Kommende Saison spielen drei Fußballteams aus dem Kreis in der Schleswig-Holstein-Liga. Die Voraussetzungen sind dabei sehr unterschiedlich

Norderstedt. Die Bühne ist bereitet für das Comeback des SV Henstedt-Ulzburg. Alles deutet darauf hin, dass die Fußballer vom Rhen als Aufsteiger auch die Saisoneröffnung in der Schleswig-Holstein-Liga bestreiten dürfen. Auswärts allerdings, und zwar am Freitag, 1. August, 19.30 Uhr beim Kreisrivalen SV Todesfelde. Diese Paarung hat der als Ausrichter bestimmte SVT nun vorgeschlagen, nachdem der erste Vorschlag – ein Duell mit dem NTSV Strand 08 – beim Landesfußballverband nicht auf Gegenliebe gestoßen war. Eine Zustimmung zum Derbyclash dürfte lediglich eine Formalie sein.

Der Name des SVHU hat in der Liga weiterhin einen guten Klang, schließlich zählte der Club – beziehungsweise der Vorgängerverein SV Henstedt-Rhen – jahrelang zu den Topteams in Schleswig-Holstein. Nach dem Abstieg in die Verbandsliga in der Saison 2012/2013 gelang dem Team um Trainer Jens Martens im Mai der prompte Wiederaufstieg. Womit, wie das Abendblatt mehrfach berichtete, die Probleme jedoch erst offenkundig wurden.

Weil über Monate die Planungen aufgrund des nicht gesicherten Etats für den Leistungsfußball auf Eis lagen, hat fast die Hälfte des Kaders den SVHU verlassen. Acht Abgängen stehen nunmehr neun Verpflichtungen gegenüber – ein gewaltiger Umbruch. Im Vergleich: In Todesfelde gibt es nur acht Zu- bzw. Abgänge, beim dritten Segeberger Club, dem TuS Hartenholm, sogar nur sechs.

„Ich bin heilfroh, dass wir einen vernünftigen Kader haben, das war das erste Ziel. Und es ist trotz der Kürze der Zeit gelungen“, sagte Jens Martens nun anlässlich des Vorbereitungsstarts. Zumal mit Torhüter und Kapitän André Zick, Innenverteidiger Nils Großmann, Nils Niedermeyer (Mittelfeld) und Sturm-Routinier Pierre Hallé unverzichtbare Korsettstangen ihr Bleiben verkündet haben. „Wir werden sehen, inwieweit die Qualität ausreicht. Ansonsten könnten wir bis Ende August noch nachrüsten.“

Dennoch: Viele interne Abläufe müssen neu justiert werden, die Akteure sich gegenseitig auf dem Feld kennenlernen. Dafür ist normalerweise eine mehrwöchige Vorbereitung gedacht. Nicht aber im Fall der Henstedt-Ulzburger. Denn weil der SVHU am nächsten Wochenende (12./13. Juli) auswärts beim Eckernförder SV eine Vorqualifikation für den Landespokal absolvieren soll, musste Martens mit großem Bedauern die Teilnahme am Hummel-Cup in Leezen absagen.

Dort hätte sich die Mannschaft gegen Todesfelde, Hartenholm, Strand 08 oder den PSV Neumünster beweisen können. „Jetzt müssen wir ohne ein einziges Vorbereitungsspiel in den Pokal einsteigen“, klagt Jens Martens. Auch in den folgenden Wochen kollidieren die Termine. Der Integrationscup des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes (20. Juli, Bad Segeberg) wäre parallel zur nächsten Pokalrunde, die wiederum dann auf einen Wochentag verlegt werden müsste.

All dies, während Martens’ Spieler nicht zuletzt auch die konditionellen Grundlagen für die anstehende Saison legen sollen. „Es ist eine Katastrophe. So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagt der 58 Jahre alte Trainer, der seit 2003 am Schäferkampsweg die Verantwortung trägt.