Das traditionelle Spring- und Dressurturnier in Henstedt-Ulzburg lockte bei sommerlich hohen Temperaturen 500 Teilnehmer für 1100 Starts an

Henstedt-Ulzburg. Viel Zeit, um in aller Ruhe ein kühles Alsterwasser zu trinken, hatte Hauke Petersen nicht. Um ihn herum war mächtig Betrieb, er selber musste ständig Hände schütteln und ein paar Worte mit den zahlreichen Besuchern wechseln, die zum traditionellen Spring- und Dressurturnier auf Hof Petersen erschienen waren. Das aber war genau das, was der 45 Jahre alte Hofbesitzer wollte.

Auch die Teilnehmer und Zuschauer des Turniers an der Buschkoppel, gelegen zwischen Henstedt-Ulzburg und Kisdorf, schätzen seit der ersten Auflage im Jahr 1976 die gelungene Mischung aus Sport und Geselligkeit. Neben Dressur- und Springprüfungen der Klassen E bis L sorgen seit dieser Zeit unter anderem Führzügelwettbewerbe sowie Ring- und Rolandreiten für Abwechslung und haben zudem einen hohen Unterhaltungswert.

Wichtiger als Leistungssport bis zur S-Klasse ist Hauke Petersen das entspannte Miteinander – und zwar nicht nur unter den Pferdesportlern. Auch die Helferinnen und Helfer des vom Reit- und Fahrverein Kisdorf, Henstedt-Ulzburg und Umgebung veranstalteten Turniers zeigten Flagge und trugen allesamt rosafarbene Poloshirts.

Für die zahlreichen Helfer wurden 130 rosafarbene Polohemden angefertigt

„Wir haben 130 Exemplare anfertigen lassen. Mit der einheitlichen Kleidung kann man uns besser erkennen. Außerdem entsteht dadurch ein Wir-Gefühl“, sagte Hauke Petersen, der den Hof von seinem Vater Gerd im Jahr 2002 übernahm.

In der Tat wuselten an allen Ecken und Enden Helferinnen und Helfer in Rosa umher. „Ohne die Unterstützung durch die vielen Freiwilligen funktioniert so eine Veranstaltung nicht“, sagte auch Annika Pukallus, die in der Meldestelle saß und dort geduldig Fragen beantwortete, Startlisten ausdruckte und Ergebnisse aushängte. Insgesamt hatten 500 Reiterinnen und Reiter für rund 1100 Starts gemeldet.

Im Mittelpunkt des Turniers standen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die bei hochsommerlichen Temperaturen in ihrer Reitkleidung gewaltig ins Schwitzen gerieten. Während den Pferden anschließend mit dem Wasserschlauch Abkühlung verschafft wurde, freuten sich die Sportler nach absolvierter Prüfung darauf, endlich ihre Reitkappe abnehmen zu dürfen. Der Kopfschutz und die geforderte Brustpanzerweste waren vor allem bei den Springprüfungen nötig, nicht alle Vierbeiner wollten so wie ihre Reiter.

Etwas ruhiger ließen es da schon die Dressurreiter angehen. Sonja Hoppe, die in Kisdorf eine Reitschule betreibt, war mit drei Berittpferden auf Hof Petersen zu Gast. „Die Besitzer reiten ihre Pferde zwar selber, möchten aber, dass sie noch etwas dazu lernen. Ich bilde sie zusätzlich in der Dressur oder im Springen aus“, sagte die 32-Jährige, die beim Pfingstturnier nicht nur auf sich selbst schaute. Töchterchen Jandra nahm zum ersten Mal an einem Turnier teil und freute sich riesig über ihren ersten Platz im Pony-Führzügelwettbewerb. „Das hat richtig Spaß gemacht“, sagte die Vierjährige.

Beim traditionellen Rolandreiten siegte wie im Vorjahr Sebastian Domröse

Traditioneller Abschluss des Reitturniers auf Hof Petersen war das Rolandreiten. Die Teilnehmer mussten mit einer Lanze die drehbare Holzfigur treffen. Bereits im vergangenen Jahr war das Ritterspiel auf den Springplatz verlegt worden. Dort stehen auch die Getränke- und Verpflegungsstände. „Ich wollte mal etwas anders machen, deshalb haben wir uns letztes Jahr entschlossen, hier alles aufzubauen“, sagte Hauke Petersen, der selber in den Sattel stieg und einen bemerkenswerten siebten Platz belegte. Den Sieg holte – wie schon 2013 – Sebastian Domröse auf Gesine. Der Kisdorfer brachte den Roland dazu, sich 27-mal zu drehen und war damit nicht zu schlagen.