Fußball-B-Juniorinnen aus Norderstedt deklassieren den FFC Oldesloe im entscheidenden Spiel mit 8:2 (5:0)

Norderstedt. Feiern will gelernt sein. So richtig aus sich herausgehen mochten die Fußball-B-Juniorinnen des Hamburger SV nach dem Schlusspfiff im Kurpark-Stadion von Bad Oldesloe nicht. Als der 8:2 (5:0)-Sieg der in Norderstedt trainierenden und ihre Heimspiele bestreitenden HSV-Mädchen gegen den FFC Oldesloe feststand, da war von Emotion bei den abgekämpften Kickerinnen wenig zu sehen.

„Hey! Nun jubelt doch mal!“, rief Trainer Jasko Mahmutovic, selber ein Bündel strahlender Freude, seinen Spielerinnen zu. Schließlich bedeutete der Triumph doch den Gewinn der Norddeutschen Meisterschaft und den Aufstieg in die Bundesliga Nord/Nordost. Erst langsam brachen sich Jubel, Lachen und Umarmungen ihre Bahn. Aber „das“ klassische Siegerritual, den Coach mit einer Triumphdusche zu durchnässen, kam den Teenagern immer noch nicht in den Sinn. Erst nach einigen Minuten fasste sich Lukne Bangardaviciute ein Herz und verpasste ihrem Coach einige Spritzer Sekt.

Mahmutovic, der erst zu Jahresbeginn von den zweiten Herren des SC Osterbek zum HSV wechselte und das Training des Frauennachwuchses übernommen hatte, war erstaunt und begeistert zugleich darüber, wie sein junges Team die Drucksituation, siegen zu müssen, bewältigt hat. Dem FFC hätte ein Remis für Titel und Aufstiegsplatz genügt. „Dass wir gewinnen würden, dessen war ich mir schon sicher“, so der HSV-Coach, „aber nach Oldesloes 3:1-Sieg in Ahlten hatte ich ein viel knapperes Ergebnis erwartet.“

Doch direkt vom Anstoß benötigte sein Team keine 30 Sekunden, um durch Hannah Diekhoff in Führung zu gehen. Die quirlige Angreiferin, die bis zu ihrer „Belohnungs-Auswechslung“ (55. Minute) davon profitierte, dass besonders Michelle Kretzschmar für viel Unruhe in der Oldesloer Hintermannschaft sorgte, trug sich allein fünfmal in die Torschützenliste ein.

„Wir haben davon profitiert, dass der FFC wie in Ahlten gespielt hat, wo ich unseren Gegner beobachtet habe“, sagte Mahmutovic, für den neben einer vielseitigen Ausbildung für alle Spielerinnen auch Taktik hoch im Kurs steht, „deren zwei kompakten Viererketten sind wir mit einer 4:2:4-Formation begegnet und haben die Schnittstellen in der Abwehr gefunden und genutzt.“

Dass nun in der kommenden Saison die Gegner so klangvolle Namen wie Turbine Potsdam, VfL Wolfsburg oder Union Berlin haben werden, feierten Mannschaft und Anhang noch in Oldesloe mit einem gemütlichen Grillabend.

Tore: 0:1, 0:2, 0:4, 1:6, 1:7 Diekhoff (1., 5., 32., 44., 52.), 0:3 Schulz (16.), 0:5 Kretzschmar (36.), 1:5 Peschel (42.), 1:8 Bütje (73.), 2:8 Peschel (79.). Hamburger SV: Lela-Celin Naward – Kim Falter, Michelle Beckert (60. Wiona Fuchs), Saskia Windolf, Maya-Vanessa Steen (50. Anna-Lena Wulff), Hannah Diekhoff (55. Sylvana Kempka), Victoria Schulz (55. Janine Minta), Lukne Bangardaviciute, Andrea Bütje, Michelle Kretzschmar, Julie-Marie Nachtigall. Trainer: Jasko Mahmutovic; Co-Trainer: Kay-Ole Schönemann; Betreuerin: Lea Ulrich.