Der Neuling in der 2. Bundesliga kassiert eine 22:28-Pleite beim Mitaufsteiger HSC 2000 Coburg

Henstedt-Ulzburg. Nein, es sei vom Auftreten her nicht dieselbe Mannschaft gewesen, die noch drei Tage zuvor bei der 26:27-Heimniederlage nach Verlängerung im DHB-Pokalmatch gegen den VfL Bad Schwartau kurz vor einer Überraschung gestanden hatte. So die Erkenntnis des zerknirschten SVHU-Trainers Matthias Karbowski nach der deutlichen und auch in der Höhe verdienten 22:28 (11:17)-Punktspiel-Auftaktpleite der Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg beim HSC 2000 Coburg.

„Es ist ganz einfach: Die Coburger haben über die 60 Minuten das abgerufen, was sie leisten können; uns ist das über weite Strecken der Partie nicht gelungen“, sagte Karbowski, der bei der Ursachenanalyse nicht lange suchen musste, um den Hauptgrund für den Fehlstart in die zweithöchste deutsche Spielklasse zu benennen. „Jeder von uns hat sich seine ein, zwei individuellen Patzer geleistet, die dann zu Tempogegenstößen geführt haben. Diese hat Coburg konsequent ausgenutzt, was uns letztlich das Genick gebrochen hat.“

Anfangs hatten die Henstedt-Ulzburger die Partie trotz zähen Beginns bis zum 4:4-Zwischenstand (7.) noch ausgeglichen gestaltet. Doch mit zwei Fehlwürfen sowie einem von zahlreichen Ballverlusten setzten die „Frogs“ die Abwärtsspirale in Gang. Nur drei Minuten dauerte es so bis zum 4:8-Rückstand – von da an hatte der HSC 2000 Coburg, der sehr dynamisch agierte und im Duell der Aufsteiger voll überzeugte, die Zügel in der Hand.

Dabei hatte die Auswärtsfahrt mit einer guten Nachricht für den SV Henstedt-Ulzburg begonnen. Linksaußen Robert Schulze, Neuzugang vom HSV Handball, der im Pokalmatch noch aussetzen musste, weil seine Freigabe wegen der fehlenden Anwendbarkeit der U23-Regel für Zweitspielrechte weiterer Verhandlungen bedurfte, darf ab sofort definitiv für den SVHU auflaufen. Beide Vereine wurden sich bei ihren Gesprächen schnell einig.

Doch der 23-Jährige konnte sich dem allgemeinen Negativtrend seines Teams nicht verschließen und blieb ohne zählbares Erfolgserlebnis. „Wir sind schlichtweg in allen Mannschaftsteilen hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben“, sagte Matthias Karbowski, „vielleicht hat dazu ja auch die beeindruckende Atmosphäre in der Halle mit rund 2300 Zuschauern ihren Teil beigetragen.“

Fakt ist jedenfalls, dass die Gäste nur ganz selten zu ihrem Spiel fanden oder sich zudem selber bestraften. So kassierte Kreisläufer Martin Laursen, mit vier Treffern nach Rückraumshooter Kevin Wendlandt (sieben Tore) der zweierfolgreichste Akteur der „Frogs“, mit dem Pausenpfiff eine Zeitstrafe, was eine mögliche Aufholjagd nach dem Wiederanpfiff gleich ausbremste.

Letztlich gab es für Karbowski nur zwei Punkte, die er positiv aus diesem „gebrauchten Tag“ hervorheben mochte. „Wir haben unsere freien Würfe und Siebenmeter deutlich besser als gegen den VfL Bad Schwartau genutzt. Und unser zweiter Keeper Justin Rundt hat sich nach seiner Einwechslung in der 16. Minute als gleichstarkes Pendant zu Jan Peveling erwiesen.“

Spielverlauf: 4:4 (7.), 8:5 (11.), 12:6 (16.), 14:8 (19.), 15:10 (25.), 17:11 (30.) – 20:13 (36.), 21:16 (40.), 24:17 (49.), 25:18 (51.), 27:18 (54.), 28:19 (57.), 28:22. Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Kevin Wendlandt (7), Martin Laursen (4), Nico Kibat (3/2 Siebenmeter), Daniel Eggert, Julian Lauenroth und Stanislav Demovic (je 2), Tim Völzke und Jens Thöneböhn (je 1).