Beim 38. Select-Ulzburg-Cup für A- und B-Jugend-Handballer erreichen vier Gastgeberteams die Endrunde. Norwegische Gäste wollen wiederkommen

Henstedt-Ulzburg. Auch wenn die Uhr noch so gnadenlos tickt und zum sofortigen Aufbruch mahnt, für die eigene Siegerehrung beim 38. Select-Ulzburg-Cup haben die A-Jugend-Mädchen des norwegischen Handball-Internats Randesund IL alle Zeit der Welt. Als um 14.05 Uhr an der Stirnseite der Halle 2 im Alstergymnasium die norwegische sowie zweimal die deutsche Nationalfahne zur Hallendecke hinaufgezogen werden, schmettern die jungen Mädchen aus Kristiansand mit aller Kraft ihre Nationalhymne und genießen jede Sekunde dieser Gänsehaut-Atmosphäre.

Es ist der einzige ruhige Moment dieser Zeremonie, denn zuvor hatten Organisationchef Wulf Winterhoff und seine Helfer – darunter ein ganzes Rudel quirliger SVHU-Handballkinder, die für die Übergabe der Sachpreise zuständig waren – im ungewohnten Expresstempo und im Laufschritt die Preise an alle vier zu ehrenden Mannschaften verteilt. Grund: Die norwegischen Gäste, die mit ihren sechs Teams in einem 72-sitzigen Reisebus sowie drei Privat-PKW angereist waren, mussten ihre Fähre erreichen. Die geplante Abfahrt im dänischen Hirtshals: 20.45 Uhr.

„Wir kalkulieren für die Fahrt sechs Stunden, da unser Busfahrer seine Pause benötigt. Das wird sehr knapp, wenn wir später als 14 Uhr loskommen“, hatte der norwegische Delegationsleiter Peter Thyssen ausgerechnet, „das ist toll, wie die Henstedt-Ulzburger auf uns Rücksicht genommen und sogar den Spielplan am Finaltag umgestellt haben, damit wir unsere Fähre erreichen.“

Zwar erst um 14.20 Uhr setzen sich die Norweger mit ihrem Bus in Bewegung und erreichen tatsächlich 20 Minuten vor Abfahrt ihre Fähre. Doch vorher haben sie noch Wulf Winterhoff ein Versprechen gegeben: „Wir wollen in jedem Fall 2015 wiederkommen. Das hier ist ein großartiges Turnier, schön kompakt, nicht zu groß, alles auf einem Fleck“, sagte Peter Thyssen.

Ein Lob, das für Orgachef Winterhoff eine wohltuende Bestätigung ist. „In Vorbereitung und Ausrichtung beider Turnier-Wochenenden für Schüler und Jugend stecken 7000 ehrenamtliche Helferstunden. Da ist es eine Freude, wenn sich erstmalige Gäste mit einem solch positiven Feedback von uns verabschieden“, sagte Wulf Winterhoff und musste ein wenig schmunzeln: „Da haben wir doch gerne für die A-Mädchen die wohl schnellste Siegerehrung in 38 Jahren Ulzburg-Cup abgehalten.“

Eine Zeremonie, die auch zufriedene Spielerinnen aus Norderstedt sah. Die weibliche A-Jugend der JSG Alstertal/Norderstedt hatte nach starker Vorrunde im Viertelfinale das vierte Team aus Randesund ausgeschaltet und musste sich erst im Match um den Finaleinzug dem Bundesliga-Konkurrenten HSG Handewitt/Nord Harrislee beugen. Kein Rückschlag, sondern derartige Motivation für die Truppe von Coach Michael Pott, dass die JSG-Mädchen im Spiel um Platz drei auch der zweiten norwegischen Vertretung mit 14:11 das Nachsehen gaben.

Es war der einzige Finaltag-Auftritt einer Mannschaft aus dem Kreis Segeberg, die nicht zum Ausrichter SV Henstedt-Ulzburg gehörte. Anders als beim Schülerturnier eine Woche zuvor ließen sich die jungen „Frogs“ nicht lumpen und schafften gleich viermal den Einzug in ein Endspiel oder „kleines“ Finale.

Beeindruckend dabei der Auftritt der B-Mädchen. Ohne Trainer-Kollege Meinhard Bech, der beruflich verhindert war, führte Sebastian Schräbler die erste und zweite Mannschaft der Henstedt-Ulzburger ins Spiel um Platz drei und ins Finale. Das überragend auftrumpfende erste Team schaffte dabei den ganz großen Wurf und holte sich in einer einseitigen Partie mit einem 19:9 über den Berliner TSV den Turniersieg, für die „Zwote“ gab es Platz vier.

Den dritten Rang sicherten sich die B-Jungs des SVHU durch ein 20:11 gegen die HSG Pinnau; die männliche A-Jugend des Gastgebers zog nach einem starken Turnier im Match um Platz drei allerdings gegen die HSG Pinnau mit 4:15 klar den Kürzeren.

„Unterm Strich ist das ein rundum gelungenes Turnier geworden“, sagte Wulf Winterhoff, der mit seinen Helfern sofort zur Auswertung der acht Turniertage schritt, um die 39. Auflage noch besser zu gestalten. „Sicher ist, dass es dann keine Ausnahme mehr bei den Kautionen geben wird. Vielleicht lässt sich dann vermeiden, dass – wie dieses Mal der MTV Leck und die SG Nord/Ost – mitten im Turnier Teams nicht mehr antreten. Das war das einzige Ärgernis in diesem Jahr.“