Der Schleswig-Holstein-Ligist hat nach dem 1:1 gegen den Heider SV ausgezeichnete Karten im Abstiegskampf

Hartenholm. Es ist nur ein kleiner Höhenflug, der aber zum perfekten Zeitpunkt kommt. Sieben Punkte aus drei Partien, mit dieser Mini-Serie haben sich die Fußballer des TuS Hartenholm fast schon entscheidend aus dem Abstiegskampf der Schleswig-Holstein-Liga befreien können. Denn nach dem 1:1 (0:0) am 31. Spieltag gegen den Heider SV steht fest: Auf einen der letzten vier Plätze, die unter normalen Umständen gleichbedeutend mit dem Absturz in die Verbandsliga sind, kann die Mannschaft nicht mehr zurückfallen.

In sportlicher Hinsicht ist das fraglos eine positive Überraschung. Trainer Jörg Schwarzer: „Wer hätte das vor sieben Wochen gedacht, als wir mit 0:2 bei Hagen Ahrensburg verloren hatten?“ Damals ließ Hartenholm die nötige Einstellung vermissen. Vielleicht war es ein heilsamer Schock. Der Coach redete seinen Akteuren ins Gewissen, das Team begriff die prekäre Lage und arbeitete sich im Klassement wieder voran. Dabei darf nicht vergessen werden, dass der TuS aus den ersten acht Partien nur einen mickrigen Punkt geholt hatte.

Was die Heide-Begegnung aber auch zeigte: Der TuS Hartenholm versucht, das Saisonziel Klassenerhalt nicht ausschließlich mit kämpferischen Tugenden zu erreichen. Coach Schwarzer möchte schnelles Umschaltspiel nach Ballgewinn sehen, aufeinander abgestimmte Kombinationen und Laufwege. All das braucht seine Zeit, weswegen Missverständnisse auf dem Feld keine Seltenheit sind.

Aber es gibt eben zunehmend ansehnliche Treffer. Wie etwa das 1:0 gegen Heide, ein flott über die linke Seite vorgetragener Konterangriff, den Morten Liebert schließlich im Strafraum vollendete, nachdem er zuvor noch einen Verteidiger hatte aussteigen lassen. „Man muss sehen, was die Mannschaft für eine Entwicklung genommen hat“, betont Jörg Schwarzer.

Belohnt wird das vermutlich mit einem weiteren Jahr in der höchsten Landesklasse. Derzeit ist Hartenholm Tabellen-13. mit zwei Punkten Vorsprung auf den FC Dornbreite Lübeck, das zudem am letzten Saisonwochenende beim ungeschlagenen Stadtrivalen VfB antreten muss.

Warum Platz 13 so wichtig werden könnte, zeigt folgendes Szenario: Verpasst der VfB Lübeck überraschend den Aufstieg in die Regionalliga Nord, während der SV Eichede seinerseits aus Liga vier absteigt, müssten fünf Mannschaften die SH-Liga verlassen. Das wären alle Teams ab Rang 14. Mit einem Sieg am Sonntag beim längst abgestiegenen Tabellenletzten Heikendorfer SV könnte Hartenholm dieses Risiko weiter minimieren, ehe am 34. Spieltag die Heimpartie gegen den drittplatzierten PSV Neumünster noch einmal eine anspruchsvolle Hürde darstellt.

Der SV Todesfelde verließ das Stadion von Flensburg 08 fast schon traditionsgemäß als Verlierer. Trainer Sascha Sievers nahm das 1:3 (1:1) zum Anlass, um für die nächste Saison eine andere Planung anzuregen. „Vielleicht sollten wir einen Tag vorher anreisen und dann irgendwo in einer Jugendherberge übernachten.“ Mit anderen Worten: Seine Mannschaft hatte das frühe Aufstehen und den Trip in den Norden offenbar nicht gut verkraftet.

„Wir haben kein Bein auf die Erde bekommen,“, so Sievers. Besser liefen da schon die Vertragsverhandlungen mit Sven Haldau. Der Rechtsverteidiger, seit 2007 im Club, unterschrieb für ein weiteres Jahr. Zweifel hieran hatte es nie gegeben: „Es war die beste Entscheidung meines Lebens, nach Todesfelde zu kommen“, sagte Haldau.

TuS Hartenholm – Heider SV 1:1 (0:0). Tore: 1:0 Morten Liebert (52.), 1:1 Marx Borwieck (62.)TuS Hartenholm: Rathjen – Käselau, Johannsson, B. Bruhn, Jäger – Genz, Jürgensen, M. Möller – Jaacks (76. Holfert), Liebert, Ollenschläger (69. Holz). Flensburg 08 – SV Todesfelde 3:1 (1:1). Tore: 1:0 Ihab Hathat (14.), 1:1 Dennis Studt (21.), 2:1 Fleming Barth (55.), 3:1 Nicholas Holtze (74.).SV Todesfelde: Du Preez – Haldau, Petzold, Lembke, S. Bruhn (59. Hamann) – Brumshagen, Yavuz, Bernoth, Lübcke – Studt, Uhlenbrock.