Der Regionalliga-Aufsteiger möchte an diesem Sonnabend in Braunschweig das nächste Etappenziel erreichen

Norderstedt. Das Saisonziel Klassenerhalt ist erreicht, jetzt kann Eintracht Norderstedt die Saison in der Fußball-Regionalliga Nord relaxt ausklingen lassen. Oder? Nein, weit gefehlt. „Ich werde nicht zulassen, dass hier die Spannung nachlässt. Es ist nichts vorbei, es sind noch 15 Punkte zu vergeben“, stellt Trainer Thomas Seeliger klar.

Sportlich ist der Aufsteiger als Tabellenzehnter aber nicht mehr gefährdet, der erste Abstiegsplatz (SC Victoria) ist bei fünf ausbleibenden Begegnungen 15 Punkte entfernt, dazu haben die seit neun Partien ungeschlagenen Garstedter seit dem 4:1-Derbytriumph über den SV Eichede sogar erstmalig eine positive Tordifferenz.

Die Brennpunkte in der Liga liegen woanders: Der VfL Wolfsburg II und Werder Bremen II streiten sich um den Meistertitel, während sich die Situation am entgegengesetzten Ende des Klassements zuspitzt.

Drei Faktoren sind hier entscheidend: die Zwangsrelegation des SV Wilhelmshaven, der mögliche Aufstieg des Regionalliga-Ersten in die 3. Liga sowie die Frage, ob Holstein Kiel seinerseits in der dritthöchsten Spielklasse bleibt. Trifft all dies ein, steigt lediglich der Tabellenletzte aus der Regionalliga ab. In Frage kommen wohl einzig Eichede, Victoria und der VfR Neumünster.

Norderstedt schaut hingegen weiter nach oben. Seeliger: „Wir werden uns jetzt kleine Ziele setzen. Schön wäre es zum Beispiel, über die 40-Punkte-Marke zu gehen.“ Nötig hierfür: ein Auswärtssieg an diesem Sonnabend (14 Uhr, Hamburger Str., Nebenplatz 1) bei der U23-Mannschaft von Eintracht Braunschweig. In Niedersachsen gilt es zudem, den Ausrutscher aus der Hinserie zu korrigieren.

Damals, Ende Oktober, verlor Norderstedt im eigenen Stadion unglücklich mit 0:1, es war der Auftakt einer Negativserie, die das Team bis auf den 16. Tabellenplatz abrutschen ließ.

Davon spricht heute niemand mehr. Jetzt hört man Sätze wie diese von Thomas Seeliger: „Es macht Spaß, erfolgreich zu spielen. Nicht mehr gewinnen zu müssen, kann auch eine positive Lockerheit auslösen.“

Die Garstedter U19-Talente sind am Sonnabend wieder aktiv, nachdem sie über Ostern ebenso wie das Herrenteam frei hatten. Trotz Auswärtspartie hat die Mannschaft aber keine weite Fahrt vor sich, schließlich steht in der A-Junioren Regionalliga Nord ein Hamburger Derby beim SC Condor auf dem Programm (13 Uhr, Berner Heerweg). Beide Teams trennen in der Tabelle momentan nur drei Punkte.

Die Aufstiegshoffnungen der Eintracht-Youngster hatten unlängst einen herben Dämpfer erlitten durch die 0:2-Heimniederlage gegen den SV Meppen, der seinerseits nun sechs Zähler Vorsprung hat. Die Emsländer treffen parallel auf den ungeschlagenen Spitzenreiter Eintracht Braunschweig.

Im Jugendgebäude der Eintracht befindet sich nun ein Defibrillator

Auch einen Neuzugang hat Eintracht Norderstedt unlängst vorgestellt. Ausnahmsweise wäre es in diesem Fall allerdings optimal, wenn dieser niemals zum Einsatz kommen würde. Denn immer, wenn Defibrillatoren benötigt werden, sind es dramatische Situationen, in denen wenige Minuten über Leben und Tod entscheiden. Sollte es allerdings nun einen Notfall geben auf der Sportanlage an der Ochsenzoller Straße, hat der Fußballclub vorgesorgt. Ab sofort befindet sich im Jugendgebäude, an der Wand hinter der Eingangstür, ein Defibrillator.

Auf Intensivstationen, Notaufnahmen oder bei Rettungsdiensten gehört ein solcher Apparat zum Pflichtrepertoire. Gleiches gilt auch für die Regionalligaherren der Eintracht, wo der KBA bei jedem Heimspiel mit einem Sanitäterteam vor Ort ist.

Nebenan, bei den Nachwuchsmannschaften, ist ein Defibrillator nicht vorgeschrieben, mit Unterstützung einiger Sponsoren jetzt aber realisiert worden. Das ungefähr 3500 Euro teure Gerät kann mittels Elektroschocks bei Kammerflimmern einen normalen Herzzschlag wiederherstellen, sodass ein Herztod verhindert werden kann.

„Auf Sportplätzen müssen im Notfall immer sofort lebensrettende Maßnahmen eingeleitet werden. Es ist wichtig, dass wir den Defibrillator auf der Anlage haben“, sagt Thomas Hochmuth, zweiter Vorsitzender der Eintracht. Die Trainer und Betreuer aller Jugendteams werden die Bedienung eines Defibrillators so bald wie möglich erklärt bekommen.