So etwas gibt es nur in der Saisonvorbereitung.

Henstedt-Ulzburg. Da fuhren die Fußballfrauen des SV Henstedt-Ulzburg, die sich für die Serie 2014/2015 vorgenommen haben, in der Regionalliga Nord von Beginn an im oberen Tabellendrittel mitzumischen, nach Müden an der Aller zum ersten Testspiel, kassierten eine 0:9 (0:4)-Packung – und Trainer Claus Rath war trotzdem rundum zufrieden.

VfL Wolfsburg ist Deutscher Meister und Champions-League-Sieger

Grund: Der Gegner der Henstedt-Ulzburgerinnen war niemand anderes als der Deutsche Meister und Champions-League-Gewinner VfL Wolfsburg – also die beste Frauenmannschaft Europas und im Vergleich zum Regionalliga-Fünften der Vorsaison ein echtes Überteam. „Das sind Profis, die schon voll in der Vorbereitung stehen und fast jeden Tag trainieren“, sagte Rath, „wir haben dagegen in unserer Formation noch nie zusammen auf dem Feld gestanden und noch nicht einmal gemeinsam geübt. Unsere erste Einheit ist erst für den 4. August angesetzt.“

Da zudem mit den Abwehrkräften Elaine Schmitt (Eintracht Immenbeck) und Franziska Hilmer (NiendorferTSV), den Mittelfeldspielerinnen Maria Marrocu (Eintracht Immenbeck) und Femle Steffen (FFC Oldesloe) sowie Stürmerin Tammy Hentze (SC Vier- und Marschlande) gleich fünf Neuzugänge in der Anfangsformation des ohnehin nur 14 Frauen starken Kaders standen, konnte niemand ein reibungsloses Zusammenspiel erwarten – Claus Rath am allerwenigsten.

„Ich bin extrem zufrieden, wie sich meine Mannschaft präsentiert hat. Bis zum ersten Wolfsburger Treffer sind immerhin über 20 Minuten vergangen“, sagte Rath, der seinen Spielerinnen mitgegeben hatte, dass sie die Partie gegen die Fußballköniginnen Europas genießen sollten. „Und auch in den letzten zehn Minuten haben wir wieder dichtgehalten. Was dazwischen passiert ist, war aus Wolfsburger Sicht wirklich schön anzusehen.“

Immerhin: Auch Claus Rath durfte sich über einige überlegte Ballstaffetten seiner Schützlinge freuen. „Allerdings war dann spätestens nach der vierten Station immer eine Wolfsburgerin zur Stelle“, sagte der SVHU-Trainer, „aber das sind ja genau die Dinge, die mein Team aus dieser Partie mitnehmen sollte. Zu sehen, was alles mit dem entsprechenden Maß an Training noch geht.“

Am 6. August steht das Viertelfinale im Kreispokal auf dem Programm

Das wahre Leistungsvermögen seines neuen Kaders will der Coach bereits zwei Tage nach Vorbereitungsbeginn erstmals abklopfen. Am Mittwoch, 6. August, 20 Uhr, steht beim Kreisligisten MTV Segeberg das Viertelfinale im Kreispokal auf dem Programm.

Tore des VfL Wolfsburg: Caroline Graham-Hansen (3), Martina Müller, Vanessa Bernauer (beide 2), Selina Wagner, Babett Peter. SV Henstedt-Ulzburg: Berith Voigt (46. Julia Prosch) – Michelle von Appen, Lina Kunrath, Nadja Schubring (46. Bianca Weech), Jennifer Michel – Malin Hegeler, Fimke Steffen (46. Henrike Diekhoff) – Franziska Hilmer, Maria Marrocu, Elaine Schmitt – Tammy Hentze.