Eintracht Norderstedt unterliegt in der Fußball-Regionalliga Nord dem VfB Oldenburg mit 1:4

Norderstedt. Thomas Seeliger, der Trainer der Regionalliga-Fußballer von Eintracht Norderstedt, benötigte genau sechs Wörter, um die vorangegangenen 90 Minuten zusammenzufassen und die erste Niederlage seiner Mannschaft seit dem 9. Februar (0:2 gegen Spitzenreiter VfL Wolfsburg II) auf den Punkt zu bringen: „Wir haben zu viele Fehler gemacht.“

Bei der 1:4 (0:1)-Heimschlappe gegen den VfB Oldenburg hatten die Gastgeber dem neuen Tabellendritten die ersten beiden Tore mit individuellen Patzern quasi geschenkt. Vor dem 0:1 in der 15. Minute leistete sich Dane Kummerfeld einen verhängnisvollen Fehlpass im linken Mittelfeld und leitete so unfreiwillig einen schnellen Konter der Niedersachsen ein, den Lucas Höler gekonnt abschloss.

Kummerfelds Mannschaftskollege Steffen Heinemann war in der 55. Minute sogar noch hilfsbereiter: Er köpfte eine abgefälschte Flanke von Maycoll Smith Canizales unhaltbar für Keeper Johannes Höcker in die rechte untere Ecke des Eintracht-Tores – die frühe Entscheidung, da den Hausherren schlicht und einfach die Qualität fehlte, um der einseitigen Partie noch eine Wende geben zu können.

Die Überlegenheit des VfB Oldenburg, der kompakter, spritziger und reifer wirkte und die Mehrzahl der Zweikämpfe gewann, kam allerdings auch nicht nicht von ungefähr: Aufsteiger Eintracht Norderstedt, der in der vierthöchsten deutschen Klasse zuletzt mit zehn Partien ohne Niederlage für Furore gesorgt und sich dank dieser sensationellen Serie frühzeitig den Klassenerhalt gesichert hatte, musste gleich fünf Leistungsträger ersetzen.

Innenverteidiger Mike Eglseder (Platzverweis im Match bei Eintracht Braunschweig II), Mittelfeldstratege Deran Toksöz und Flügelflitzer Yayar Kunath (jeweils fünfte Gelbe Karte) brummten ihre Sperren ab, Abräumer Marius Browarczyk (Rückenschmerzen) und Offensiv-Allrounder Björn Nadler (Achillessehnenprobleme) standen aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Verfügung. Kein Wunder also, dass es der Norderstedter Notelf, die sich den 515 Zuschauern im Edmund-Plambeck-Stadion präsentierte, an der nötigen Feinabstimmung mangelte – und zwar nicht nur in der Abwehr, sondern auch im Angriff.

Es dauerte bis zur 79. Minute, ehe die Eintracht zum ersten Mal gefährlich vor das Oldenburger Tor kam. Dane Kummerfeld setzte sich auf der linken Außenbahn durch und flankte in den Fünfmeterraum, doch Jürgen Tunjic hechtete am Ball vorbei. 120 Sekunden später machte es der 39 Jahre alte Routinier besser: Er spitzelte das Spielgerät mit dem rechten Fuß ins Gästetor. Zusammen mit der letzten Szene der Partie, einem Kopfball von Jan-Marc Schneider nach Tunjic-Flanke, waren dies allerdings die einzigen nennenswerten Offensivaktionen der Hausherren – eine magere Ausbeute.

Thomas Seeliger hätte sich eine bessere Leistung seines Teams gewünscht, erwies sich aber als fairer Verlierer und erkannte die Überlegenheit des Gegners an. „Der VfB Oldenburg war eine Nummer zu groß für uns, die Niederlage ist verdient. Allerdings bricht für uns jetzt nicht die Welt zusammen, wir haben unser Saisonziel ja schon erreicht.“

Nichtsdestotrotz will die Eintracht, die mit 40 Zählern Tabellenzehnter ist, in den letzten drei Matches beim ETSV Weiche Flensburg (Sonnabend, 10. Mai, 14 Uhr) gegen den SC Victoria Hamburg (Sonnabend, 17. Mai, 13.30 Uhr) und bei Werder Bremen II (Sonnabend, 24. Mai, 14 Uhr) noch den einen oder anderen Punkt holen.

Tore: 0:1 Höler (15.), 0:2 Heinemann (55./Eigentor), 0:3 Menga (73.), 1:3 Tunjic (81.), 1:4 Scholz (84.). Eintracht Norderstedt: Höcker – Kummerfeld, Mandic, Heinemann (85. Kwiatkowski), Marxen – Meyer, Koch, Tunjic, Cengi z (63. Güner) – Schneider, Lüneburg.