Steinredder)beim ungeschlagenen Spitzenreiter Eutin 08 (1./19/21:4). „Warum sollten wir nicht die Ersten sein, die den Eutinern in deren schönem Stadion die erste Niederlage beibringen?“, fragt Trainer Jörg Schwarzer.

Die Außenseiterrolle behagt den Hartenholmern also. „Eutin hat ganz andere monetäre Mittel und auch eine andere Qualität im Kader“, so Schwarzer. „Wir freuen uns, in einem Spitzenspiel mitwirken zu können. Damit konnte ja keiner rechnen.“