Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg bringen TV Emsdetten ins Wanken, ziehen aber mit 26:28 den Kürzeren

Henstedt-Ulzburg. Die Handballer des SV Henstedt-Ulzburg haben die Gunst der Stunde nicht genutzt. Trotz einer engagierten, in den ersten zehn Minuten der Partie sogar vorzüglichen Leistung unterlag der Zweitliga-Aufsteiger im ersten Heimspiel der Punktrunde 2014/2015 Bundesliga-Absteiger TV Emsdetten mit 26:28 (16:14).

Nach noch nicht einmal zehn Minuten rieben sich die etwa 700 Zuschauer in der Halle 2 des Schulzentrums Maurepasstraße beim Blick auf die digitale Anzeigetafel verwundert die Augen: Die roten Leuchtziffern dokumentierten einen 7:1-Vorsprung für den krassen Außenseiter. Angeführt vom überragenden Rückraumschützen Kevin Wendlandt versenkten die Hausherren zu Beginn der Partie so ziemlich jeden Wurf im Kasten der Gäste, agierten in der Abwehr beweglich und energisch und hatten zudem einen starken Keeper Jan Peveling zwischen den Pfosten.

Und auch die SVHU-Spieler zeigten sich überrascht von der eigenen Dominanz. „Ich war fast ein bisschen erschrocken darüber, wie verunsichert Emsdetten in der Anfangsphase aufgetreten ist“, sagte Wendlandt. Dass dies nicht so bleiben würde, war allen Beteiligten klar; Emsdetten fing sich mit zunehmender Spieldauer, glich in der 28. Minute zum 14:14 aus, ging aber dennoch mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Halbzeitpause, da die Dänen Martin Laursen und Daniel Eggert in der Schlussphase des ersten Durchgangs für den SV Henstedt-Ulzburg trafen.

Nach dem Seitenwechsel kippte die Partie. Der TVE zog bis zur 45. Minute auf 23:19 davon und schien nun alles im Griff zu haben, doch die Gastgeber bäumten sich noch einmal. Unter ohrenbetäubendem Jubel glich Mannschaftskapitän Nico Kibat mit einem Siebenmeter zum 23:23 (52.) aus. Dann aber verschenkten die „Frogs“ mit einer schwachen Trefferquote die Überraschung. Letztendlich fehlten ihnen Fortune und Cleverness.

Trainer Matthias Karbowski: „Technische Fehler und eine schlechte Chancenauswertung haben uns in der Schlussphase das Genick gebrochen.“ So scheiterten Julian Lauenroth und Kibat mit Siebenmetern am glänzend reagierenden TVE-Schlussmann Nils Babin. Und Martin Laursen sowie Robert Schulze fanden freistehend in Babins Torhüterkollegen Stefan Nippes ihren Meister.

„Wir sind über das Ergebnis enttäuscht, weil wir uns für einen guten Auftritt nicht belohnt haben“, sagte Karbowski. Die Bilanz von 0:4 Punkten und 48:56 Toren nach den ersten beiden Punktspielen bringt den Coach indes nicht einmal ansatzweise aus der Ruhe.

„Man muss doch die Kirche im Dorf lassen. Der HSC Coburg 2000, gegen den wir unser Auftaktmatch mit 22:28 verloren haben, hat den TV Hüttenberg in dessen Halle mit 29:19 deklassiert, ist somit Tabellenführer. Und der TV Emsdetten wird in dieser Saison mit Sicherheit ganz oben mitspielen. Es wäre vermessen, gegen solche Gegner zwei Siege zu erwarten.“

Der frühere Bundesligaprofi verschließt aber auch nicht die Augen vor dem Hauptdefizit seiner Mannschaft. „Wir kassieren nach technischen Fehlern im Angriff zu viele Gegentore aus der erweiterten ersten Welle. Das muss besser werden.“

Der Spielverlauf: 2:0 (2:05 Minuten), 4:0 (5:50), 7:1 (9:47), 8:3 (11:30), 9:4 (12:36), 12:7 (18:21), 14:10 (22:50), 14:14 (27:32), 16:14 (29:32) – 16:16 (33:41), 17:20 (38:20), 19:23 (43:36), 21:23 (49:06), 23:23 (52:13), 23:26 (55:33), 25:26 (58:17), 26:28 (59:29).Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Kevin Wendlandt (6), Martin Laursen, Daniel Eggert (beide 5), Nico Kibat (4/davon 2 Siebenmeter), Jens Thöneböhn (3), Julian Lauenroth (2), Florian Bitterlich (1).