Der 34 Jahre alte Schwimmer der SG Wasserratten war einziger Norderstedter bei der Senioren-WM

Norderstedt. Nils Rix hat als einziger Schwimmer der Startgemeinschaft Wasserratten das Abenteuer Senioren-Weltmeisterschaft in Montreal/Kanada in Angriff genommen. Nach dem Motto „Wenn schon, denn schon“, hatte der 34-Jährige für sechs Strecken gemeldet und insgeheim auf eine Medaille – bei der WM also einen Platz unter den besten zehn – gehofft.

Zum Auftakt trat der Brustschwimmspezialist über 800 Meter Freistil an. „Ich war noch ziemlich kaputt von der Fahrt nach Toronto und den Niagara-Fällen. Nach 600 Metern bin ich eingebrochen“, berichtet Nils Rix, der von der Zeit (9:41,53 Minuten) und Platz 14 ein wenig enttäuscht war.

Einen Tag später belegte Nils Rix über 100 Meter Brust in 1:13,33 Minuten Platz 26. „Ich hatte nichts erwartet, hätte mit lockeren Beinen vielleicht ein bisschen schneller sein können.“ Über 50 Meter Brust folgte ein 38. Platz, mit der Zeit von 32,98 Sekunden war der Erzieher auch in Anbetracht der Zeitumstellung zufrieden. „Die Starts waren an den ersten Tagen immer abends zwischen 17 und 19.30 Uhr. In Deutschland war es da also zwischen 23 und 0.30 Uhr. Das ist ja nicht gerade die beste Zeit, um einen Wettkampf zu schwimmen.“

Der vorletzte Wettbewerb in der Schwimmhalle war das Rennen über 200 Meter Brust. „Ich war an Position 21 gemeldet, hab mir keine Gedanken gemacht und bin einfach ohne große Taktik losgeschwommen. Es lief sehr gut, ich habe meinen Lauf mit einer guten Zeit von 2:40,20 Minuten gewonnen. Nach dem Wettkampf bin ich dann zehn Minuten zum Ausschwimmen gegangen, ohne mir etwas dabei zu denken. Als ich später auf das Protokoll schaute, sah ich, dass ich tatsächlich Zehnter war und meine Medaille doch noch gewonnen hatte“, sagt Nils Rix und fügt hinzu: „Dieses Edelmetall war total unerwartet und deswegen besonders schön.“

Nach dem erfolgreichen 200-Meter-Wettbewerb standen noch 3000 Meter Freiwasserschwimmen auf der Olympischen Ruderstrecke von 1976 an und abschließend die 400 Meter Freistil mit jeweils Platz 18. „Über 400 Meter ging gar nichts mehr. Ich war schon nach 150 Meter platt.“

„Die Organisation bei der WM war nicht so gut, auch die Wege zwischen den Wettkampfbecken und -orten waren ziemlich weit. Aber die Helfer waren sehr aufmerksam und haben uns gut unterstützt“, sagt Nils Rix, der sich vorher und nachher die Zeit für ein paar Unternehmungen nahm und die WM deshalb auch von Anfang bis Ende genossen hat. „Die U-Bahn war für die Teilnehmer die ganze Zeit umsonst. Das war natürlich ganz praktisch. Und das Wetter war immer schön warm und sonnig.“