In der Fußball-Verbandsliga Süd-West siegt die Kaltenkirchener TS mit dem 3:1 gegen den SV Wahlstedt auch im zweiten Saisonspiel

Kaltenkirchen. Die Fußballer der Kaltenkirchener Turnerschaft ließen sich viel Zeit – und raubten ihrem Trainer Dominik Fseisi damit fast den letzten Nerv. „Wir hatten so viele Chancen, sind fast minütlich vor das Tor gekommen. Aber wir haben nicht getroffen. Normalerweise verliert man dann 1:2“, sagte der Coach, als er seine Gefühle für den Großteil der zweiten Halbzeit im Verbandsligaderby gegen den SV Wahlstedt zusammenfasste.

Die zwei aus KT-Sicht wichtigsten Szenen kamen indes noch. Spät, aber eben rechtzeitig war Spielmacher Jury Geibel-Hoffmann zur Stelle, der 30-Jährige traf in der 76. und 83. Minute zum 3:1 (1:1)-Endstand. Damit hat Kaltenkirchen die ersten beiden Saisonpartien in der Süd-West-Staffel gewinnen können.

Den Grundstein hatte mit Ömer Yener ein Youngster bereits nach von Fseisi handgestoppten 53 Sekunden gelegt. Schon mit dem ersten Angriff auf dem Kunstrasen am Marschweg ging die KT in Führung. Die wiederum hielt nicht lange, da Wahlstedts Torjäger Sebastian Bossert bald ausglich (17.). „Dabei habe ich den Jungs gesagt, dass der immer ein Tor machen kann“, sagte Dominik Fseisi. „Danach haben wir zunächst ein bisschen ängstlich agiert.“

Den Sturmlauf entfachten die Hausherren erst im zweiten Durchgang. Insbesondere die Einwechslung von Linksaußen Daniel Schäfer in der 57. Minute belebte die Mannschaft. Fseisi lobte den 18-Jährigen, der an zahlreichen gefährlichen Offensivaktionen beteiligt war: „Er hat den Unterschied ausgemacht.“ Und er verdeutlichte, dass der Kader verglichen mit der Vorsaison einige Alternativen mehr bereithält. „Wir konnten geduldig sein, weil wir wussten, welche Spieler wir noch auf der Bank hatten“, sagte Fseisi. Was auch den Zuschauern gefiel, wie der Trainer registrierte. „Da waren viele alte KT’ler dabei, die richtig angetan waren und gesagt haben, dass sie beim nächsten Heimspiel wiederkommen.“

Dieses findet am Mittwoch, 20. August, um 19.30 Uhr gegen Aufsteiger Torpedo 76 Neumünster statt. Zuvor, am Sonnabend (16 Uhr), trifft die KT auswärts auf den ebenso mit sechs Zählern perfekt gestarteten VfR Horst.

In der Schleswig-Holstein-Liga verlieren SVHU und TuS Hartenholm deutlich

Eine Klasse höher in der Schleswig-Holstein-Liga erlebte Jens Martens, Trainer des SV Henstedt-Ulzburg, dass es mehrere Arten von deutlichen Niederlagen gibt. Das 0:3 (0:2) bei Mitaufsteiger Eutin 08 zählte zu der Kategorie „gut verkauft und entwicklungstechnisch einen Schritt nach vorn gemacht“, wie Martens nach der Partie befand.

Anders als beim 0:4 in Todesfelde oder dem 0:6 gegen das zweite Team von Holstein Kiel registrierte Martens bei seiner Elf eine gesteigerte taktische Disziplin. „Das ist zwar noch weit weg von perfekt, aber auch nach dem frühen Führungstor oder nach dem 0:2 haben die Jungs Ordnung bewahrt.“

Das, obwohl beide Gegentreffer das Potenzial zum psychischen Knacks boten. Dem 1:0 (18.) durch Sönke Meyer ging eine von Kapitän André Zick als „klares Handspiel“ erkannte Szene im SVHU-Strafraum voraus; beim 2:0 (41.), das der Referee Eutins Kevin Hübner zuschrieb, war die hereinsegelnde Ecke SVHU-Stürmer Pierre Hallé über den Scheitel und von dort ins Tor gerutscht.

„Was ich vom Team gesehen habe macht Mut für die Partien, in denen wir punkten müssen“, sagt Martens und hofft wohl schon für Sonntag, 16 Uhr, gegen Schilksee auf Zählbares.

Beim TuS Hartenholm sah Coach Jörg Schwarzer keine positiven Aspekte. Das 0:4 (0:2) beim PSV Neumünster sei auch in der Höhe verdient gewesen, befand er trocken. Und erneut bestätigte sich, was er schon zum Saisonstart moniert hatte – es fehlt seiner Mannschaft derzeit an der Einstellung, sich kollektiv an der Defensivarbeit zu beteiligen. „Wir haben in vier Spielen zehn Gegentore kassiert, das ist schon bitter“, so Schwarzer.

Das konnten die Hartenholmer anfangs zweimal kompensieren, weil sie selbst im Angriff in Torlaune waren. Die letzten zwei Begegnungen lesen sich indes wie eine Horrorbilanz: null Punkte, 0:7 Tore. „Das 0:1 nach elf Minuten hat unsere Marschroute durcheinander gebracht. Wir wollten uns dann zusammenreißen, aber es wurde nur eine Fortsetzung vom Sonntag“, sagte Jörg Schwarzer. Am Wochenende (Sonntag, 15 Uhr) hofft er im Heimspiel gegen TuRa Meldorf nun inständig auf eine klare Verbesserung.