Der 25. Schleswig-Holstein-Cup in Nahe bot sehenswerten Handball und die Chance, alte Freunde wieder zu treffen

Nahe. Ein derart großes, über zwei Tage gehendes Freiluft-Handball-Turnier wie der 25. Schleswig-Holstein-Cup in Nahe hat für fast alle Beteiligten einen höchst individuellen Stellenwert – und nicht immer steht allein der reine Handballsport im Vordergrund.

Klar, alle Spieler der in diesem Jahr 92 teilnehmenden Männer- und Frauenteams aus ganz Norddeutschland sowie den Stammgästen aus Spaniens Hauptstadt Madrid hatten auch begehrliche Blicke auf die von Handball-Ausrüster Hummel gesponserten Sachpreise für die sechs bestplatzierten Teams jeder Klasse geworfen. Entsprechend engagiert wurde spätestens von der Endrunde an am zweiten Turniertag gekämpft. „Wenn du so weit gekommen bist und in der Runde der letzten acht Teams stehst, dann willst du nicht unter ‚ferner liefen’ ins Ziel kommen, sondern auch einen Preis gewinnen“, sagte Turniergründer Michael Pott.

Die Erlöse aus dem Turnier kommen der Handballjugend in Nahe zugute

Pott, der im heimischen SC Nahe 08 auch noch die weibliche C-Jugend trainiert, war nicht nur in seiner Rolle als einer der Gastgeber vom „Förderverein Handball in Nahe“, der mit den Erlösen den Jugend-Handball im Ort voranbringen will, vor Ort. Potts frisch in die Bundesliga aufgestiegene weibliche A-Jugend der JSG Alstertal/Norderstedt maß sich im B-Pokal des Traditionsturniers mit der fast durchweg älteren und erfahreneren Konkurrenz und schlug sich überaus achtbar. „Mit Annika Polert, Sabrina Langmann und Katharina Filter hatten uns drei Spielerinnen aus der Startformation gefehlt,“, sagte Pott, „dafür sind das Erreichen der Endrunde und Platz fünf ein wirklich gutes Ergebnis.“

Während es für die A-Jugendhandballerinen der JSG von vorn herein ein Turnier für den Spaß und zur Teamfindung sein sollte, entwickelte sich der Schleswig-Holstein-Cup 2014 für die erste Frauenmannschaft des SV Henstedt-Ulzburg zur sportlichen Selbstbestätigung und Motivation für die kommende Saison in der Nordstaffel der 3. Liga.

Das Team von Coach Sebastian Schräbler, der Volker Paul nach dessen beruflich bedingtem Abschied beerbt hat, hatte sich mit einer perfekten Bilanz von sechs Siegen aus sechs Spielen in die Endrunde des A-Pokals vorgearbeitet und fand letztlich erst im Finale gegen den SV Minimalprinzip mit 6:7 seinen Meister. Alles andere als eine Schande, wenn man weiß, dass sich hinter dem Spaßnamen eine kombinierte Mannschaft aus erst- und zweitligaerfahrenen Akteurinnen verbirgt.

Coach Schräbler sieht zwar in der Teilnahme an dem beliebten Rasenturnier keinen offiziellen Vorbereitungstermin für seinen neuen Kader, nahm aber sehr wohl zufrieden zur Kenntnis, dass mit Katharina Rahn (kommt per Zweitspielrecht vom VfL Bad Schwartau) und Rebecca Allmenröder (Mainz 05) zwei Neuzugänge der SVHU-Frauen bereits bestens mit ihren neuen Mitspielerinnen harmonieren. Dass dieses neue Miteinander als Belohnung für Rang zwei auch noch einen Satz Hummel-Trainingsanzüge sowie eine Magnum-Flasche mit sich brachte, machte den Start in die Saison 2014/2015 perfekt.

Auf dem Turnier von Nahe treffen sich alte Handball-Weggefährten wieder

Doch Teamfindung hin, sportliche Überprüfung des eigenen Leistungsvermögens her. Für die Handballgemeinde ist das von den rund 120 Helfern, die Pott und Orgateam zur Seite standen, wieder reibungslos bei bestem Wetter über die Bühne gebrachte Turnier vor allem die große Chance, alte Weggefährten in diesem Sport wiederzusehen.

„Ein Paradebeispiel dafür sind ganz klar die Frauen vom SV Minimalprinzip“, sagte Michael Pott, „hinter diesem Namen verbergen sich Erst- und Zweitligaspielerinnen des Buxtehuder SV, von der SGH Rosengarten-Buchholz und vom VfL Oldenburg, die zum großen Teil hier bei uns in der Region ihr Handball-Einmaleins gelernt haben. Oder auch die Helden der Nacht, das sind ehemalige Oberligaspieler aus Norderstedt.“

Und auch für den Ort Nahe selbst, ist das Handballturnier von großer Bedeutung. „Am ersten Turniertag mit Feuerwerk, der eigentlich nur der Anreise der auswärtigen Teams dient, kommt fast das ganze Dorf zu uns auf den Platz am Lüttmoor“, sagt Pott, „hier trifft man dann wirklich Leute, die man sonst das ganze Jahr über nicht zu sehen bekommt.“