Mittelstrecklerin Isabell Teegen wird bei einem ihrer ersten 5000-Meter-Rennen Deutsche Vizemeisterin der Frauen

Mözen. 3000 Meter sind gelaufen, fünf Runden stehen in Ulm bei den Deutschen Leichtathletikmeisterschaften im 5000-Meter-Wettbewerb der Frauen noch an. Vorne rotieren Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg), Isabell Teegen (SC Rönnau 74) und Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald) in der Führungsarbeit. Das Trio setzt sich ein wenig vom Rest des Feldes ab.

„Es war ziemlich windig, das hat man vorne schon gemerkt. Aber wir haben uns gut abgewechselt“, sagte später Isabell Teegen, die sich im Lauf trotz schwerer Bedingungen der Verantwortung stellte und stets einige Meter an der Spitze des Feldes verbrachte.

2000 Meter vor dem Ziel macht Favoritin Sabrina Mockenhaupt ernst und gibt Gas. „In dem Moment musste ich mich entscheiden, ob ich mitgehe oder nicht. Aber da ich noch nicht so viele 5000-Meter-Rennen in meinem Leben gelaufen bin, wusste ich nicht, ob ich das Tempo durchhalten kann und am Ende noch genug Körner habe. Deshalb bin ich lieber auf Nummer sicher gegangen“, sagte Isabell Teegen.

Die 20-Jährige bleibt also mit Elena Burkard zusammen und konzentriert sich fortan darauf, die Medaille zu sichern. Der Kampf um Silber und Bronze entscheidet sich erst in der letzten Runde. Isabell Teegen: „Ich wusste, dass ich am Ende noch zulegen kann.“ Zuletzt hatte sie ihre gute Form in Belgien unterstrichen. Beim KBC-Meeting in Heusden stellte die Mözenerin mit 4:17,17 Minuten eine persönliche Bestzeit über 1500 Meter auf.

In Ulm zieht die Mittelstreckenläuferin 400 Meter vor dem Ziel ihrer Konkurrentin davon und erreicht schließlich nach 16:21,91 Minuten als Zweite das Ziel. Im Mai lief Isabell Teegen, die ab diesem Herbst in Hamburg Volkswirtschaftslehre studiert, bereits neun Sekunden schneller. „Wenn es mir um die Zeit gegangen wäre, hätte ich bei Sabrina mitgehen müssen. Die Medaille war mir aber wichtiger“, sagte die frischgebackene Vizemeisterin über das Ergebnis und fügt hinzu: „Ich freue mich, dass mir der Übergang von der Jugend- zur Erwachsenenklasse gelungen ist. Es ist toll, dass ich auch bei den Frauen in der Spitze mitlaufen kann.“

Während Isabell Teegen rundum zufrieden mit ihrem Rennen und dem Gewinn der Silbermedaille war, haderte ihre Vereinskameradin Maya Rehberg mit sich. Die 20-Jährige belegte über 3000 Meter Hindernis Platz fünf und war mit ihrer Zeit von 10:14,05 Minuten überhaupt nicht zufrieden. „Das war das erste Mal, dass ich ein Rennen komplett in den Sand gesetzt habe“, sagte die Segebergerin.

Schon am zweiten Hindernis hatte die B-Kadersportlerin Probleme und stieß mit dem Knie gegen den Holzbalken. „Danach bin ich über keine einzige Hürde mehr vernünftig rübergekommen. Ich bin jedes Mal zu dicht herangelaufen und viel zu hoch abgesprungen, sodass ich danach fast stand“, berichtet Maya Rehberg.

Dabei hatte sie sich während ihres einjährigen Studienaufenthaltes in den USA kontinuierlich verbessert und zuletzt in Eugene im US-Bundesstaat Oregon mit 9:55,73 Minuten eine neue persönliche Bestmarke erreicht hatte. „Ich hatte mir in Ulm eine Zeit um die 9:50 Minuten vorgenommen. Aber das war ein blödes Rennen.“

Isabell Teegen und Maya Rehberg werden nach einer kurzen Wettkampfpause am 7. September gemeinsam um Medaillen kämpfen. Bei den Deutschen Straßenlaufmeisterschaften in Düsseldorf startet das Duo zusammen mit der früheren Rönnauerin Nadja Willenborg über 10 Kilometer und will vor allem in der U23-Mannschaftswertung ein Wörtchen im Kampf um den Titel mitreden.

„Nadja wohnt mittlerweile in Konstanz. Wir haben sie gefragt, ob sie nicht für die DM mit uns noch einmal ein Team bilden möchte“, sagte Maya Rehberg, die im Herbst an der Universität in Kiel ein Studium der Geophysik beginnen wird.