Drittliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg revanchieren sich eindrucksvoll für die Hinspielpleite gegen HF Springe

Henstedt-Ulzburg. Für die Drittliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg war die Heimpartie gegen die Handballfreunde Springe eine Frage der Ehre. Nach der 24:32-Hinspielpleite galt für den Meister der 3. Liga Nord nur eine Devise: Diese Scharte musste ausgewetzt werden.

Das Vorhaben gelang. Nach 60 Minuten in einer trotz Sommerwetters mit über 500 Zuschauern bestens gefüllten Halle und einem auch in der Deutlichkeit verdienten 30:21 (15:9)-Sieg zog SVHU-Trainer Tobias Skerka zufrieden Bilanz.

„Wir haben gezeigt, dass wir mit Recht ganz oben in der Tabelle stehen“, sagte der Coach, „wir haben eine sensationelle Abwehrleistung geboten; die Mannschaft ist ein hohes Tempo gegangen und hat Spaß am Spiel gezeigt.“

Der Freude ging jedoch reichlich Fahrigkeit voran. Vielleicht hatte die vor dem Anpfiff durch Drittliga-Spielleiter Michael Kulus vorgenommene Meisterehrung, der den begehrten Wimpel überreichte, die Konzentration kurzzeitig gesenkt.

In den ersten Minuten der Partie leisteten sich die „Frogs“ wie auch die Gäste insgesamt elf Ballverluste oder Fehlwürfe. „Einer der Schiedsrichter hatte mich schon gefragt, ob wir uns auf ein 0:0 geeinigt hätten“, sagte Tobias Skerka schmunzelnd.

Nach fünf Minuten hatten die Teams dann allerdings ihre Treffsicherheit wiedergefunden – wenn sie denn wie geplant zum Wurf kamen. „Ich hatte unsere 6:0-Abwehr auf eine defensivere Gangart umgestellt; wir wollten bewusst Versuche aus dem Rückraum zulassen“, erklärte der SVHU-Trainer seine Taktik, die sich als Erfolgsrezept erweisen sollte. Den so ausgebremsten Gästen gelangen bis zum Zwischenstand von 20:10 (37.) nur fünf Treffer aus dem freien Spiel heraus.

Auch und vor allem deshalb, weil der Henstedt-Ulzburger Keeper Jan Peveling in Topform agierte und bis zur 50. Minute 22 Paraden zeigte. Ein humoriges Lob gab es für den überragenden Schlussmann von seinem Teamkameraden Lars-Uwe Lang. Der Kreisläufer hatte sich nach mehrwöchiger Wadenverletzung eindrucksvoll mit vier Treffern zurückgemeldet. „Peve ist wie ein Hefeteig. Er trainiert kaum, und im Spiel geht er dann auf und hält alles.“

„Nun ja, ich habe dieselben Übungseinheiten wie der Rest der Mannschaft, aber meiner Position ist es gedankt, dass ich ein etwas kleineres Pensum zu absolvieren habe. Vielleicht bin ich ja auch deshalb Torhüter geworden“, sagte ein grinsender Jan Peveling. Sein Keeperkollege Max-Henri Herrmann parierte in den letzten zehn Minuten vier weitere Würfe, darunter zwei Siebenmeter.

Dass er nun wegen seiner erfolgten Vertragsverlängerung besonders gelöst aufspielte, wollte Peveling nicht bestätigen: „Für mich war schon die ganze Zeit über klar, dass ich in Henstedt-Ulzburg bleiben will. Es musste halt nur alles passen – und das tut es jetzt.“

Ein Zustand, den Geschäftsführer Olaf Knüppel bald auch in den noch laufenden Verhandlungen mit Lasse Kohnagel, Christoph Wischniewski (die beiden Linkshänder hatten schon abgesagt, ihnen liegen aber neue Angebote vor), Kevin Wendlandt, Lars-Uwe Lang und Julian Lauenroth erzielen will. „Ich erwarte noch in dieser Woche Ergebnisse“, sagte Knüppel, „und ich glaube, wir sind auf einem guten Weg.“

Spielverlauf: 1:2 (5.), 4:2, 5:4 (12.), 9:4, 9:7 (24.), 12:8 (27.), 15:9 – 18:10 (33.), 20:10 (37.), 22:13, 23:15 (49.), 27:16 (53.), 28:18, 30:21. Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Tim Völzke (6), Lasse Kohnagel (5), Lars-Uwe Lang und Jens Thöneböhn (je 4), Christoph Wischniewski (4/davon 1 Siebenmeter), Nico Kibat (3/1), Steffen Köhler (2), Florian Bitterlich und Lars Böge (je 1). Tabelle (* = Spiel bei Redaktionsschluss nicht beendet): 1. SV Henstedt-Ulzburg (49:7 Punkte/930:734 Tore), 2. HF Springe (38:18/825:758), 3. TSV GWD Minden II (36:20/875:793), 4. Füchse Berlin II (36:20/833:809), 5. HSV Hannover (32:24/826:813), ..., 13. TSV Burgdorf II (20:36/779:779), 14. VfL Fredenbeck (18:36/763:839), 15. ATSV Habenhausen (9:45/722:883), 16. MTV Altlandsberg (6:50/716:879).