Die 15 Jahre alte Leichtathletin des SV Friedrichsgabe gewinnt in Berlin eine von zwei Segeberger Nordmeisterschaften

Norderstedt. Die Norddeutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Berlin-Lichterfelde waren für Jaqueline Eylmann in vielerlei Hinsicht etwas ganz Besonderes. Während der Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 diente das Areal, in dem normalerweise der SC Viktoria Berlin beheimatet ist, beispielsweise den Aktiven als Trainingsstätte. Drei Jahre zuvor, als die Fußball-WM in Deutschland stattfand, war zudem die schwedische Nationalmannschaft mit Superstar Zlatan Ibrahimovic hier Gast.

Das Stadion und die Wettkampfatmosphäre beeindruckten Jaqueline Eylmann sehr. „Ich war ziemlich aufgeregt. Vor dem Start mussten wir noch in einen Callroom, wo unsere Namen und Startnummern kontrolliert wurden. Da wurden wir sogar auf Waffen untersucht.“ Nach diesem Prozedere war die junge Läuferin froh, endlich ins Stadion zu kommen. Das war allerdings ebenfalls gewöhnungsbedürftig. „Die blaue Tartanbahn ist etwas Besonderes. Das hat schon was“, sagte die 15-Jährige vom SV Friedrichsgabe.

Dass ihr der auffällige Kunststoff-Untergrund lag, bewies die Henstedt-Ulzburgerin im 800-Meter-Rennen der Altersklasse U16. Mit 2:18,68 Minuten gewann die Neuntklässlerin die Gesamtwertung beider Zeitläufe. „Die beiden Rennen waren nach Geschwindigkeit zusammengestellt. Der erste Lauf war der langsamere. Ich war im zweiten Durchgang und musste eigentlich nur gewinnen.“, so Jaqueline Eylmann, die 200 Meter vor Schluss ihre Sprintschnelligkeit demonstrierte und der Konkurrenz davonlief.

Die talentierte Sportlerin freute sich über ihren Erfolg im 800-Meter-Wettbewerb, ärgerte sich aber umso mehr über den unglücklichen Verlauf des 300-Meter-Hürdensprints. „Ich lag vorne und bin dann an der sechsten Hürde mit dem Knie hängengeblieben. Das ist mir noch nie passiert.“

Den Sieg musste das SVF-Talent Kira Mae Lüllau (LG Nordheide) überlassen. Für Jaqueline Eylmann blieb immerhin Silber, dahinter landeten mit Annike Rohlff als Dritte und Anna Lindenau, die auf Platz vier sprintete, zwei weitere Friedrichsgaberinnen.

Die Norddeutsche U16-Vizemeisterschaft sicherte sich auch die 4 x 100-Meter-Staffel des SVF, die in der Besetzung Smilla Brusenbauch, Annike Rohlff, Jaqueline Eylmann und Anna Lindenau antrat. Schneller als das SVF-Quartett, das nach 50,73 Sekunden ins Ziel kam, war nur die Staffel des TSV Wehdel (50,54 Sek.).

„Zwei Wechsel haben überhaupt nicht geklappt. Das müssen wir bis zu den Deutschen Meisterschaften in zwei Wochen in Köln noch üben“, sagte Jaqueline Eylmann. Bei der Jugend-DM will die Staffel des SVF unter 50 Sekunden laufen und im Kampf um die Medaillenvergabe ein Wörtchen mitreden.

Smilla Brusenbauch, 13, belegte im Speerwurf der Altersklasse U16 Platz vier. Mit 38,70 Metern erzielte die Tochter von SVF-Trainer Roy Brusenbauch eine neue persönliche Bestleistung und blieb dabei nur 14 Zentimeter hinter dem W14-Kreisrekord der früheren SVF-Sportlerin Leoni de Graaf (VfL Oldesloe).

Einen weiteren Titel für den Kreis-Leichtathletikverband holte in Berlin Charleen Wallmann von der Bramstedter TS. Die 17-Jährige aus Bebensee, die sich der BT erst im vergangenen Jahr angeschlossen hat, setzte sich mit 43,76 Metern erstmals gegen Leoni de Graaf durch. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich so weit werfen und gegen Leoni gewinnen kann. Dass es geklappt hat, freut mich natürlich sehr“, sagte Charleen Wallmann.

Dass sie nur 24 Zentimeter an der Norm für die Deutschen U20-Meisterschaften, die am Wochenende in Bochum-Wattenscheid stattfinden, vorbeischrammte, hat sie verkraftet. „Ich versuche, bei anderen Veranstaltungen in diesem Jahr noch 44 oder 45 Meter zu werfen.“ Auch Trainer Andreas Bernecker war mit dem Auftritt seines Schützlings sehr zufrieden: „Sie ist zum Saisonhöhepunkt topfit gewesen“, sagte Bernecker.