Läuferin Isabell Teegen (SC Rönnau 74) holt sich bei den Landes- und Nordmeisterschaften in Hamburg den letzten Schliff für die DM in Ulm

Hamburg. „Ein Wettkampf ist mir auf jeden Fall lieber als ein Trainingslauf“, sagte Leichtathletin Isabell Teegen nach ihrem 1500-Meter-Rennen in der Hamburger Jahnkampfbahn. Die 20-Jahre alte B-Kadersportlerin wollte bei den gemeinsamen Landesmeisterschaften von Schleswig-Holstein und Hamburg eigentlich bei den Frauen starten, doch die eh schon kurze Liste der Starterinnen wurde durch zahlreichen Absagen noch überschaubarer.

„Deshalb haben wir uns entschieden, bei der männlichen Jugend U18 zu starten, damit Isabell wenigstens ein bisschen Konkurrenz hat“, so Trainer Sören Kuhn. Isabell Teegen hatte eine Zeit unter 4:20 Minuten im Sinn. Doch daraus wurde nichts. Das Rennen wurde nach schnellem Beginn immer langsamer, sodass die junge Mözenerin nicht mal in die Nähe dieser Marke kam.

Am Ende standen 4:27,60 Minuten auf der Uhr, die Abiturientin kam hinter dem Bergedorfer Torge Carstensen ins Ziel. Der musste ordentlich kämpfen, um als Erster das Ziel zu erreichen. Für die Starterin des SC Rönnau 74 war das Rennen dennoch ein guter Test. Auch die hochsommerlichen Temperaturen störten sie nicht. „Beim Wettkampf ist mir Hitze doch wesentlich lieber als Dauerregen.“

Nach einem Jahr Pause startet Isabell Teegen wieder über 800 Meter

Bei den Deutschen Meisterschaften, die am 26. und 27. Juli in Ulm stattfinden, stehen für Isabell Teegen noch ein paar Kilometer mehr auf dem Programm, sie startet über 5000 Meter. Begonnen hat ihre Karriere 2008 als 800-Meter-Läuferin. „Diese Strecke laufe ich am Sonnabend in Hamburg. Mal sehen, wie das wird. Ist ja schon eine Weile her“, sagte Isabell Teegen, deren 800-Meter-Bestmarke bei 2:08,78 Minuten liegt.

Mit Mittel- und Langstrecken hat Isabells Vereinskamerad Lasse Prüß nicht viel am Hut. Der 17-Jährige zählt in seiner Altersklasse dafür zu den besten Mehrkämpfern Schleswig-Holsteins und will in diesem Jahr auch wieder auf nationaler Ebene angreifen.

Zur Vorbereitung auf die DM, die am 23. und 24. August in Vaterstetten stattfindet, absolvierte der Gymnasiast in Hamburg gleich sieben Disziplinen in der Altersklasse U18. Fünfmal stand Lasse Prüß dabei auf dem Siegertreppchen, im 110-Meter-Hürdensprint wurde er Landesmeister. Silber holte Prüß im Speerwurf, im Weitsprung und war auch mit der 4 x 100-Meter-Staffel erfolgreich. Das Rönnauer Quartett holte sich die Silbermedaille.

Für einen kurzen Moment schien es sogar, als ob Lasse Prüß, Philipp Wudtke, Jonas Carstensen und Fabian Buckmann auf Platz eins gerückt waren. Der Grund: Der Schlussläufer der siegreichen Mannschaft vom SC Poppenbüttel hatte im Ziel das Staffelholz weggeworfen und somit die umstehenden Läufer gefährdet. Es blieb indes bei einer Verwarnung, die Rönnauer freuten sich auch über die Vizemeisterschaft.

Knapp dahinter auf Rang drei landete das Quartett des SV Friedrichsgabe. Der schnellste Mann im Team, Dominic Holst, sprintete am Tag nach der Staffelmedaille zu Gold im 200-Meter-Wettbewerb. Mit seiner Zeit von 23,52 Sekunden war der 16-Jährige gerade einmal eine Hundertstelsekunde schneller als der Zweite Leon Koch (LG Elmshorn).

Speerwurf-Landesmeisterin bei den Frauen wurde Charleen Michelle Wallmann, die sich darüber immens freute. Bereits vor einer Woche hatte sie sich in Lübeck mit 41,21 Metern hinter Leoni de Graaf (VfL Oldesloe) Platz zwei in der Altersklasse U20 gesichert. „Eigentlich gefällt mir die Anlage in Lübeck ein bisschen besser als hier, aber in Hamburg habe ich weiter geworfen. Deswegen bin ich auch gerne hier“, sagte die Landesmeisterin aus Bebensee anschließend. In der Tat schleuderte die 17-Jährige den Speer im Schatten des Planetariums auf 41,49 Meter.

Ein gelungenes Wettkampf-Comeback feierte Vivien Warweg vom TSV Lentföhrden. „Ich habe fünf Jahre Pause gemacht. Jetzt steige ich wieder ein“, sagte die 22-Jährige. Die frühere Mehrkämpferin sicherte sich im Hochsprung Platz zwei und landete im Speerwurf mit 38,25 Metern auf Rang vier. Dass der Ehrgeiz schon wieder recht ausgeprägt ist, wurde nach der Siegerehrung deutlich.

„Der vierte Platz ist ärgerlich, das war ja doch ziemlich knapp“, sagte die Jura- und BWL-Studentin. Zum dritten Platz, den sich Laura Westermann vom Hamburger SV sicherte, fehlten nur 69 Zentimeter.

Am Wochenende finden in Hamburg die Norddeutschen Meisterschaften statt

Sonnabend und Sonntag ist die Jahnkampfbahn Austragungsort der Norddeutschen Meisterschaften der Männer, Frauen und Jugend U18. Beginn der Titelkämpfe ist am Sonnabend um 12 Uhr und am Sonntag um 10.30 Uhr.