Die Zwillinge Nele und Finja Denning aus Henstedt-Ulzburg lieben Handball, mischen aber auch in der Leichtathletik und im Fußball vorne mit

Henstedt-Ulzburg. Sehen sie sich nun ähnlich oder nicht? Die Meinungen, ob Nele und Finja Denning als Zwillinge erkennbar sind, gehen auseinander. Was die beiden Elfjährigen, die im Abstand von sieben Minuten geboren wurden und wie die meisten Zwillingspaare zweieiig sind, auf jeden Fall gemeinsam haben, ist ihr Spaß am Sport – egal, welcher Art.

Handball, Fußball, Reiten, Leichtathletik – die Liste ihrer Hobbys ist lang und die Anzahl der Erfolge ist ebenfalls beachtlich. Der jüngste Triumph des Duos aus dem Henstedt-Ulzburger Ortsteil Götzberg ist der Gewinn der Landesmeisterschaft mit der Handballmannschaft der Olzeborchschule im Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“. Unter der Leitung von Deutsch- und Sportlehrer Jörg Kofler hatten die Mädchen der Klassenstufen drei und vier bereits 2013 die Vizemeisterschaft errungen, ehe sie sich nun noch einmal steigerten.

Übungsleiter Kofler hatte das Team bestens vorbereitet, auch wenn das Training während des Schulunterrichts nicht einfach war. „Die Kinder haben ja viel um die Ohren und einen vollen Stundenplan“, sagt der 46 Jahre alte Pädadoge, der sich vor allem über das Engagement des Schulvereins freute, der die Handbälle, mit denen trainiert wird, spendierte.

Nach Siegen gegen die Schulteams aus Owschlag und Rellingen reichte der Mannschaft am Finaltag in Owschlag ein Unentschieden gegen die Grundschule Harrislee. Den Abpfiff im Meisterschafts-Entscheidungsspiel erlebte Finja Denning allerdings nicht mit. „Ich wurde beim Wurf geschubst und fiel in den Kreis. Dabei habe ich mir die Hüfte geprellt“, sagt Finja, die zwar zunächst weiterspielte, dann aber doch wegen der Schmerzen zur Untersuchung ins Krankenhaus musste. Begleitet wurde sie dabei von ihrer Mutter Birgit. Der Vater der Mädchen, Burkhard Denning, blieb bei Nele. Die Verletzung der Gefoulten erwies sich glücklicherweise nicht als schwerwiegend, sodass später gemeinsam gefeiert werden konnte.

Handball ist die größte Leidenschaft von Nele und Finja Denning. Aber die Viertklässlerinnen, die nach den Sommerferien auf das Alstergymnasium wechseln und natürlich in einer Klasse sein werden, sind auch in anderen Sportarten erfolgreich. Bei den Kreisbestenwettkämpfen in der Leichtathletik erreichten Finja und Nele in der Schul-Dreikampfwertung des Jahrgangs 2003 die Plätze eins und zwei. Im Winter bewältigten die sportlichen Schwestern zudem die Kreismeisterschaften im Crosslauf in Kaltenkirchen ohne mit der Wimper zu zucken und landeten auch hier ganz vorne. Fußball und Pferdesport stehen ebenfalls hoch im Kurs. So oft es geht, wird auf dem Hof Wischbeek in Henstedt-Ulzburg Reitunterricht genommen.

Wenn der Wechsel auf das Gymnasium erfolgt, muss vielleicht das eine oder andere Hobby in den Hintergrund treten. Aber soweit denken die jungen Sportlerinnen nicht. „Wir wollen uns gar nicht für eine Sportart entscheiden. Uns macht momentan einfach alles Spaß“, sagen Finja und Nele Denning. Warum die Beiden nicht nur im Handball erfolgreich sind, führt Birgit Denning auf das schnelle Wurfspiel zurück. „Im Handball ist schließlich alles drin. Laufen, Werfen, Springen und auch ein bisschen Selbstverteidigung gehören dazu“, sagt die Mutter dreier Kinder – Sohn Tarek, 12, kam vor den Zwillingen auf die Welt.

Das Handballtalent von Finja und Nele, die in der weiblichen D1-Jugend des SV Henstedt-Ulzburg spielen, entdeckte SVHU-Urgestein Erich „Eggi“ Eggenstein. Schon in der Ballsportgruppe wurden die motorischen Fähigkeiten der damals Sechsjährigen bemerkt. Mittlerweile trainiert das Duo, das sich am liebsten auf den Außenpositionen tummelt, dreimal pro Woche in Henstedt-Ulzburg. Hinzu kommt jeden zweiten Sonntag im Monat ein Sichtungstraining in Todesfelde.

Beim Sport sind die Schwestern auf einer Wellenlänge. „Auch bei den Klamotten haben wir oft die gleichen Sachen im Schrank hängen“, sagt Nele. Nicht zu unterscheiden sind auch ihre beiden sieben Monate alten Katzen Faxe und Lotte. Die flauschigen Perser sind – natürlich – auch Zwillinge. Bei der Wahl des Musikinstrumentes trennen sich die Wege der sportlichen Schwestern. Nele haut gerne in die Tasten und spielt Klavier, Finja bevorzugt den Sound der Gitarre. Und noch eine Kleinigkeit unterscheidet Finja und Nele Denning: „Mein Kopfkissen ist weich“, sagt Nele. Finja hingegen erwidert mit einem Schmunzelne: „Ich schlafe lieber auf einem harten Kissen.“

Zur Handball-Landesmeisterschaftsmannschaft der Olzeborchschule gehören: Nele und Finja Denning, Maya Grau, Bente Studt, Elina Laß, Sophie Steinbach, Zoe da Silva Mendes, Florentine Fritzsch, Renée Anderson und Carolin Pflugradt.