Der 19 Jahre alte Zehnkämpfer vom SC Rönnau 74 hat sich enorm verbessert. Sein größter Erfolg in dieser Saison: Deutscher U23-Vizemeister

Klein Rönnau. In diesem Jahr passt bei Zehnkämpfer Nils Max einfach alles zusammen. Neun persönliche Einzelbestleistungen hat der 19-Jährige im Laufe der Saison aufgestellt. Bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Vaterstetten wurde der Sportler des SC Rönnau 74 U23-Vizemeister und holte zusammen mit seinen Vereinskameraden Matthias Prey und Arthur Kleiber Gold im Mannschaftswettbewerb der gemeinsamen Männer- und U23-Wertung. Der Grund für die Leistungsexplosion? „Ich bin seit einem Jahr fit und konnte durchgehend trainieren“, so der talentierte Leichtathlet, der sich 2013 noch mit einem Muskelfaserriss im linken Oberschenkelbeuger herumgeplagt hatte.

Seine sportliche Laufbahn startete Nils Max vor 13 Jahren in Harsefeld. „Ich habe mich schon in der Schülerklasse für den Mehrkampf interessiert. Meinen ersten Zehnkampf habe ich 2010 in Zeven absolviert.“ Nach dem Abitur nahm er im Herbst 2012 an der Universität in Kiel ein Medizinstudium auf. „In dieser Zeit habe ich auch den Mehrkampf-Landestrainer Hinrich Brockmann kennengelernt. Er hat mich zu einigen Lehrgängen nach Malente eingeladen. 2013 bin dann zum SC Rönnau 74 gewechselt. Viele gute Mehrkämpfer aus Schleswig-Holstein und der Landestrainer sind ja dort ebenfalls Mitglied“, sagt Nils Max.

Das Ziel, eine Mehrkampfmannschaft zu stellen, hatte der SC Rönnau74 seit Winter 2012 verfolgt. Damals meldete Spartenleiter Sören Kuhn mit Hinrich Brockmann, dem Bramstedter Matthias Prey, Arthur Kleiber, Sascha Riebeling und Jan Smolinski fünf hochkarätige Neuzugänge. Der erhoffte DM-Start verschob sich indes, Sascha Riebeling und Jan Smolinski standen aus beruflichen oder privaten Gründen nicht zur Verfügung.

Als sich dann aber Nils Max im Jahr 2013 das neonfarbene Leibchen des SCR überzog, war das Team endlich komplett, der anvisierte deutsche Meistertitel in Vaterstetten allerdings noch längst kein Selbstgänger. Matthias Prey brachte im Diskuswerfen keinen gültigen Versuch zustande, sodass dem Team wichtige Punkte fehlten. „Was da passiert ist, kann ich eigentlich gar nicht erklären“, sagte Prey ein wenig ratlos, „schließlich bin ich mit dem Diskus gerade erst Norddeutscher Meister geworden und entsprechend selbstbewusst in den Wettkampf gegangen. Aber irgendwie habe ich den Faden nicht mehr gefunden.“

Während Matthias Prey nach der Nullrunde seine Medaillenchancen begraben musste, drehte sein Vereinskollege Nils Max richtig auf und stellte am Ende mit 7100 Punkten eine neue persönliche Bestleistung auf. Besonders zufrieden war der angehende Mediziner mit dem 110-Meter-Hürdensprint (15,19 Sekunden) und dem 400-Meter-Lauf (50,41 Sekunden), wo er seine persönlichen Rekorde jeweils verbesserte.

Mit dem Weitsprung, ebenfalls eine seiner Lieblingsdisziplinen, war Nils Max nicht zufrieden. „Der Wettbewerb war schwierig. Der Anlauf kam nicht hin“, so Max, der auf 6,83 Meter kam. „Ich bin insgesamt aber sehr zufrieden. Das sind meine ersten DM-Medaillen überhaupt. Außerdem bin ich in allen Disziplinen nahe an meine persönlichen Rekorde herangekommen.“

Für den frischgebackenen U23-Vizemeister stehen nach einer Woche Dänemark-Urlaub nun arbeitsreiche Wochen an. „Ich mache ein vierwöchiges Praktikum im Krankenhaus in Buxtehude.“ Nicht weniger anstrengend dürften die kommenden Monate für Sportsoldat Matthias Prey werden. Ihm steht ein achtwöchiger Bundeswehrlehrgang bevor, was auch die Planung für die kommenden Monate beeinflussen wird.

„Ob ich in der Hallensaison Mehrkämpfe bestreite, weiß ich noch nicht. Vielleicht nutze ich die Zeit auch nur zur Vorbereitung auf den Sommer und starte nur in Individualdisziplinen.“ Prey ist trotz der verpassten DM-Medaille nicht grundsätzlich unzufrieden mit seiner persönlichen Bilanz. „Klar, das Jahr 2013 war besser als dieses. Ich gehe aber optimistisch in die nächste Saison. Wir haben gut trainiert und sind auf dem richtigen Weg.“