Zweitliga-Handballer des SVHU unterliegen im DHB-Pokalderby dem VfL Bad Schwartau nach Verlängerung mit 26:27

Henstedt-Ulzburg. Das brisante Schleswig-Holstein-Derby in der ersten Runde des DHB-Pokals gegen den Klassengefährten VfL Bad Schwartau hatte alles, was ein Handballspiel braucht. Nur nicht – zumindest aus Sicht des Zweitliga-Männerteams des SV Henstedt-Ulzburg – ein Happy End.

Die Gastgeber begannen stark, führten lange mit ein oder zwei Toren, wurden kurz vor der Pause abgefangen, lagen über 28 Minuten mit bis zu drei Treffern zurück, retteten sich dennoch in die Verlängerung. Dort führte die Crew des Trainergespanns Matthias Karbowski und Amen Gafsi nach sechs Minuten mit zwei Toren – und verlor am Ende doch knapp mit 26:27 (23:23, 9:12). Bitter: Martin Laursens vermeintlicher Ausgleichstreffer fiel eine Sekunde nach dem Schlusspfiff.

Das Match in der Halle 2 des Schulzentrums Maurepasstraße ließ für die 600 Fans beider Lager, die während der gesamten Partie für eine prickelnde Atmosphäre sorgten, an Dramatik nichts zu wünschen übrig. Dabei hatte den SVHU kurz vor der Begegnung eine Hiobsbotschaft ereilt. Robert Schulze, der als Neuzugang vom HSV Handball per Zweitspielrecht die „Frogs“ auf der linken Angriffsseite und am Kreis unterstützen soll, war unfreiwillig zum Zuschauen verurteilt.

„Leider müssen der HSV und wir uns ankreiden, die Spielordnung nicht gut gelesen zu haben“, sagte Olaf Knüppel, Geschäftsführer der Zweitliga-Handballer des SVHU, „weil Robert vor dem 1. Juli 23 Jahre alt geworden ist, gilt für ihn das Zweitspielrecht nicht, der HSV könnte ihn nur an uns ausleihen. Hierfür sind aber noch Gespräche nötig. Das Ganze ist superärgerlich.“

Umso erfreulicher war dann aber das engagierte Auftreten der Henstedt-Ulzburger, die nach langer, harter Vorbereitung vor Spielfreude sprühten. Die deutlich offensiver als in der Vorsaison ausgelegten 6:0-Abwehrformation war von Beginn an präsent und überzeugte über 70 Minuten. Und auch Keeper Jan Peveling präsentierte sich mit einem Dutzend Paraden in guter Form. Knackpunkt war letzendlich die Abschlussschwäche der Henstedt-Ulzburger Schützen. Insbesondere vom Siebenmeterstrich (fünf Fehlwürfe) und auch frei vor dem Tor (sieben Fahrkarten) scheiterten die „Frogs“ reihum am überragenden Schwartauer Keeper Dennis Klockmann.

Der einzige Henstedt-Ulzburger, der ein wirksames Mittel gegen den 2,10-Meter-Riesen Klockmann fand, war Kevin Wendlandt. Der wurfgewaltige Rechtshänder überzeugte auf der rechten Rückraumpostion. Er hat seine vor eineinhalb Jahren in Saarlouis erlittene schwere Knieverletzung auskuriert und sorgte in der zweiten Halbzeit und der Verlängerung mit insgesamt fünf Treffern dafür, dass der SVHU bis zuletzt vom Einzug in die zweite Runde des DHB-Pokals träumen durfte.

„Wir sind zwar etwas geknickt, aber ich habe höchsten Respekt vor der Leistung der Mannschaft“, sagte Coach Matthias Karbowski. Er richtet seine Aufmerksamkeit nun auf den Zweitliga-Auftakt am Sonnabend, 19.30 Uhr, beim Mitaufsteiger HSC 2000 Coburg. „Das Pokalmatch gegen den VfL Bad Schwartau macht Mut. Außer der schlechten Chancenverwertung gab es nichts, was ich negativ hervorheben könnte. Wir sind bereit.“

Spielverlauf: 2:0, 3:1 (8.), 5:3, 6:6 (16.), 8:6, 8:8 (21.), 9:8 (26.), 9:12 – 10:13, 12:13 (35.), 14:15, 14:17 (40.), 16:17, 16:19 (47.), 18:19, 18:21 (52.), 21:22 (56.), 21:23 (57.), 23:23 – 25:24 (65.) – 26:24 (66.), 26:26 (68.), 26:27 (69.).

Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Kevin Wendlandt (5), Daniel Eggert und Julian Lauenroth (je 4), Nico Kibat (4/davon 2 Siebenmeter), Felix Mehrkens, Tim Völzke, Jens Thöneböhn und Martin Laursen (je 2), Florian Bitterlich (1).