Die Norderstedter Hamburg-Liga-Handballer starten mit einigen Hightech-Trainingseinheiten in die Saisonvorbereitung

Norderstedt. Es ist eine Mischung aus Amüsiertheit, Neugierde und gespannter Erwartung, die sich da in den Gesichtern von Robin Noack und Damian Böhme widerspiegelt. Als die beiden Hamburg-Liga-Handballer des HT Norderstedt in geliehenen, schwarzen Spezialsportdresses den EMS-Trainingsraum bei ihrem Teamsponsor, dem Elixia Vitalclub in Hamburg-Langenhorn, betreten, da wissen die durchtrainierten Handballer noch nicht, was ihnen gleich blühen wird.

Da hat Nicola Scheffler schon eine genauere Vorstellung davon, wie sie die Mitglieder des Teams von HTN-Trainer Uwe Rogal dabei unterstützen will, effizient in die Athletik-Einheiten der nun beginnenden Saisonvorbereitung zu starten. Sie hilft den beiden Sportlern, ihre mit Kabeln bewehrten Westen anzulegen und verbindet die Männer anschließend mit jeweils einem Steuergerät, das an der Wand steht.

Was folgt, sieht von außen betrachtet harmlos aus. Nicola Scheffler gibt Anweisungen für simpel aussehende Gymnastik-Übungen, die das Duo eifrig befolgt. Doch was ist das? Es bildet sich sehr schnell Schweiß auf der Stirn, Anstrengung zeichnet sich auf den errötenden Gesichtern ab.

Elixia-Geschäftsführer Heiko Pfeifer erklärt, was mit den HTN-Spielern passiert, die hier ihre erste Einheit EMS-Training erhalten. „Durch elektrische Stimulanz aller Muskelgruppen wird verhindert, dass die Trainierenden sich in Ausweichbewegungen flüchten. Der ganze Körper macht die Übungen“, sagt Pfeifer, „man kann grob so kalkulieren, dass 20 Minuten EMS-Training bis zu vier Stunden im Kraftraum ersetzen können, weil hier nun bis zu 600 Muskelgruppen aktiviert werden. der Körper kann sich nicht entscheiden, womit er arbeitet.“

Während die nächsten Probanden aus dem HTN-Team ihre Westen anziehen und sich dieses Mal von Trainerin Nelli Reger einweisen lassen, berichten deren Vorgänger über ihre Erfahrung, erstmals beim Training unter Strom zu stehen. „Das ist so, als würde man gegen einen Krampf anarbeiten; jede Bewegung erfolgt gegen einen Widerstand“, sagte Damian Böhme, der in dieser Saison die Rechtsaußenposition des HTN verstärkt. Keeper Robin Noack ergänzt: „Es sieht so harmlos aus, aber das ist wirklich anstrengend.“

Trainer Uwe Rogal hört zufrieden mit, schließlich ist der Coach auch in seinem zweiten Jahr mit den Norderstedtern Freund unkonventioneller und abwechslungsreicher Trainingsmethoden. „Es ist schön, dass wir mit Partnern wie dem Elixia auch neue Wege gehen können, denn bei allein vier bis fünf Wochen unserer Vorbereitung, die der Kraft und Ausdauer dienen, darf keine Langeweile aufkommen.“

Und für die kommende Punktrunde muss das Rüstzeug stimmen, denn nach einer „Lern-Saison“ hat Coach Rogal nun Ambitionen. „Nach einem dritten Platz, der eher ärgerlich war, weil wir unnötig haben Punkte liegen lassen, sollten wir nun die Rolle akzeptieren, oben mitspielen zu müssen“, so Rogal, „wir sollten so auftreten, dass der Aufstieg greifbar ist.“

Der Kader des HTN, Tor: Robin Noack; Linksaußen: Tom Minners, Mads Gadeberg; Rückraum, links: Eike Wertz, Hagen Kröger, Frederik Hartz; Mitte: Michael Leon Williams Jr., Florian Deppe; Rechts: Ole Werner; Rechtsaußen: Florian Jann, Damian Böhme; Kreis: Benedict Oldag, Rick Walder.Vorbereitungsstationen: Heimspiel gegen SV Henstedt-Ulzburg (10. Juli). Testspiel gegen SG Hamburg-Nord (Ort und Termin noch zu klären). Trainingslager in Dänemark (8. bis 10. August), auf Hin- und Rückfahrt Testspiele gegen TSV Glücksburg und TSV Hürup. Weitere Tests gegen FC St. Pauli, HG Hamburg-Barmbek und TuS Lübeck (noch keine Termine). HTN-Ländercup 23./24. August mit TSV Preetz, SG Hamburg-Nord, MTV Herzhorn, Nienburg, Schwanewede, TuS Lübeck sowie HTN/HTN II.