Die Faustballsparte des TuS Wakendorf-Götzberg bringt den 42. Alsterpokal gewohnt souverän über die Bühne

Wakendorf II. Der „Vollpfosten“ ist Sportfreunden als Begriff für einen fulminanten Fehlschuss ebenso gut bekannt wie dem Normalbürger als despektierliche Bezeichnung für einen suboptimal begabten Mitbürger. Aber was mag denn wohl ein „Gewinnerpfosten“ sein?

Die Antwort auf diese Frage fanden die Besucher des 42. Alsterpokals der Faustballer des TuS Wakendorf-Götzberg vor dem Bauwagen auf dem Sportplatz an der Henstedter Straße, in dem wie immer die Turnierleitung untergebracht war. Tief eingebuddelt stand er dort, der massive Holzpfahl, in dessen Aushöhlung knapp unter der Spitze die Figur eines Faustballers untergebracht war. Und an der Vorderseite des Pfostens standen auf kleinen Messingplaketten die Namen der Sieger des 2006 eingeführten Jedermann-Turniers.

Ein Teamname findet sich gleich fünfmal in dieser Auflistung: OSK, zuletzt im Jahr 2011. Hinter diesem Kürzel verbergen sich Leistungssportler anderer Disziplinen, darunter Zweitliga-Handballer Jan Schult (VfL Bad Schwartau) sowie die SVHU-Handballer Jens Thöneböhn und Jan Wrage.

Letzterer, immer noch durch eine Langzeitverletzung gehandicapt, aber auf dem Weg der Besserung, war als Gast vor Ort, applaudierte den neuen Jedermann-Siegern vom Team „Jugend trainiert für Olympia“, das sich aus Vätern von Wakendorfer Jugendspielern zusammensetzte. „Ich bin gefragt worden, wann wir denn mit OSK wieder einmal dabei sind, und da habe ich leichtfertig gesagt, dass wir das beim zehnten Jubiläum machen“, sagte der hünenhafte Kreisläufer, „hatte dabei aber nicht realisiert, dass das im kommenden Jahr ist. Aber alle meine Jungs haben binnen 90 Minuten zugesagt, wir sind 2015 wieder mit von der Partie.“

Das werden dann beim 43. Alsterpokal wohl auch viele Teilnehmer des diesjährigen Jugendturniers sein, das am zweiten Veranstaltungstag mit 25 Nachwuchsteams auf drei Mini-Feldern und vier Standard-Spielflächen ausgetragen wurde. Zwar lag die Meldezahl unter den Spitzenwerten früherer Jahre, als beim größten Jugendwettbewerb des Landes über 40 Mannschaften antraten. Doch Abteilungsleiter Joachim Gülk sieht eine positive Tendenz.

„In den jüngsten Jahrgängen gibt es wieder mehr Interesse am Faustball, der TuS Wakendorf-Götzberg hat beim Alsterpokal allein vier U8-Teams gestellt“, so Gülk, „und im U10-Bereich stehen 14 Teams im Punktspielbetrieb. Das ist ein guter Anfang, um wieder Leben in unseren Sport zu bekommen.“

Leben kann aber nur durch engagierte Helfer und ein funktionierendes Umfeld entstehen. „Mit dabei sind viele altgediente Faustballer, die sich nun auch um den Nachwuchs kümmern, aber auch junge Spieler, die Jugendteams unter ihre Fittiche nehmen“, sagte der Spartenchef, „und dann sind da noch die Eltern. Wenn die hinter uns stehen, weil sie sehen, dass hier alles Hand und Fuß hat, dass es einen geordneten Trainingsbetrieb gibt und gut für ihre Kinder gesorgt wird, dann bringen die sich auch selber ein. So wächst etwas zusammen.“

Aber auch, weil die Youngster von Beginn an Freude am neuen Sport haben. „Die Zeiten sind vorbei, als du einfach einen Ball auf die Wiese geworfen hast und die Kinder hast spielen lassen“, sagte Gülk, „ein Training muss abwechslungsreich sein und auch kleine Highlights setzen. Da machen wir dann auch mal eine Radtour oder gehen in die Henstedt-Ulzburger Fun-Arena.“ Ein Konzept, das auf reichlich Zuspruch trifft und auch schon sportliche Früchte trägt. So sicherten sich beim Alsterpokal die U10-Minis und die U18-Mädchen den Sieg. Am letzten Turniertag schloss sich ihnen das zweite Männerteam des TuS im A-Pokal an.

Matthias Neumann übernahm wie gewohnt mit André Struck die sportliche Organisation des Alsterpokals, Rainer Schulz führte an den Spieltagen Regie. „Wir haben zum Glück so viel Erfahrung gesammelt, dass wir auch auf kurzfristige An- und Abmeldungen flexibel reagieren und die Pläne umschreiben können“, sagte Neumann. Ein Umstand, den Andrea Wolgast, Vorsitzende des TuS Wakendorf-Götzberg, zufrieden zur Kenntnis nimmt. „Das ist das Schöne an unserer Faustball-Abteilung. Denen kann man getrost die komplette Organisation von solch großen Veranstaltungen überlassen. Da packen alle mit an, das läuft immer glatt.“