Die Mitglieder des TuRa Harksheide benötigen nur wenige Minuten, um Andrea Mordhorst zur neuen Clubvorsitzenden zu wählen

Norderstedt. Ein Raunen der Erleichterung ging durch den Raum. So eben hatte ein Mitglied des TuRa Harksheide beantragt, die Wahl zum Vereinsvorsitzenden in offener Abstimmung durchzuführen. Gleiches tat er auch in der Folge bei jeder Gelegenheit, sodass die Jahreshauptversammlung von Norderstedts größtem Sportverein im Expresstempo über die Bühne ging.

Nach etwas mehr als einer halben Stunde war die Sitzung geschlossen; TuRa (4309 Mitglieder) hatte einen neuen Vorstand. An der Spitze steht nun Andrea Mordhorst – die 55 Jahre alte medizinisch-technische Assistentin war als einzige Kandidatin nominiert worden, hatte sich zuvor bereit erklärt für die verantwortungsvolle Aufgabe und ist Nachfolgerin von Bernd Albers. Dieser stand wegen beruflicher Belastung nicht mehr zur Verfügung.

Mordhorst engagiert sich in Harksheide seit 11 Jahren. Anfangs, weil ihr Sohn in der Basketballsparte aktiv war, später war sie Pressesprecherin, ab 2009 dann stellvertretende Vorsitzende. „Wir haben ein gutes Team, was auch die Voraussetzung für mich war, anzutreten“, sagt sie.

Der Posten ist ein Ehrenamt, dafür verfügt die Geschäftsstelle über drei feste Mitarbeiter. Der Vorstand ist hingegen für strategische Themen zuständig, für die Koordination mit den weiteren Vereinen in der Stadt und Verhandlungen mit der Verwaltung. „Gerade vormittags gibt es da oft Termine, etwa im Rathaus“, so Andrea Mordhorst. Eine Agenda hat sie zwar nicht, wohl aber viele Ansatzpunkte. „Der Trend geht dahin, dass viele Leute lieber Kurse buchen möchten. Dabei hat ein Verein mehr zu bieten als eine VHS“, sagt sie. „Es geht darum, Visionen zu entwickeln. Es ist heute schwieriger, Jugendliche in die Vereine zu bekommen.“

Eine Untersuchung der TuRaner ergab indes, dass nirgendwo in Schleswig-Holstein die Anzahl der Sportler sowie der Hallen, Rasenplätze etc. in einem derartigen Missverhältnis stehen wie in Norderstedt. Auch deswegen sind die fünf Universalsportvereine TuRa, 1. SC Norderstedt, SV Friedrichsgabe, Norderstedter SV und Glashütter SV in ständigem Kontakt.

Andrea Mordhorst: „Wir Vorstände treffen uns in letzter Zeit regelmäßig. Es geht darum, die Politik mitzunehmen und gemeinsam sagen zu können, wo der Schuh drückt.“ Mittelfristig sollen sowohl die Umwandlung des TuRa-Rasenplatzes in einen Kunstrasen wie auch die Möglichkeit einer neuen Vereinssporthalle in der Stadt vorangebracht werden.

Komplettiert wird der Vorstand durch den neuen zweiten Vorsitzenden Jens Müller, wie bisher mit Schatzmeister Ralf Eggelmeyer, durch Schriftführer Jens Kressin, als Beisitzer Christine Held und Sven Wojtkowiak, Jugendwart Axel Hintze und Pressesprecherin Regina Elskamp.