Der Aufsteiger in die 2. Handball-Bundesliga begrüßt zum Trainingsauftakt unter den Neuzugängen Spieler aus Dänemark, Schweden und der Slowakei

Henstedt-Ulzburg. Die Luft in der Sportland-Trainingshalle des SV Henstedt-Ulzburg an der Olivastraße war zum Schneiden dick. Bei Temperaturen in den oberen 20er-Gradzahlen wurde auch schon der lockere Aufgalopp zum Start der Zweitliga-Handballer des SVHU in ihre Saisonvorbereitung zum Kraftakt.

Die Trainer Matthias Karbowski und Amen Gafsi bekamen dabei auch trotz betont gelöster Atmosphäre bereits viele wertvolle Eindrücke von ihrem neuen Kader geboten. Einer Mannschaft, die zumindest schon quantitativ rekordverdächtig ist. Über 20 Akteure hatten sich eingefunden und waren gleich von Olaf Knüppel, dem Geschäftsführer der Profihandballer, mit aufmunternden Worten auf die kommenden Aufgaben eingestellt worden. „Unser Ziel kann zwar nur der Klassenerhalt sein, und das wird eine große Herausforderung“, sagte Knüppel, „aber wir bringen eine konkurrenzfähige Mannschaft an den Start.“

Ein Status, den Außenstehende nach den finanziellen Kapriolen der vergangenen Monate und der Lizenzerteilung nur unter Auflagen gerne schon mal bezweifelt haben. Doch davon kann nun vorerst bis zum ersten Härtetest keine Rede mehr sein. Unter diesen 20 Handballern, die da miteinander scherzend sich zuerst aufgewärmt hatten, um den ersten Trainingstag mit einem lockeren Handballspiel ausklingen zu lassen, waren gleich vier ausländische Neuverpflichtungen sowie auch vier junge Talente aus der Region.

Ein Achter, der auch so manchem Konkurrenten gut zu Gesicht gestanden hätte. Zu den bereits vorgestellten Dänen – dem rechten Rückraumspieler Daniel Eggert, 26, und Kreisläufer Martin Laursen, 19 – hatten sich noch zwei internationale Linkshänder gesellt.

Mit dem Slowaken Stanislav Demovic, 38, hat sich ein Routinier den „Frogs“ angeschlossen, von dem sich die Beteiligten viel versprechen. Kein Wunder, hat doch der Linkshänder und Zwei-Meter-Hüne elf Jahre lang hochklassig in Spanien und Portugal gespielt und von 2004 bis 2006 beim Stralsunder HV in die deutsche Ligaszene geschnuppert. „Stan wird uns in Abwehr und Angriff mit seiner Erfahrung helfen“, ist sich Amen Gafsi beim 28-fachen, slowakischen Nationalspieler sicher. Der Meinung schließt sich Matthias Karbowski an: „Mit Stanislav und unseren weiteren Neuzugängen haben wir die entstanden Lücken geschlossen.“

Eine dieser schmerzlichen Lücken war auf der Rechtsaußenposition durch den Abschied von Christoph Wischniewski entstanden, der sich dem VfL Bad Schwartau angeschlossen hat. An seine Stelle rückt nun neben SVHU-Publikumsliebling Julian Lauenroth auch Pavle Karacic. Der 22-Jährige mit schwedischem Pass kommt vom Club H43 Lund nach Henstedt-Ulzburg.

Neuzugang Karacic möchte den SVHU als Sprungbrett nutzen

„Pavle will die 2. Bundesliga als Sprungbrett nutzen, möchte sich bei uns einen Namen machen“, sagte Teammanager Joachim Jakstat, „für dieses erste Training hat er eine fünfstündige Anreise auf sich genommen und akzeptiert auch finanzielle Einbußen.“

Voraussichtlich werden Karacic und Demovic zumindest vorerst eine Männer-WG in einer Drei-Zimmer-Wohnung in Henstedt-Ulzburg bilden. Die neue Bleibe hatte Sven Firsching, der sportliche Leiter der Fußballer des SV Todesfelde, nach einem Aufruf im sozialen Netzwerk Facebook vermittelt.

Doch neben dem neuen internationalen Flair durch das dänisch-slowakisch-schwedische Quartett haben auch vier junge Deutsche viel zu bieten. Felix Mehrkens, 19, ist ein aufstrebender Rückraum-Mittelmann, kommt vom HSV-Handball und wird auch wieder an dessen U23-Auswahl ausgeliehen werden. Auf die umgekehrte Variante haben sich SVHU und HSV für Linksaußen Robert Schulze, 23, und den linken Rückraumschützen Tim Stefan, 19, geeinigt. Das Duo bleibt beim HSV-Handball unter Vertrag und erhält für die „Frogs“ ein Zweitspielrecht.

Torhüter Timo Schmidt kommt aus der eigenen A-Jugend und wird als dritter Keeper auflaufen oder das zweite Männerteam verstärken. Zum Trainingskader gehört zudem mit Thilo Lange ein 17 Jahre alter Linkshänder, der bei der Bramstedter TS groß wurde und nun beim THW Kiel in der A-Jugend-Bundesliga ausgebildet wird.

„Mit diesen Jungs wir des ein schöne Arbeiten werden“, sagte Coach Matthias Karbowski optimistisch, „jetzt gilt es, dass wir unsere athletische Basis legen und uns dabei mit viel Spaß auch als Team ausbilden.“